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Der unsterbliche Klassiker im extragroßen Format! Bis heute beeindruckt die erzählerische und zeichnerische Perfektion, mit der die Comic-Größen Frank Miller und David Mazzucchelli die Anfänge von Batman, Catwoman und Jim Gordon inszeniert und verknüpft haben. Ein Meilenstein des Superhelden- und Krimi-Comics und ein Highlight der Batman- Mythologie!

Der zeitlose Klassiker als prächtiges Deluxe-Hardcover. Für Sammler, Fans und Neuleser. Komplett überarbeitete Übersetzung

 

Batman Deluxe Das erste Jahr  Originaltitel: Batman: Year One
Autor: Frank Miller
Übersetzer: Steve Kups
Illustration: David Mazzucchelli
Verlag: Panini Comics
Erschienen: September 2017
ISBN: 978-3-7416-0016-6
Seitenzahl: 148 Seiten
Altersgruppe: ab 12 Jahre (Empfehlung des Rezensenten)

 
Die Grundidee der Handlung
Wie der Titel schon besagt, beschäftigt sich diese Graphic Novel mit dem ersten Jahr Batmans, von seinen Anfängen bis zum gefürchteten Dunklen Ritter der Nacht. Erzählt wurden diese Anfänge bereits Ende der 1930er Jahre, um 1987 von Comic-Legende Frank Miller und Zeichner David Mazzuchelli mit komplexerer Story neu aufgearbeitet zu werden. Nun erscheint diese Graphic Novel als Deluxe-Hardcoverausgabe.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung

Erzählt werden die Handlungen aus verschiedenen Perspektiven: einerseits immer wieder mal eingestreut die Berichterstattung der Fernsehmedien, andererseits aus Sicht von Lieutnant James Gordon, dessen Gedanken sich in gelben Feldern in die Bilder einfügen. Die dritte Sichtweise entspricht der von Bruce Wayne. Weitere kurze Sequenzen greifen zusätzliche Szenen auf, um das Storytelling abzurunden und Hintergrundinformationen zu liefern.

Passend zum Titel führt die Graphic Novel durch das erste Kalenderjahr des Dunklen Ritters, beginnend am 04. Januar. Entsprechend ihrer Bedeutung sind einige Tage – zwischen denen durchaus Wochen liegen können – in ein bis drei Panels, bis hin zu mehreren Seiten beschrieben. David Mazzucchelli beherrscht es herausragend, in wenigen Bildern, die einzeln betrachtet durchaus sprunghaft aufeinanderfolgen können, eine Handlung darzulegen, die für den Leser zu einer flüssigen Geschichte werden. Lediglich in Kampfszenen verdichtet sich die Anzahl der Zeichnungen deutlich, um die Abläufe hier detaillierter und bewegter zu gestalten.

Der Zeichenstil hat einerseits etwas zeitloses, ist andererseits klar als amerikanischer Stil der 80er erkennbar: jederzeit ausreichend präzise, um eine eindringliche Atmosphäre zu entfesseln, zu beeindrucken und das gefährliche Leben in Gotham City zu umreißen. Und doch weit entfernt von den deutlich moderneren, feineren Arbeiten eines Jacques Lamontagne, Dim D., Guy Michel oder Steve McNiven, geschweige denn einigen der heutigen, computergezeichneten Comicalben. Da ich feinere Arbeiten definitiv bevorzuge, kann ich Mazzucchellis Stil nicht gerade als schön bezeichnen, meinen persönlichen Geschmack trifft er nur bedingt. Und doch: auf seine Art hat er was, ist mehr als nur eine aktuell verbreitete Stilrichtung, eigenwillig, epochal und zuweilen abstrakt. Bei Zeichnungen wie dem explodierenden Haus am 06. Juni sind die Illustrationen noch einmal eine Stufe gröber und praktisch nur skizzenhaft umrissen.

