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Der Einsatzbefehl für den Militärpolizisten Jack Reacher ist eindeutig: Er soll verdeckt und ohne offizielle Unterstützung den Mord an einer jungen Frau aufklären – und anschließend, falls nötig, seine Ergebnisse vertuschen! Denn der Hauptverdächtige ist ein hoch dekorierter Offizier, der gerade von einer geheimen Mission zurückgekehrt ist, und – schlimmer noch – der Sohn eines Senators. Reacher soll niemanden auf die Zehen treten und verhindern, dass die Presse den Fall aufbauscht. Doch was er entdeckt, lässt ihn an der Rechtmäßigkeit seines Auftrages zweifeln – und macht aus Reacher einen Mann, den man fürchten muss.

 

Der letzte Befehl 

Originaltitel: The Affair
Autor: Lee Child
Übersetzer: Wulf Bergner
Verlag: Blanvalet
Erschienen: Juni 2016
ISBN: 978-3-7645-506-6
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
In der Nähe eines Army-Stützpunktes wurde eine junge Frau vergewaltigt und ermordet. Zwei Ermittler werden ausgeschickt, einer offiziell, um in den Reihen des Militärs den Mörder auszuschließen und Reacher, um undercover die örtliche Polizei zu überwachen und sicherzustellen, dass die den Täter in der eigenen Bevölkerung findet. Doch die Polizeichefin ist selbst eine ausgebildete Militärpolizistin und trotz ausgezeichneter Vorsichtsmaßnahmen fliegt Reachers Tarnung schon am ersten Abend auf. Auch die Ermittlungen offenbaren einige Überraschungen, denn es wurden in den letzten Monaten noch zwei weitere Frauen getötet und erst als Reacher zu graben beginnt, kommt er dem Täter langsam auf die Spur …

Es handelt sich um eine Rückblende und den letzten Fall von Reacher als offiziellem Militärpolizisten. Die Entwicklung der Ermittlungen sind holprig, die Hintergründe verschlungen, sodass die Handlung erst spät so richtig fesseln kann.


Stil und Sprache
Reacher erzählt diese Geschichte aus dem Jahr 1997 in der Zukunft fast wie ein Erzähler und streut immer mal wieder kurze Einschübe mit den Unterschieden von „vor dem 11. September 2001“ und danach ein. Wann er dies erzählt und warum, erschließt sich dem Leser nicht. Der Band kann gut für sich alleine gelesen werden.

Das erste Kapitel zeigt einen Teil einer Szene, die fast am Schluss der Handlung nochmals vorkommt. Die Spannung und Neugier wird damit gesetzt, doch es dauerte über 100 Seiten, bis die Ereignisse mich wirklich zu fesseln begannen und auch danach brauchte es noch einige Zeit, bis das gewohnte Feeling dieser Serie zu greifen vermochte. Da passiert einfach zu wenig und die Andeutungen von Reachers Überlegungen sind meist wenig nachvollziehbar, sodass ich Zusammenhänge erst spät erkennen konnte.

Ab einem gewissen Punkt steigt die Spannung merklich an und es wird gefährlich. Die Wendungen bleiben zwar unvorhersehbar, doch der zukünftige einsame Kämpfer, den ich so gerne mag, blitzt immer mehr durch. Reacher will nicht wegsehen, ermittelt hartnäckig auf eigene Faust und gerät damit selbst ins Visier.


Figuren
Jack Reacher ist nicht ganz auf sich alleine gestellt, denn er nutzt zuweilen seine Verbindungen, um Hintergrundinformationen zu sammeln. Sein analytischer Verstand mit den interessanten Gedankengängen kommt dieses Mal für mich etwas zu kurz bzw. ich konnte nicht immer restlos folgen. Reacher soll undercover dafür sorgen, dass der Täter nicht im nahegelegenen Stützpunkt der Army gefunden wird. Dabei kann er niemandem vor Ort vertrauen und auch seinem direkten Vorgesetzten und dem Verbindungsmann zum Senat im Pentagon nicht. Beiden Auftraggebern muss er regelmäßig Bericht erstatten und tut dies auf seine Weise, um weiter am Ball bleiben zu können.

Elizabeth Deveraux ist ihrem verstorbenen Vater als Sheriff nachgerückt und ist fast das weibliche Pendant zu Reacher. Sie ist überaus taff, kennt ihre Leute und hat entgegen der Meinung im Pentagon einiges auf dem Kasten. Sie ist aber auch eine hübsche Frau, die wegen ihrer Schönheit zuerst nicht ernst genommen wird. Reacher traut ihr nicht und ist trotzdem von Elizabeth fasziniert, sodass sich eine kurze, stürmische Affäre entwickelt.

Die Nebenfiguren sind einerseits Army-Rancher, der zweite Ermittler im Stützpunkt sowie Menschen aus der Stadt und dem Polizeirevier. Dazu Reachers Vorgesetzte und Teamkollegen, die alle miteinander einen überzeugenden Hintergrund zu den Protagonisten ergeben. Sie sind jedoch eher knapp beschrieben, sodass man sie teilweise nicht sofort durchschauen kann.


Aufmachung des Buches
Das Covermotiv auf dem Schutzumschlag passt ausgezeichnet zum Inhalt und zeigt Reacher und Deveraux beim Polizeiauto neben den Bahngleisen. Die Farben sind gedeckt und im Himmel zeichnen sich düstere Wolken ab. Das Covermotiv wird am Buchrücken gespiegelt, wobei die Personen und das Auto entfernt wurden und die Konturen von Zug und Gleisen verschwimmen. Die Inhaltsangabe ist im aufgehellten Himmel dargestellt. Der feste Einband ist dunkelgrau und nur der Buchrücken beschrieben.


Fazit
Der Einstieg ist ungewohnt langatmig, sodass es einige Zeit dauert, bis die Spannung richtig greift. Zudem sind die Hintergründe oft verschwommen und nur Reacher sieht hinter die Kulissen, ohne dass ich ihm und seinen angedeuteten Erkenntnissen immer mühelos folgen konnte. Zum Glück wird es mit zunehmender Seitenzahl immer besser, sodass ich den Schluss perfekt genießen konnte.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 11: Trouble
Band 12: Outlaw
Band 13: Underground
Band 14: 61 Stunden
Band 15: Wespennest

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