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Weißt Du wirklich, wer dein Freund ist? Ob du ihm vertrauen kannst?

St. Anna im schwedischen Schärengarten: Als Klara Walldéen ihren Großvater beerdigen muss, steht ihre beste Freundin ihr zur Seite. Aber Gabriella verhält sich merkwürdig. Kurz darauf wird sie vor Klaras Augen in Stockholm verhaftet: wegen terroristischer Aktivitäten. Wo Gabriella festgehalten wird, erfährt Klara nicht, das unterliegt der Geheimhaltung. Doch die bekannte Menschenrechtsanwältin hat ihr eine Nachricht hinterlassen: Klara soll für sie zu einem geheimen Treffen nach Brüssel reisen.

Beirut: Jacob ist Student an der Universität Uppsala und will sein bisheriges Leben hinter sich lassen. Sein Ziel, Diplomat zu werden, scheint zum Greifen nah: Er absolviert ein sechsmonatiges Praktikum in der schwedischen Botschaft. Auf einer Party lernt er den arabischen Kriegsfotografen Yassim kennen – beide sind fasziniert voneinander. Aber immer wieder verschwindet Yassim und verstrickt sich in Widersprüche. Obwohl Jacob nicht weiß, wie sehr er ihm vertrauen kann, übernimmt er für Yassim einen brisanten Auftrag.

Brüssel: Hier kreuzen sich Klaras und Jacobs Wege. Gemeinsam versuchen sie, die Menschen zu retten, die ihnen am nächsten stehen. Doch sie wissen nicht, ob Gabriella und Yassim das wirklich verdienen.

 

Der Freund 

Originaltitel: Spöket
Autor: Joakim Zander
Übersetzer: Ursel Allenstein und Nina Hoyer
Verlag: rowohlt Polaris
Erschienen: 09/2017
ISBN: 978-3499273636
Seitenzahl: 464 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
…wird im Rückentext schon relativ ausführlich dargestellt, so dass ich nicht weiter vorgreifen will. Joakim Zander gelingt es hervorragend, zwei auf den ersten Blick voneinander unabhängige Geschichten nach und nach auf ausgesprochen spannende Weise miteinander zu verknüpfen. Dabei spielt die Aktualität der Ereignisse eine große Rolle, es geht um den IS, um Terroranschläge und Geheimnisse, aber auch um Liebe oder was man dafür hält – eine brisante Mischung, die sich zu lesen lohnt.


Stil und Sprache
Joakim Zanders Stil ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, angesichts der doch teilweise brutalen Ereignisse schreibt er fast ein bisschen zu nüchtern. Hinzu kommt, dass der Handlungsstrang rund um Jacob in der Gegenwart verfasst ist, der um Klara hingegen in der Vergangenheit. Erst spät, als beide Stränge zusammenlaufen, erzählt auch Klara in der Gegenwartsform.

Spannender ist zunächst eindeutig die Geschichte, die Jacob zu erzählen hat. Beirut als Schauplatz ist einfach „exotischer“ als Schweden und die dort beschriebene Atmosphäre sehr fremd und faszinierend. Wie Jacob sich auf den ersten Blick in Yassim verliebt, seine Träumereien und Gefühle, das alles liest sich zugleich spannend und auch ein bisschen romantisch. Die Schauplätze und Erzähler wechseln sich kapitelweise ab, so kommt auch Klara als eigentliche Hauptfigur zu ihrem Recht.

Die Bezeichnung „Thriller“ verdient aber speziell ihr Erzählstrang erst im letzten Drittel des Buches, wenn nämlich Klara und Jacob zum ersten Mal zusammentreffen. Dann aber geht richtig die Post ab und man muss sich atemlos durchlesen bis zum Schluss.


Figuren
Jacob Seger ist nicht der, der er einmal war: Mühsam hat er seine Vergangenheit und seinen Namen abgelegt und glaubt sich nun seinem Ziel näher als je zuvor. Er macht ein Praktikum in der schwedischen Botschaft in Beirut. Allerdings muss er schnell feststellen, dass seine Rolle dort weit weniger bedeutsam ist als er dachte. Dann lernt er auf einer Party Yassim kennen und verliebt sich. Nichts ist mehr wie vorher und Jacob balanciert fortan auf einem dünnen Seil zwischen seinen Gefühlen für Yassim und seinem Pflichtbewusstsein als angehender Diplomat. Aber schon bald überrollen ihn die Ereignisse und Jacob reagiert nur noch, statt zu agieren. Dass das lebensgefährlich sein kann, merkt er allerdings schnell, kann sich aber nicht aus dem Strudel befreien, in den er sich hineinmanövriert hat.

Klara hingegen hat schon zu Beginn der aktuellen Geschichte einiges hinter sich gebracht, die Ereignisse aus den beiden ersten Bänden haben ihre Spuren hinterlassen. Dennoch fängt sie sich genau in dem Moment, in dem es nötig ist. Für jemanden, der sie noch nicht kennt, bleibt sie etwas distanziert, aber vermutlich empfindet ein Kenner der beiden ersten Bände der Reihe das anders.

Insgesamt gefallen mir die Figuren aber gut, besonders Yassim gelingt es lange, vollkommen undurchschaubar zu bleiben und auch die weiteren Beteiligten wirken authentisch und gut ausgedacht.


Aufmachung des Buches
Das in Klappbroschur aufgemachte Taschenbuch zeigt auf dem Cover einen dunkel gekleideten Mann, der von einer Art Aussichtsplattform aus über ein Wolkenmeer blickt. Das Motiv passt sehr gut zum Reihencharakter, allerdings – für mich zumindest – nicht  zur Geschichte an sich. Innen sind die Kapitel relativ kurz und mit dem Namen des jeweils „Sprechenden“ überschrieben.


Fazit
Auch ohne die beiden ersten Bände zu kennen, lässt sich dieser ausgesprochen spannende Thriller gut lesen, aber die Kenntnis der Vorgänger schadet natürlich nicht. Für beide Varianten eine klare Leseempfehlung!


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Schwimmer
Band 2: Der Bruder

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