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Frank Frazettas berühmteste Werke als fantastische Fantasy-Comics!

Frazettas meisterhaftes Gemälde „Death Dealer“ hat schon oft die Fantasie der Fans beflügelt. Nun haben der berühmte Autor Joshua Ortega (Star Wars) und die Künstler Nat Jones (SPAWN: THE DARK AGES) und Jay Fotos (SPAWN) eine düstere Saga hervorgebracht, die die Welt des Death Dealer zum schaurig-schönen Leben erweckt!

 

Autor: Joshua Ortega
Illustration: Nat Jones, Jay Fotos
Verlag: Panini Comics
Erschienen: 15.07.2009
ISBN: 978-3-86607-741-6
Seitenzahl: 212 Seiten
Altersgruppe: ab 12 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
Einst herrschte mit unvorstellbarer Brutalität Krieg im Lande Iprasia, die Truppen von Edani standen denen von Oro gegenüber. Beide Armeen wollten Tod und Verderben bringen, und so kam der Tod über sie: Death Dealer. Er preschte durch beide Armeen und entschied sich für keine Seite.

900 Jahre danach: Edani ist im Bürgerkrieg. Dies macht sich Mirahan, Gott des Nichts und des Todes, zu nutze, um wie ein Geschwür unerkannt heranzuwachsen und Iprasia mit Schattenkriegern zu überschwemmen, um alles und jeden zu vernichten. Death Dealer, der Bringer des Todes, kehrt zurück, doch diesmal kämpft er um das Leben.


Aus Franzettas sechs Meisterwerken des Death Dealers haben die Schöpfer dieser Geschichte eine Fantasy-Saga erschaffen, die Ihresgleichen sucht - mitreißend und spannend verfasst und einzigartig umgesetzt.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der Comic Death Dealer fällt in seiner Gestaltung, passend zur Gesschichte, insgesamt sehr düster aus. Intensive Kontraste und Silhouetten sowie die allgegenwärtigen Schatten – mal mehr, mal weniger ausufernd – dominieren die Zeichnungen. Die regelmäßig vorherrschende, grau-dunkle Farbgestaltung unterstreicht die Atmosphäre des Krieges und der Dramatik. Hier wirken die Bilder teilweise schon fast monochrom mit Tonungen und nur wenigen, dafür sehr gezielt gesetzten Farben.
Die farbig etwas intensiveren und helleren Szenen wirken oft dunstig-neblig und betonen hierdurch, trotz des Mehr an Licht im Bild, ihrerseits die allgegenwärtige bedrohliche Atmosphäre.

Absolut bildgewaltig sind die Zeichnungen dieses Comics. Sie wurden so detailreich und feingliedrig erstellt, dass man in manchen Bildern förmlich versinkt und die meisten Bildwerke, so z.B. des Großmutterbaumes oder die doppelseitige Grafik, in welcher der Death Dealer unter dem Baum hervorbricht, Facette für Facette liest wie die Zeilen eines Romans. Den beeindruckendsten Grafiken ist freilich eine ganze oder gar eine Doppelseite gewidmet, so dass es ein Genuss wird, diese zu betrachten. Die Gesichtszüge der Figuren sind sehr gut ausgearbeitet, die Gefühle und Ängste glaubhaft dargestellt. Auch Bildhintergründe und eher unwichtige Details, die in anderen Comics schnell vernachlässigt werden, sind sauber umgesetzt worden. Die Qualität der Zeichnungen ist geradezu liebevoll, z.B. wurden Waffen so fein dargestellt, dass sie schon fast dreidimensional wirken.

Die Erzählerkästchen weisen an den Rändern leichte „Beschädigungen“ auf, die sie älter erscheinen lassen, die Schrift liegt auf Farbverläufen aus matten Grau-, Blau- und Grüntönen. Sowohl diese als die Texte in den Sprechblasen sind durchweg groß geschrieben, es finden sich nur wenige, dafür gezielt gesetzte Betonungen, welche durch Fettschrift gekennzeichnet sind. Während die Sprechblasen der Menschen durch schwarze Schrift auf weißem Grund gestaltet wurden, sind die Worte des Bösen mit weißer Schrift auf schwarzen Grund gesetzt. Dazaka, dem Diener von Mirahan, hat für jeden seiner 3 Köpfe eine in individuelle Form gestaltete Sprechblase erhalten. Bei Mirahan finden sich die Worte spiegelverkehrt dargestellt, sie lesen sich somit von rechts nach links.

Interessant ist noch der Stil des sechsten Kapitels. Hier spielen drei parallel laufende Handlungsstränge, die zunächst mit jeder Buchseite wechseln. Bald verbinden sich zwei dieser Stränge, entsprechend mehr Gewichtung erhalten die Anteile.


Aufmachung des Comics
Mir liegt der Comic als Softcover-Ausgabe vor. Die Gestaltung des Buchumschlages wirkt in der Abstimmung mit den dunklen und matten Tönen und einem in Hochglanz aufgetragenen Titel sehr edel. Die Buchvorderseite ziert Frazettas erstes Gemälde zum Death Dealer, das direkt so imposant und fesselnd ist, dass es im Buchgeschäft sofort meine Aufmerksamkeit auf sich zog.

Viel Mühe haben sich die Verleger mit der Ausstattung im Inneren gegeben. Zunächst findet sich ein Vorwort von Todd McFarlane neben einem einseitigen Portrait des axtschwingenden Death Dealers. Beide Seiten sind komplett in monochrom mit grünlicher Tonung gehalten, die Schrift ist auf dem dunklen Hintergrund aber nicht ganz so einfach zu lesen.
Weiter geht es mit einer Karte von Iprasia, die gelungen in einem alt wirkenden Stil gehalten ist und von der Form an die Umrisse Spaniens und Portugals erinnert. So hat der Leser die Möglichkeit, dem Geschehen auf der Karte zu folgen.

Kapitelseiten sind ganz in schwarz gehalten bis auf ein kleines Bild unten links – auch dies wirkt sehr edel, allerdings halten sich spätestens hier Fingerabdrücke recht hartnäckig und verblassen nur langsam.

Im Anschluss an den Comic findet sich zunächst eine erste Galerie, die Frazettas sechs Gemälde zum Death Dealer (von 1973 – 1990) zeigen. Danach findet sich eine zweiseitige Biografie zu Frazetta, die sich mit recht kleiner, heller Schrift dem dunklen Hintergrund wiedersetzen muss und bei der sich Kommata kaum von Punkten unterscheiden lassen.

Abgerundet wird das Buch durch drei weitere Galerien: eine mit 12 alternativen Titelbildern, eine Zweite mit einer Dokumentation „Vom Skript zur getuschten Seite“, in der sich jeweils im Wechsel Joshua Ortegas schriftliche Anweisungen zu einer Seite mit Tuschezeichnungen finden, sowie eine Dritte 16seitige Galerie mit Entwurfszeichnungen.


Fazit
Mit der Umsetzung von Franzettas Meisterwerken in eine Fantasy-Saga ist den Schöpfern dieses Comics ein ganz großer Wurf gelungen. Absolut bildgewaltig, düster und bedrohlich, spannend und mitreißend liest sich das Buch. Wer als Comic-Fan daran vorbeigeht, ist selber schuld.


5 Sterne


Hinweise
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