Der Kreis schließt sich … Ihre Freunde haben sich von ihr losgesagt und die Anzeige, die sie gegen ihren Vater wegen häuslicher Gewalt gestellt hat, droht im Sande zu verlaufen - nach einem missglückten Selbstmordversuch steht die junge Privatdetektivin Lila Ziegler vor dem Nichts. Sie landet in einer psychosomatischen Klinik. Allerdings fragt sie sich schnell, wer eine Therapie nötiger hat: Der gremlinartige Klinikleiter und der leicht zu verunsichernde Stationsarzt wirken nicht weniger gestört als die Patienten. Während Lila weiter darüber nachdenkt, wie sie sich final verabschieden kann, wird eine Psychologin tot aufgefunden. Lilas Neugier erwacht …
Autor: Lucie Flebbe |
Die Grundidee der Handlung
Nach Lila Zieglers Selbstmordversuch am Ende des letzten Bandes wacht sie auf der Intensivstation auf und steht buchstäblich vor dem Nichts: Ben Danner wirft sie aus der Wohnung und seinem Leben, ihre Freunde sagen sich von ihr los und dann will man sie auch noch in die geschlossene Psychiatrie einweisen. Um das zu verhindern, lässt sie sich darauf ein, freiwillig eine Therapie in einer Bochumer Klinik zu machen – denn sie schätzt ihre Chancen dort besser ein, doch noch einen erfolgreichen Versuch wagen zu können. Doch alles kommt anders, denn in der Klinik läuft längst nicht alles wie geplant … und als eine Ärztin ermordet wird, erwacht Lilas detektivisches Interesse …
Lucie Flebbe ist mit „Totalausfall“ erneut ein spannender Fall gelungen, der nicht nur für Bochumer Leser interessant ist. Zwar spielt die Umgebung eine gewisse Rolle und entfaltet einen enormen Wiedererkennungswert bei Kennern der Stadt, Lilas Geschichte funktioniert aber auch ohne Ortskenntnis.
Stil und Sprache
Auch wenn der flapsige Grundton von Lilas bisherigen Fällen erhalten geblieben ist, so agiert sie doch etwas gedämpft, was aber angesichts ihrer persönlichen Situation vollkommen angemessen ist. Sie erzählt nach wie vor in der Ich-Perspektive und so ist man als Leser immer sehr nah dran an ihr und ihren Gedanken und Gefühlen.
Wie schon im letzten Fall (Am Boden) so verknüpft sich auch dieses Mal Lila Zieglers persönliche Geschichte mit den aktuellen Ereignissen, was sie nicht weniger spannend macht als die allerersten Fälle, in denen das nicht so sehr der Fall war. Beides zusammen ergibt einen an vielen Stellen unterhaltsamen, meistens aber hochspannenden und am Ende dramatischen Krimi, der zudem noch damit zu versöhnen weiß, dass es wohl unaufhaltsam Lila Ziegler letzter Fall ist.
Figuren
Wenn sich je die Hauptfigur einer Krimireihe glaubhaft entwickelt hat, dann ist es wohl Lila Ziegler. Von der naiven, leicht durchgeknallten Abiturientin, als die sie nach Bochum kam, hat sie konsequent Fortschritte gemacht, sich mit sich selbst auseinandergesetzt und am Schluss dieses Buches ist sie eine echte Persönlichkeit. Klar macht sie Fehler, gesteht sich nicht alles ein, was ihren Charakter und ihre Geschichte ausmacht, aber gerade dadurch wirkt sie unglaublich menschlich. Ich hoffe ja immer noch, ihr eines Tages im Bochumer Stadtpark zu begegnen …
In diesem Band tauchen ansonsten die alten Bekannten wie Ben Danner, Molle und Co. nur am Rande auf, dafür trifft Lila in der Klinik jede Menge neue Menschen. Und auch sie wirken unglaublich wahrhaftig und echt, das ist einfach ein großes Talent der Lucie Flebbe!
Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches lässt den Reihencharakter erkennen, es zeigt wiederum Lila Zieglers Gesicht, dieses Mal vor einer hellgrauen Wand mit einem EXIT-Schriftzug. Innen gibt es 53 nummerierte Kapitel und ansonsten keine Besonderheiten.
Fazit
Lilas letzter Fall! Das sagt schon alles – den muss man einfach gelesen haben!
Hinweise
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Backlist:
Band 4: 77 Tage
Band 5: Das fünfte Foto
Band 6: Tödlicher Kick
Band 7: Prinzenjagd
Band 8: Am Boden