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Kategorie: Krimis

Wie weit geht ein Mensch, um seine Liebe zu retten?

Eine schöne Unbekannte wird tot auf einem Schiff gefunden, ein junger Mann kämpft verzweifelt um die Liebe seines Lebens, und im Hamburger Hafen droht eine Bombe zu explodieren: Psychotherapeutin Tessa Ravens ist in einen neuen Fall involviert, der in die dunkelsten Tiefen der menschlichen Seele führt. Wie weit wird sie hinabgezogen in den Strudel aus Zweifel, Angst und Wahnsinn? Und was hat das alles mit ihr zu tun?

 

Stille Wasser 

Autor: Angélique Mundt
Verlag: btb
Erschienen: 10/2017
ISBN: 978-3442715787
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Tessa Ravens wird zum Hamburger Hafen gerufen: Dort hat es eine Bombendrohung auf einem Kreuzfahrtschiff gegeben und sie als Psychologin soll Krisenintervention leisten. Die Räumung verläuft problemlos und eine Bombe wird auch nicht gefunden, dafür aber die Leiche einer jungen Frau. Gleichzeitig verschwinden drei Mitglieder des Schiffspersonals und einer von Tessa Ravens‘ Patienten macht sich verdächtig …

Angélique Mundt hat mit dem dritten Fall für ihre Psychologin ein kompliziertes Netz gewoben, es gibt jede Menge Verdächtige und Spuren. Bis die Sache einigermaßen spannend wird, dauert es allerdings eine ganze Weile und auch das Ende ist eher unspektakulär, lässt aber ein bisschen Spannung für den nächsten Fall im Hinterkopf des Lesers.


Stil und Sprache
Angélique Mundt beginnt ihren Krimi mit Tessa Ravens, wechselt dann aber von Kapitel zu Kapitel die Perspektive und es kommen sowohl Tessas Freund Torben – Polizist und mit dem Leichenfund auf dem Kreuzfahrtschiff befasst – als auch einige andere mehr oder weniger Beteiligte zu Wort. Allen gemein ist, dass sie in der dritten Person erzählen und man so zu allen ein ähnlich nahes oder auch distanziertes Verhältnis aufbauen kann.

Wie schon erwähnt braucht der Spannungsbogen eine ganze Weile für seine Entfaltung und man muss als Leser schon etwas aufpassen, um seine Aufmerksamkeit zu halten. Auch die Auflösung des Ganzen ist nicht wirklich zum Miträtseln geeignet, um auf diese Lösung zu kommen, muss man schon ziemlich viel psychologisches Wissen mitbringen. Nichtdestotrotz ist Stille Wasser durchaus unterhaltsam, wenn auch keine hohe Literatur.


Figuren
Tessa Ravens ist eine Frau voller Zweifel, immer tief in Gedanken versunken und durch und durch von ihrem Psychologenberuf beeinflusst. Ständig analysiert sie, beschränkt sich dabei aber nicht auf ihre Patienten, sondern auch ihre eigenen Gefühle und Gedanken stehen permanent auf dem Prüfstand. Das beginnt schon auf der ersten Seite und macht es nicht einfach, eine Beziehung zu ihr aufzubauen.

Ihrem Freund Torben widmet die Autorin deutlich weniger Aufmerksamkeit, trotz seiner Beziehung zu Tessa stellt er eher eine Nebenfigur dar. Dazu zählen auch alle anderen Beteiligten, die genau die Menge an Detailinformationen mitgegeben bekommen, die erforderlich ist. Lediglich für Torben Koster hätte ich mir da mehr gewünscht.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch hat ein abstrakt wirkendes Coverbild, erkennbar sind lediglich einige Möwen, die sich vor einem in verschiedenen Rot- und Beigetönen gestalteten Hintergrund abheben, der mit etwas Phantasie die Bordwand eines großen Schiffes sein könnte. Innen gibt es 62 kurze Kapitel und ansonsten keine Besonderheiten.


Fazit
Ein eher durchschnittlicher Krimi, auch wenn er mit einem Knaller beginnt. Für Fans der Psychologin sicher lesenswert, für alle anderen kein Muss.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Nacht ohne Angst
Band 2: Denn es wird kein Morgen geben