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Ein Auszug: “STAR TREK in Deutschland”, das ist eine spannende Reise, die vor fast vier Jahrzehnten begann! Auf ihrem Weg kreuzte sie haarsträubende Vorurteile gegen Science-Fiction, dummdreiste Verrisse und hetzerische Fan-Schelte in den Medien. Zugleich gab es unglaubliche Erfolge zu verzeichnen, einen sensationellen Boom und einen nicht enden wollenden “Star Trek”-Hype. (…) Die Autoren werfen in ihrem zweiten Buch über “Star Trek” einen kritischen, leidenschaftlichen und vor allem humorvollen Blick auf dieses faszinierende Stück deutscher Medienhistorie. (…) 

 

  Autor: Mike Hillenbrand / Thümas Höhl
Verlag: HEEL Verlag Gmbh
Erschienen: 2008
ISBN: 978-3868520064
Seitenzahl: 477 Seiten


Stil und Sprache
Der Titel ist Programm, es dreht sich alles um “Star Trek” und sonst nichts. Zunächst beginnt das Buch sehr locker und witzig mit einem liebevollen Blick in die Anfänge von “Star Trek” in den 70iger Jahren. So kanns weitergehen denkt man sich, denn man möchte ja auch ein bisschen unterhalten werden und kein knochentrockenes Buch über sein Hobby lesen. Nun, da wird der Leser oder die Leserin, doch sehr schnell enttäuscht. Teil 1, immerhin 251 Seiten, sind der chronologische Aufzählung und Beschreibung der Serien und der dazugehörigen Filme gewidmet, sowie der Reaktionen der deutschen Medien darauf. Dies geschieht in einer Art und Weise, die nicht nur staubtrocken ist, sondern einfach zum Gähnen. Lamoryant bis zum geht nicht mehr. Manchmal, das muss man den Autoren zugestehen, bemühen sie sich um Ironie oder Humor. Aber irgendwie zünden die Passagen trotzdem nicht. Man freut sich auf Teil 2, wo es um die Fans geht. Die Gliederung ist nun eine andere, Reportagen wechseln sich mit Interviews und Fanbriefen ab. Vor allem letztere machen Laune und der Geist von “Star Trek” weht einem entgegen. Schön!
Allerdings, der Pferdefuß lässt nicht lange auf sich warten, und dies sind die Buchbesprechungen in Teil 3. Sie sind wenig erhellend, außer der knappen Inhaltsangabe gibt es nur noch ein Fazit, das oft so aussieht: “Spock und sein Sohn – einfach faszinierend.” (S.412). Da hätte man sich wirklich mehr Mühe geben können, oder sich diesen Teil gleich ganz sparen.


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
„Wie Kirk nach Deutschland kam” wurde in erster Linie für Hardcore-Fans geschrieben, die sich im “Star Trek Universum Deutschland” bestens auskennen und die versteckten Anspielungen verstehen, die in dem Band bestimmt enthalten sind, die ich als Nur-Dauer-Seher aber nicht erkennen kann. Wie käme das Buch sonst zu einer Nominierung für den “Deutschen Phantastikpreis”?
Im Ersten Teil spürt man sehr, wie es die Autoren kränkt, dass “Star Trek” als Kinderkram verspottet wurde. Fast schon verzweifelt kämpfen sie dagegen an und möchten in ihrem Fansein ernst genommen werden. Was auch vollkommen richtig ist, aber in ihrem Versuch dies zu erreichen, werden sie nicht müde detailliert Talkshows Szene für Szene auseinander zu nehmen. Ebenso bekommt die Synchronisation der Serien und Kinofilme ihr Fett weg. Minutiös listen die Autoren - Serie für Serie, Film für Film - Übersetzungs- und Synchronisationsfehler auf. Das ermüdet auf Dauer sehr. Mehrfach bemühen sie sich, die Fans vom Image des mäckeligen Erbsenzählers zu befreien und benehmen sich selbst genau so! Selbst ein Lob der Serie durch “Bild+Funk”, stellt die Autoren nicht zufrieden, man bemängelt den Stil der Reportage! (S. 121/122) Interessanterweise gehen die Fans, deren Zuschriften im 2.Teil abgedruckt werden, viel gelassenen und sehr souverän mit ihrem Image um. Für sie steht immer die Freude am Fansein im Vordergrund.

Wie viel Neues das Buch für Hardcorefans noch enthält, kann ich nicht beurteilen, vermutlich nicht allzu viel, aber für weniger eingefleischte Fans lässt sich doch manch neue Information finden. Sofern sie noch nicht den Vorgänger “Dies sind die Abenteuer - 40 Jahre Star Trek” gelesen haben! Viel zu viele Themen wiederholen sich. Dies finde ich schon dreist, zumal auch noch die Qualität der Beiträge gelitten hat, wie ein Vergleich der Artikel zu „STANDBY“ zeigt.
Auch widersprechen sich die Autoren in ihren Urteilen, während sie den Film “Zurück in die Gegenwart” in ihrem ersten Buch als Beispiel dafür anführen, wie gelungene Synchronisation aussieht, scheint er im vorliegenden Buch nur so vor Fehlern zu strotzen. Was denn nun?

Natürlich gibt es auch Positives zu berichten und dazu gehört das Interview mit Dr.H.Zitt, der Vorlesungen zur Physik von “Star Trek” hält, ebenso wie der Artikel von Inge Heyer über das Hubbelteleskop und wie es Dank der Trekkies gerettet werden konnte. Überaus vergnüglich lesen sich die Fan Briefe. Obwohl sich auch hier das Autorenduo einen Kommentar nicht verkneifen konnte (S. 297). Fans, die Ihnen vertrauen, sollte man nicht vorführen, meine Herren!


Aufmachung des Buches
Das mir vorliegende Buch ist ein Taschenbuch, dessen Einband den Deutschen Nationalfarben entspricht: 3 Streifen - Schwarz, Rot, Gold. Im oberen Teil steht der Titel des Buches, darunter im mittleren Streifen in Großbuchstaben und Silber, unübersehbar “Star Trek”, die Fortsetzung davon “in Deutschland” dann im unteren Drittel. Wo auch immer das Buch ausliegt, es wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Beachtung finden. Nur, wird es deshalb auch gekauft? Ich weiß es nicht, denn mich hat das Cover nicht angesprochen.


Fazit
Wirklich ärgerlich sind die doppelten Inhalte! Alles in allem kommt es mir so vor, als wolle man noch auf die Schnelle ein paar Euro verdienen, ehe “Star Trek” ganz den Bach runter geht. Ziemlich dreist möchte ich meinen. Also Finger weg von diesem Buch. Wer etwas über “Star Trek” und den Geist von “Star Trek” erfahren will, der sollte “Dies sind die Abenteuer- 40 Jahre Star Trek” von den gleichen Autoren lesen.


1 5 Sterne 


Hinweise
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