Er malte mit dem Blut seiner Opfer. Nun vollendet jemand sein Werk.
An der Universität Liverpool gibt Profilerin Liz Montario einen Workshop für die besten Nachwuchsermittler Europas: Es geht um Cold Cases. Zoe Fischer, die Liz aus ihrer Zeit bei der Mordkommission Düsseldorf kennt, präsentiert zwei ungelöste Fälle, die in das Tatmuster eines berüchtigten Serienmörders passen könnten: Jeremy Dunn machte Furore mit Kunstwerken, gemalt mit seinem eigenen Blut. Angeblich. Tatsächlich ließ Dunn junge Frauen bei lebendigem Leib ausbluten. Liz hat Zweifel an Zoes Theorie, denn «der Schächter» sitzt seit Jahren im Gefängnis. Beide wissen nicht, dass der Mörder längst wieder zugeschlagen hat, und zwar ausgerechnet in Düsseldorf. Und Kriminalhauptkommissar Georg Stadler ahnt nicht, wie gefährlich der Mann ist, den er jagt.
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Autor: Karen Sander |
Die Grundidee der Handlung
Ein grausamer Mordfall, der zunächst nach einem Suizid aussieht, schockiert die Düsseldorfer Mordkommission um Georg Stadler: Eine junge Frau wird tot an einem Flussufer aufgefunden. Gleichzeitig bearbeitet Liz Montario mit einer Gruppe Nachwuchsermittler ungelöste Fälle. Zwei davon passen zu einem Serientäter, doch der sitzt längst hinter Schloss und Riegel. Dass beide Fälle zusammenhängen könnten, daran denken beide nicht im Traum. Bis Liz mitbekommt, dass sie offenbar einen Stalker hat …
Karen Sander nimmt kein Blatt vor den Mund und schildert Tatorte und Leichen nicht unbedingt blutrünstig, aber durchaus realistisch und hart. Im Gegensatz dazu sind ihre Protagonisten alles andere als abgehärtet und so ergibt sich auch in diesem vierten Fall wieder eine ausgewogene, spannende Geschichte rund um Liz Montario und Georg Stadler. So mancher Twist kommt unerwartet und es bleibt spannend bis zum Schluss.
Stil und Sprache
Karen Sander hat einen eingängigen Schreibstil, der die Leser schnell mitten hineinzieht in die Geschichte. Auch wer das ungleiche Ermittlerpaar aus den vorhergehenden Bänden nicht kennt, findet sich schnell zurecht und kann die spannende Geschichte genießen. Die Perspektiven wechseln regelmäßig zwischen Georg Stadler, Liz Montario und einigen anderen hin und her, wobei alle in der dritten Person berichten. Dadurch und durch die Kürze der Kapitel schraubt sich das Tempo der Geschichte schnell nach oben und man fliegt immer schneller durch die Seiten, bis das Ganze in einem wirklich spannenden Finale gipfelt. Danach geht es mir allerdings ein bisschen zu schnell und um es mit Georg Stadler zu sagen: „Einige Fragen werden wir wohl nie vollständig beantworten können.“ (S. 392).
Figuren
Wie es sich für eine Serie gehört, werden die Hauptfiguren rund um Liz Montario und Georg Stadler über die einzelnen Bände hinweg langsam entwickelt. Aus Georg Stadler selbst allerdings ist nicht so leicht schlau zu werden. Einerseits ist er ein rationaler Mensch und ermittelt mit Akribie und sehr methodisch, andererseits ist sein Privatleben – sagen wir mal – ungeordnet. Letzteres gilt allerdings ebenso für Birgit Clarenberg und Miguel Rodriguez, die sich zwar deutlich zueinander hingezogen fühlen, aber aus ungeklärten Gründen dann doch nicht so recht zusammenfinden. Liz Montario hingegen scheint alles richtig gemacht zu haben, sie lebt genau das Leben, das sie leben möchte – oder doch nicht ganz?
Die weiteren Beteiligten sind ebenfalls recht variantenreich ausgearbeitet und bekommen genau so viel Profil, wie sie für ihre Rolle benötigen.
Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch erinnert in der Gestaltung an die Vorgängerbände und zeigt vor einem neblig-grauen Hintergrund einen dornigen Zweig, an dem ein Tropfen Blut herunterläuft. Innen gibt es oft nur wenige Seiten lange Kapitel, die jeweils mit dem Ort der Handlung überschrieben sind.
Fazit
Eine spannende Fortsetzung der Reihe, mit interessanten Verwicklungen und einer überraschenden Lösung. Lesenswert!
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Schwesterlein, komm stirb mit mir
Band 2: Wer nicht hören will, muss sterben
Band 3: Ich sehe was, und das ist tot
