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Der Gott Apollo fällt vom Himmel direkt in ein paar Mülltonnen – er ist bei Zeus in Ungnade gefallen und wurde zur Strafe seiner Unsterblichkeit beraubt! Prompt wird er auch noch überfallen, doch zum Glück springt ihm Meg zur Seite – frech, kampflustig, höchstens zwölf und zweifelsfrei eine Halbgöttin. Mithilfe eines gewissen Percy Jackson machen sich die beiden auf nach Camp Half-Blood, doch dort lauern weitere Gefahren. Und noch dazu funktioniert das Orakel von Delphi nicht mehr, denn es ist immer noch von Apollos altem Feind Python besetzt …

 

Das verborgene Orakel 

Originaltitel: The Trials of Apollo Vol 1: The Hidden Oracle
Autor: Rick Riordan
Übersetzer: Gabriele Haefs
Verlag: Carlsen
Erschienen: August 2017
ISBN: 978-3551556882
Seitenzahl: 400 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Apollo ist ein Gott. Heilkunst, Bogenschießen, Gesang und Lyrik – all diese Disziplinen hat er praktisch erfunden und perfektioniert. Normalerweise huldigen die Menschen ihm und hat er mal ein Problem, schickt er ein paar Halbgötter los, um die Lösung für ihn zu finden. So war es schon immer, so sollte es sein … doch leider ist Apollo mal wieder bei Zeus in Ungnade gefallen und wurde nun hart bestraft. Statt im Olymp zu residieren, muss er sich als Sterblicher in New York durchschlagen. Mächtige Feinde sind ihm auf den Fersen, die ganze Welt scheint in Gefahr zu sein und oben drauf hat er auch noch Akne … das Leben ist wirklich nicht fair!

Rick Riordan hat für seine dritte Reihe rund um die griechische Mythologie einen neuen Ansatz gewählt und lässt nun statt eines Halbgotts einen menschlich gewordenen Gott gegen Monster und Gefahren antreten. Die Idee gefällt mir großartig, sie bietet eine ganz neue Perspektive. Zusätzlich kann man viele liebgewonnene Figuren wiedersehen. Für Fans von Rick Riordan also auf jeden Fall zu empfehlen. Neulinge sollten eher mit der Percy Jackson Reihe einsteigen, denn die Abenteuer des Apollos spielen nach dieser und der Helden des Olymp Reihe.


Stil und Sprache
Als Ich-Erzähler von „Das verborgene Orakel“ fungiert der gefallene Gott Apollo selbst. So steigt man mit ihm zusammen bei seinem Fall auf die Erde ein und verfolgt, wie er danach versucht, sich als Mensch durchzuschlagen. Seine Sorgen, sein Leugnen und sein Fluchen sind so bestens nachvollziehbar. Zugleich gibt diese Erzählerwahl Rick Riordan die Möglichkeit, viele Hintergrundinformationen zur griechischen Mythologie und den bisherigen Büchern einfließen zu lassen, denn durch die ungewohnte Perspektive werden diese nicht zu langweiligen Wiederholungen. Schade war nur, dass der gewohnte Rick Riordan Humor anfangs bei diesem Erzähler nicht ganz durchkam. Der Schreibstil liest sich zwar wieder angenehm leicht und die Situationskomik überzeugt auch, aber mit Erzählern wie Percy oder Jason konnte Apollo es für mich einfach nicht aufnehmen – aber das sind auch großartige Erzähler, mit denen er sich da messen musste und Kritik auf sehr hohem Niveau.

Nicht nur mit dem Erzähler musste ich erst warmwerden, auch die Handlung brauchte ein wenig. Zwar ist die Flucht von Apollo mit Meg und Percy spannend und auch die Geschehnisse im Camp waren interessant, aber zwischendurch gab es immer wieder lange Selbstmitleidsmonologe von Apollo. Sobald diese nach dem ersten Drittel nachließen, hat das Buch mich aber zum Glück voll und ganz gepackt. Zum Showdown war es dann so spannend, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte und nach der letzten Seite warte ich nun sehnsüchtig auf den zweiten Band.


Figuren
Apollo ist definitiv kein Sympathieträger. Er ist überheblich, feige und ein wenig schwer von Begriff – zumindest war das mein erster Eindruck von ihm. Was zuerst noch ganz unterhaltsam ist, ging mir dann leider ein wenig auf die Nerven. Erst als er sich nach und nach in seine Situation rein findet und an ihr wächst, hab ich ihn ins Herz geschlossen. Man kann sich dann gut in ihn hineinversetzen und freut sich über die Fortschritte, die er macht.

Die Nebencharaktere hingegen haben mich von Beginn an überzeugt. Meg ist ein großartiges Gegenstück zu Apollo. Sie ist stark, eigenständig und immer für Situationskomik gut. Dazu kommen viele bekannte Charaktere, sodass die Ankunft im Camp fast wie ein Heimkommen zu alten Freunden ist. Die Gegenspieler sind gewohnt glaubwürdig aufgebaut und sorgen für Spannung. Ihr Motiv ist überzeugend und ich bin sehr gespannt, welche gefährlichen Pläne sie sich in den nächsten Büchern noch ausdenken werden.


Aufmachung des Buches
Auch für diese neuste Reihe von Rick Riordan hat Helge Vogt wieder die Coverillustration übernommen. So passt das Hardcover gut zu den bisherigen Werken und wir sehen Apollo in Helge Vogts detailreicher Zeichnung vom Himmel fallen. Als schönes Detail zieren Plakate anderer Carlsen Werke unauffällig die Wände der Gasse. Besonders gut gefällt mir auch das Logo der neuen Reihe.

Im Buchinneren wurde leider auf die Karte des Camps, die sich im englischen Original findet, verzichtet. Aber dafür ergänzt zum Schluss ein ausführliches Glossar das Wissen der Leser.


Fazit
„Das verborgene Orakel“ ist nicht Rick Riordans bestes Werk, aber es ist immer noch extrem gute Jugendfantasy-Unterhaltung. Das Buch wird von Seite zu Seite besser und ist für alle Fans des Autors auf jeden Fall zu empfehlen.


4 Sterne


Hinweise
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