Gesichter sind daher mal mehr, mal weniger grob ausgearbeitet, doch es reicht immer aus, um die Gefühlslage der Personen deutlich zu spiegeln. Die Körper sind trainiert und Muskeln grob definiert, am ehesten natürlich der von Batman im grau-schwarzen, hautengen Dress. Dem Zeitgeist der Entstehung dieser Graphic Novel verzichtet der Grafiker in den meisten Fällen auf Speedlines und erzeugt den Eindruck von Bewegung ausschließlich durch die Körperhaltungen der Figuren und dem Rhythmus der aufeinander folgenden Panel. Nur bei sehr ruckartigen oder äußerst schnellen Bewegungsabläufen, wie z.B. Fahrmanövern von Autos, werden Speedlines verwendet.

Eigenwillig ist auch die Kolorierung, die von Mazzucchellis Ehefrau Richmond Lewis stammt. Wie für Batman-Alben typisch, spielen sie doch meist in der Nacht, wird intensiv mit Schatten und Silhouetten gearbeitet, um die Bilder noch düsterer und eindringlicher wirken zu lassen. Dem schließt sich die Kolorierung an: die Hintergrundfarben sind nicht selten ein brauner Taube- oder aber Blau- bis Violett-Ton, um die kalten Farben der Nacht oder das bekannte Rostbraun des nächtlichen Himmels über hellerleuchteten Großstädten zu symbolisieren. Die Hauptmotive der Panels selbst gehen nur selten über ein Dutzend Farbtöne hinaus, wirklich „bunt“ trifft man fast nie. Meist beschränkt sich die Koloristin eher auf drei bis vier matte, pastellierte Farbstufen, um den Fokus auf Handlungen zu halten, ohne abzulenken. Auch Farbverläufe gibt es praktisch nicht, die Kolorierung entspricht den typisch flächigen Farbtönen der 80er Jahre.

Ebenso typisch für diese Zeit ist auch die Darstellung von Geräuschwörtern: markig und wirkungsvoll fügen sie sich in die Bilder ein oder erhalten gar ein eigenes Panel.


Aufmachung des Comics

„Batman – Das erste Jahr“ ist bei Panini in einer Deluxe-Edition erschienen. Der tadellos verarbeitete Hardcoverband ist – in Relation zur Höhe, da noch einmal ein ganzes Stück länger als eine A4-Seite – recht schmal und entspricht damit fast schon dem Kinoformat 16:10. Während das Frontcover, ausschließlich in Schwarz und Gelb gehalten, schlicht das nächtliche Batman-Symbol darstellt, ist die Graphic Novel von einem vertikalen Schuber aus transparenter und bedruckter, fester Folie geschützt. Das Vorsatzpapier stellt mit lediglich zwei Gelbtönen ein Close-up-Porträt des nächtlichen Helden dar. Danach begrüßt den Leser zunächst „The Crime Blotter“ sowie ein Vorwort von Denny O'Neill aus März 1988, gefolgt von einer Einführung Christian Endres.

An den Hauptteil der Graphic Novel schließt sich ein sehr umfangreicher Teil mit Bonusmaterial an, in dem u.a. Mazzucchelli anhand von Comic-Strips und Comicbildern der 60er Jahre Beweggründe und einige Hintergründe zu seiner Arbeit an „Batman – Das erste Jahr“ verrät. Es folgen zahlreiche Skript- und Skizzenseiten verschiedener Stadien sowie einige grafische Cover-Arbeiten zur ursprünglichen, vierteiligen Heftserie. Den Abschluss bilden Infos zu Frank Miller, Mazzucchelli und seiner Frau und Koloristin Lewis.


Fazit
„Batman – Das erste Jahr“ wird als Meisterwerk und zeitloser Klassiker bezeichnet. Diese Bezeichnung hat es sich im Wesentlichen verdient: zwar entspricht der Zeichenstil nicht mehr dem heute möglichen und trifft bei weitem nicht jedermanns Geschmack, doch hat Mazzucchelli ein Auge für den richtigen Moment, für Atmosphäre und epochalen Erzählrhythmus. Und so sollte sich „Das erste Jahr“ im Regal jedes echten Batman-Fans wiederfinden.


4 5 Sterne


Hinweise
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