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Auch Killer haben Sorgen …

Will Robie ist der professionellste und beste Auftragskiller der US-Regierung. Er infiltriert die feindseligsten Länder, überwindet die fortschrittlichsten Sicherheitsmaßnahmen und beseitigt Bedrohungen, ehe sie Amerika überhaupt erreichen.

Doch dann, urplötzlich, versagt Robie bei einem Einsatz in Übersee kläglich. Ohne seine tödlichen Fähigkeiten ist er ein Mann ohne Mission und Lebensinhalt. Um wiederzubekommen, was er verloren hat, muss Robie sich seiner Vergangenheit stellen – und einer Wahrheit, die er zwanzig Jahre lang zu vergessen versuchte.

 

FalscheWahrheit 

Originaltitel: The Guilty
Autor: David Baldacci
Übersetzer: Uwe Anton
Verlag: Lübbe Thriller
Erschienen: Mai 2017
ISBN: 978-3-785-2589-4
Seitenzahl: 479 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Als Will Robie bei einem Einsatz nicht nur die Zielperson ausschaltet, sondern versehentlich auch ein kleines Mädchen tötet, setzt ihm dies zu. In einem weiteren Einsatz sieht er ein Kind, das überhaupt nicht existiert - und er ist nicht mehr fähig, den Abzug zu betätigen. Von seinem Vorgesetzten wird er freigestellt, um sich den Dämonen seiner Vergangenheit zu stellen. Als er erfährt, dass sein Vater wegen Mordes inhaftiert wurde, kehrt Robie nach über 20 Jahren in seine alte Heimat zurück …

David Baldacci hat einmal mehr einen brisanten Thriller geschrieben, der sich diesmal weniger mit der Spionagetätigkeit des Protagonisten, sondern viel mehr mit seinem persönlichen Hintergrund und seiner Vergangenheit beschäftigt. Diese Perspektive ist neu und gibt dem Auftragskiller Will Robie ein ganz neues Gesicht.


Stil und Sprache
Der Thriller startet mit einer Exekutionsmission, die Will Robie ausführt – gewohnt, routiniert, professionell. Als jedoch ein entscheidendes Detail schiefgeht, wird Robies Welt in ihren Grundfesten erschüttert. Seine Gedankengänge in den folgenden Stunden beschreiben deutlich und nachvollziehbar, was das Ereignis in ihm auslöst und wie es Gedanken zu seinem Beruf wachrüttelt, die bislang tief verborgen in ihm schlummerten. Der Tod des unschuldigen Mädchens lässt ihn nicht mehr los und als Robie auf einer weiteren Mission versagt, wird er zunächst suspendiert. Er stellt sich seiner Vergangenheit, kehrt nach über 20 Jahren in seine Heimat zurück, aus der er einst vor seinem Vater flüchtete. Dort stößt er zunächst – ganz die Kleinstadt in Mississippi – auf Vorurteile, Ablehnung und eine Mauer aus Schweigen, als er sich über seinen Vater, der Karriere und Geld gemacht hat, informiert. Der ist wegen Mordes verhaftet worden und Robie beginnt zu ermitteln.

Im weiteren Verlauf baut David Baldacci einen undurchschaubaren Thriller mit vielen Wendungen, ordentlich Action und versteckten Intrigen auf, in dem der Leser lange Zeit kaum erahnen kann, wer hinter den Mordfällen steckt. Denn an möglichen Tätern – von einzeln ambitionierten bis hin zur Casino-Mafia ist alles vertreten – mangelt es nicht, hat sich das Mordopfer doch unzählige Feinde gemacht. Doch wirken die Handlungen nie unrealistisch und so weiß „Falsche Wahrheit“ mitzureißen bis zum rasanten und überraschenden Finale. Wirklich raffiniert!


Figuren
Obwohl es sich bei „Falsche Wahrheit“ um einen vierten Band (vgl. Aufmachung des Buches) handelt, kommt man auch ohne Vorkenntnisse sofort in die Handlungen und findet schnell einen Bezug zu den Charakteren. Vielleicht liegt das nicht zuletzt auch an den besonderen Handlungsverläufen, die Will Robie als unerschütterlichen Agenten der amerikanischen Regierung sehr menschlich erscheinen lassen – auch einen so harten Kerl wie ihn plagen eigene Dämonen. Und so kann man sich sehr schnell in ihn und seine Perspektive versetzen, seine Entscheidungen und Beweggründe nachvollziehen. Ähnlich, nur mit weniger Tiefe ist es mit seiner Partnerin Jessica, die Robie mehr als einmal rettet, die hier aber nicht so stark im Fokus steht.

Ebenfalls unnachgiebig und lange Zeit schwer einzuschätzen ist Wills Vater Dan Robie, ein ehemaliger Vietnam-Veteran – seinen wahren Hintergrund erfährt man erst gegen Ende des Buches, das diesbezüglich einen „Aha-Effekt“ bereithält. Die übrigen Figuren sind, ganz ihrer Rolle entsprechend, mehr oder weniger stark – aber doch immer glaubhaft – ausgearbeitet worden. Auch hier hat David Baldacci ganze Arbeit geleistet.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Hardcover wird eingeschweißt verkauft. Wie bei zahlreichen Thriller-Serien heutzutage ist auch bei „Falsche Wahrheit“ von außen nicht ersichtlich, ob es sich um einen Einzeltitel oder Bestandteil einer Buchreihe handelt. Und so stellte ich erst beim Aufschlagen fest, dass dieser Roman ein vierter Teil der Will Robie-Reihe ist.

Die Covergestaltung des Schutzumschlages soll vermutlich Will Robie darstellen, ist im Übrigen meiner Meinung nach aber eher nichtssagend. Dennoch ist schnell zu erahnen, dass es sich um einen Agententhriller handelt. Ein gelbes Lesebändchen vervollständigt die Aufmachung.


Fazit
Der vierte Band dieser Agentenreihe vermag auch den zu fesseln, der die vorherigen Teile nicht kennt. Eine wirklich raffiniert aufgebaute Szenerie, die lange im Dunkeln tappen lässt, welchem Mörder Will Robie eigentlich auf der Spur ist. Zugleich offenbart „Falsche Wahrheit“ eine sehr menschliche Seite des tödlichen Agenten – empfehlenswert!


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Killer
Band 2: Verfolgt
Band 3: Im Auge des Todes

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