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Kol verliert sein Herz an Mya, als er sie zum ersten Mal sieht. Alle erwarten, dass sie ein Paar werden und so die Zukunft ihrer Clans sichern. Doch Mya gibt sich unnahbar, ebenso glatt und hart wie der Elfenbeinanhänger, den sie um den Hals trägt. In ihrer Zeit werden Verbindungen ohnehin nicht aus Liebe eingegangen: Jeder Tag ist ein Kampf ums Überleben, jedes Bündnis ein strategischer Zug. Als zwischen den Stämmen Gewalt ausbricht, muss Kol sich entscheiden, auf wessen Seite er sich schlägt, um sie alle vor dem Schlimmsten zu bewahren … 

 

Ivory and Bone Mya und Kol 

Originaltitel: Ivory and Bone
Autor: Julie Eshbaugh
Übersetzer: Rainer Schmidt
Verlag: Fischer Sauerländer
Erschienen: 09/2017
ISBN: 978-3-7373-5344-1
Seitenzahl: 359 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Kol durchlebt die Geschichte, wie er Mya kennenlernt und ihre weitere Bekanntschaft erneut, als er nach einem heftigen Kampf um Myas Leben fürchten muss. Doch Mya ist nicht willens, ihn auch nur ein kleines bisschen näher an ihr Herz zu lassen. Ihr Stolz und ihre Arroganz sind zu groß. Was beide beinahe den Tod kostet, denn ihre Feinde sind näher als gedacht.

Sehr melodiös und in einer einfachen Sprache hat die Autorin diesen Roman, mit Handlung in der Steinzeit, verfasst.


Stil und Sprache
Aus Kols Sicht wird der Leser in eine Welt mit Mammuts, Büffeln und Säbelzahntiger entführt, in der die Menschen sich klar artikulieren können und zu Intrigen, Hass und bösen Plänen imstande sind.

Die Geschichte selbst ist abwechslungsreich, wenn auch mit einigen Schwachstellen versehen. Stellenweise wird es sehr verwirrend und die Ereignisse, sowohl die der Handlungsvergangenheit als auch deren Gegenwart, sind kompliziert und sehr konfus dargestellt. Von der Romanze zwischen Mya und Kol ahnt der Leser mehr, als dass er sie zu sehen bekommt. Denn Mya gibt sich hochnäsig, stolz und unnahbar.

Die Autorin versteht es zwar, das Leben der Steinzeitmenschen bildgewaltig und mit all ihren Gefahren und einer gewissen Schönheit lebendig werden zu lassen, doch leider auch mit einer unüberbrückbaren Distanz. Vielleicht ist es der Tatsache geschuldet, das Kol seine Geschichte rückblickend in der Vergangenheitsform schildert und einige Ereignisse sich ständig wiederholen. Mit anderen Worten zwar, aber eben in Wiederholung.


Figuren
Mit der Gestaltung ihrer Charaktere hat die Autorin nicht wirklich Geschick bewiesen. Da ist eine Distanz zwischen Leser und den einzelnen agierenden Figuren, die es erschwert, eine Nähe aufzubauen und mit Kol oder Mya oder einer der anderen Nebenfiguren mitzufiebern oder gar mitzuleiden.

Mya klebt an der Vergangenheit ihres Clans. An dessen Tragik, dessen Tode und an der Tatsache, dass ihr Verhalten, als auch dass ihres Bruders, nicht von allen positiv gewertet wird. Ihr Stolz, ihre Hochnäsigkeit und ihre Arroganz anderen gegenüber lassen sie sehr oberflächlich und hochtrabend erscheinen. Was sich wirklich hinter ihrer Art verbirgt, erfährt der Leser leider erst zum Schluss.

Kol ist an die Regeln und Traditionen seines Clans gebunden. Was sein Vater wünscht und befiehlt, hat zu geschehen. Dass er unbedingt eine Frau braucht, damit auch sein jüngerer Bruder sich eine suchen und heiraten kann, das gefällt ihm nicht unbedingt. Mit Myas Erscheinen ändert sich das zwar, doch deren abweisendes Verhalten ihm gegenüber klärt die Lage für Kol recht schnell. Denn eines weiß Kol genau: Er will keine Frau, die ihn abweist und ihm ständig seine Geschenke in abgewandelter Form wieder zurückgibt.


Aufmachung des Buches
Mir liegt der Titel als Hardcover vor. Dunkelblau gebunden und mit einem Schutzumschlag versehen, der zwar von der optischen Gestaltung her nicht schlecht aussieht, und dem Leser so einiges zum Entdecken bietet. Doch an die Optik des Originalbuches kommt er leider nicht heran. Dunkles Blau, Weiß und unterschiedliche Orange- und Rottöne bringen Farbe in das Motiv. Hält man das Buch leicht schräg, glänzt der Anhänger matt und bei näherem Hinsehen erkennt man im Hintergrund das Gesicht einer jungen Frau. Die Rückseite ist dunkel gehalten und zeigt eine kurze Angabe, wovon der Roman handelt.


Fazit
Irgendwie ging es für mich bis zum Schluss nicht recht zusammen, das Steinzeitmenschen klar und deutlich reden können und zu intriganten Handlungen fähig sind. Das war für mich eine abstrakte Vorstellung, die ich bis zum Ende nicht verändern konnte. Sprachlich ist dieser Roman ein sehr gelungenes Werk. Daran besteht absolut kein Zweifel. Einfach, klar und trotzdem fehlte etwas: Nähe. Während des gesamten Romans wird der Leser auf Abstand gehalten. Und das fand ich schade. Denn als Leser möchte man doch mit Freud und Leid der agierenden Charaktere mitfiebern und mitleiden. Hier aber Fehlanzeige.


2 5 Sterne


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