Die junge Laura lebt im Verborgenen im Westen Irlands. Niemand weiß, dass es sie gibt. Und dass sie eine besondere Fähigkeit hat, die Welt zum Klingen zu bringen. Als der Toningenieur Solomon im Wald auf Laura trifft, fühlt er sich sofort magisch von ihr angezogen. Doch auch Solomons Lebensgefährtin, die Regisseurin Bo, ist fasziniert: Sie möchte einen Film über die geheimnisvolle Laura drehen. Über Nacht findet sich Laura in unserer lauten, modernen Welt wieder. Kann ihre Gabe ihr dabei helfen, das Glück zu finden – und die Liebe?
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Originaltitel: Lyrebird |
Die Grundidee der Handlung
Laura trifft im Wald auf Solomon und ist sofort fasziniert. Doch ihre Welt sieht so ganz anders aus, als die, aus der er kommt. Als dann aber ein Todesfall eintritt, wird Lauras bis dahin stille und einsame Welt vollkommen auf den Kopf gestellt. Nur bei Solomon fühlt sie sich wirklich wohl. Doch der ist mit Bo zusammen, die über Laura einen Dokumentarfilm drehen möchte. Als Bo dann auch noch die Idee hat, Laura solle an einer Talentshow teilnehmen, gerät deren Welt vollends aus den Fugen und die Dinge nehmen eine rasante Eigendynamik an.
Sanft, feinfühlig und mit einem brutal offenen Blick hinter die Kulissen der Unterhaltungswelt hat die Autorin diesen Roman geschrieben.
Stil und Sprache
Das Buch liest sich mal so, als ob ein unsichtbarer Erzähler den Roman vorliest, dann wieder so, als ob Laura dem Leser ihre Perspektive schildert. Schon nach wenigen Seiten bekommt man mehr und mehr das Gefühl, dass Bo überhaupt kein Gespür für andere Menschen hat, außer sie hat eine Kamera dazwischen. Bo stapft wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen durch das Leben ihrer Mitmenschen und kennt nur ihr Projekt. Dass Laura sie durchschaut und ihr praktisch einen unangenehmen Spiegel vorhält, macht sie rasend und hilflos zugleich.
Binnen kürzester Zeit hat man als Leser mit den Figuren nur noch Mitleid. Denn da werden Ängste, Probleme und unangenehme Dinge angesprochen und zum Brodeln gebracht, die sich immer mehr zur gewaltigen Herausforderung für die Charaktere entwickeln und sich bald nicht mehr aufhalten geschweige denn steuern und kontrollieren lassen. Mir wurde das ab einem bestimmten Punkt zu viel, und ich habe mich unweigerlich gefragt, wohin das noch führen soll.
Erneut ist die Sprache der Autorin einfach, eindringlich und trotzdem feinfühlig. Gut, es ist nicht alles eitel Sonnenschein, und stellenweise kamen unterschwellige Konflikte zum Vorschein, die für mich einerseits nicht ganz verständlich waren, andererseits von der Autorin dann auch ungelöst blieben. Das war nicht unbedingt ideal, brachte wohl aber die benötigte Schärfe in den Roman, denn irgendwohin musste die Beziehung zwischen Laura und Solomon ja gehen.
Figuren
So ganz überzeugend waren die Charaktere diesmal nicht. Bo ist zu gefühlskalt und berechnend und besitzt im Umgang mit anderen Menschen die Eleganz eines Trampeltiers. Solomon ist ein Genie, wenn es um Töne geht, aber sobald er auf Konfrontationskurs mit einem Menschen ist, wird er zum Kleinkind, das weder Sinn noch Verstand kennt. Laura ist eine merkwürdige Mischung aus abgeschottetem Einzelkind und sehr kluger (was sie selbst angeht) jungen Frau, die ihr Verhalten unglaublich klar und logisch interpretieren und analysieren kann. Ein Fakt, der, gemessen am Rest der Handlung, ein bisschen unglaubwürdig erschien, bedenkt man, wie sie aufgewachsen ist.
Überhaupt zeigt Laura Züge und Eigenarten, die ich stellenweise arg übertrieben empfand. Über lange Strecken des Romans habe ich mich immer wieder gefragt, was die Autorin mit diesem Verhalten von ihr wohl vermitteln möchte. Geht es um eine Behinderung, einfach nur eine unglaubliche Gabe oder eine Macke, die sich zum Segen und Fluch gleichermaßen entwickelt hat?
Aufmachung des Buches
Diese Klappenbroschur ist in Hellblau, Weiß, kräftigen Lila-und Rottönen und Rosa gehalten. Im Vergleich zum Originalbuch wirkt die Aufmachung fast verspielt und kitschig. Hinter der linken Klappe befindet sich ein großes Farbfoto der Autorin sowie eine ausführliche Inhaltsangabe. Hinter der rechten findet man einige Titel der Autorin sowie eine Kurzvita. Die Rückseite des Buches zeigt eine kurze Romanangabe. Die glänzenden Akzente durch den Vogel und die verschiedenen Blüten, Äste und den Buchtitel macht die optische Gestaltung ein wenig lockerer.
Fazit
So ganz überzeugend ist der Roman nicht gewesen. Sicher, für den einen oder anderen Fan der Autorin wird er unglaublich schön und gefühlsbetont sein. Für andere womöglich eher das Gegenteil. Sicher ist aber, hier bekommt man Dinge vor die Nase gesetzt, die einem gefallen können oder auch nicht. Als einfache Kost würde ich "So klingt dein Herz" dennoch nicht bezeichnen. Und als besser als knapp über Durchschnitt leider auch nicht.
Hinweise
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