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Seit zweitausend Jahren sucht der ehemalige Todesengel Azrael auf Erden bereits nach seiner großen Liebe. Inzwischen ist er als Sänger einer erfolgreichen Rockband zu Ruhm und Reichtum gelangt, doch tief in seinem Inneren wird Azrael von Einsamkeit geplagt – bis er der schönen Sophie Bryce begegnet: Sie ist die Eine, nach der er so lange gesucht hat. Doch auf Sophies Vergangenheit lastet ein dunkler Schatten, der ihre Liebe zu Azrael zu zerstören droht …

Azrael 

Originaltitel: Death's Angel
Autor: Heather Killough-Walden
Übersetzer: Eva Malsch
Verlag: Heyne
Erschienen: Juni 2013
ISBN: 978-3-453-40931-6
Seitenzahl: 400 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Wie klein die Welt doch sein kann! Ausgerechnet bei Gabriels Hochzeit begegnet der Erzengel Azrael seinem Lichtengel: Sophie ist die Trauzeugin, kennt inzwischen das Geheimnis der vier Engel und doch ist die Situation für Azrael alles andere als einfach. Nie im Leben glaubt Sophie, dass sie – die als Teenager in Notwehr ihren Pflegevater umgebracht hat – zu einem Engel gehören könnte. Doch Azrael läuft die Zeit davon, denn neuerdings tummeln sich nicht nur Adarianer in San Francisco herum. Auch andere gefallene Geschöpfe kriechen aus ihren zahlreichen Verstecken, jedes äußerst mächtig und erbarmungslos. Und Sophie scheint die Dunkelheit immer mehr zu verschlingen und sie fällt in die Hände der Feinde …

Durch die zahlreichen Fraktionen, die nur ungenau beschrieben sind, wirken die Wendungen manchmal etwas sprunghaft und überladen. Der Schreibstil hingegen ist gewohnt flüssig.


Stil und Sprache
Der Prolog zeigt kurz die Wendepunkte der Schicksale von Azrael und Sophie, bevor das erste Kapitel in der Gegenwart mit der Hochzeit von Gabriel beginnt. Entgegen den bisherigen Geschichten lässt sich Azrael Zeit, um Sophie zu umwerben, kann er doch ihre Gedanken lesen und muss erkennen, dass er mit Druck nicht weit kommen wird. Zuerst fühlen sich diese Wendungen angenehm unterhaltsam an, bevor sich plötzlich die Ausgangslage total ändert, denn die Monster haben Sophie gefunden. Ab hier steigt die Spannung in zahlreiche Spitzen, viele Kämpfe mit bedrohlichen Verletzungen gegen verschiedene Gegner müssen ausgefochten werden. Da passiert so viel mit unterschiedlichen Gegnern, sodass ich die Zusammenhänge nicht immer gleich herstellen konnte. Neue Feinde, zahlreiche bisher unbekannte Wesen greifen ins Geschehen ein und möchten sowohl die Sternenengel in die Finger kriegen als auch die Erzengel vernichten.

Die Liebesgeschichte entwickelt sich zögerlich, Sophie wehrt sich gegen die Verbindung, und für einmal sprühen keine Funken. Meist führen Sophie und Azrael in der dritten Person durch die Handlung, man begleitet jedoch zeitweise auch Kevin mit seinen Anhängern über kurze Strecken. Der finale Showdown ist zwar nicht der beste der Serie, doch spannend und mit überraschenden Wendungen. Auch hier lässt das Ende der Geschichte den Leser zufrieden zurück und im Epilog, der diesmal etwas länger ist, erhält man den ersten Vorgeschmack auf die nächste Geschichte.


Figuren
Sophie ist kein typischer Sternenengel, ihre Kindheit war geprägt von Verlust und Katastrophen. Sie hält sich mit einfachen Jobs über Wasser, da sie die Schule nie abgeschlossen hat. Mit 14 Jahren musste Sophie in Notwehr ihren Pflegevater erschießen, ansonsten wäre sie vergewaltigt und selbst getötet worden. Ihre schrecklichen Erfahrungen hat sie tief in sich eingeschlossen, niemand kennt die Wahrheit bis Azrael ihre Gedanken durchstöbert und die dunklen Schatten auf der Seele erkennt. Sophie hat nichts Weiches, Edles an sich, reagiert oft mit Misstrauen oder Wut. All dies wurde ihr überzeugend auf den Leib geschrieben.

Auf Azrael und seine Geheimnisse war ich besonders gespannt. Leider sind seine Talente nicht so ausgefallen wie vermutet bzw. sind sie wenig zu Tage getreten. Sicher, er ist eine interessante Figur, hat Ecken und Kanten sowie zahlreiche magische Fähigkeiten. Und trotzdem bin ich ein klein wenig enttäuscht, hatte ich mehr erwartet, ohne genau den Finger darauf zeigen zu können.

Azrael ist der erste Vampir auf Erden und hat zahlreiche Menschen im Lauf der Jahrhunderte verwandelt. Einige sind seit der Verwandlung bei ihm geblieben und man lernt sie besser kennen. Ihnen vertraut Azrael blind und er kann sie jederzeit und überall rufen. Kevin und die restliche Adarianer sind weiterhin auf der Jagd nach den Sternenengeln. Ihr Verstand scheint dabei immer mehr dem Machthunger zu verfallen. Ein neuer Gegner, Gregori, zieht im Hintergrund die Fäden und hat zahlreiche Kämpfer. Seine Motive und Handlungen sind nicht immer ganz klar.


Aufmachung des Buches
Azraels Band ist passend zum Vampir in verschiedenen Rottönen gehalten und zeigt diesmal fast das ganze Gesicht des Erzengels. Für mich wirkt der Ausdruck etwas verschlafen. Der untere Teil des Covers zeigt das identische Bild, wie es auf den beiden ersten Bänden zu sehen war. Auch die Rückseite ist dem von Gabriels Band angeglichen, nur durch den Text selbst und die Farbgestaltung unterscheiden sie sich.


Fazit
Ich hatte einfach mehr vom mächtigen Vampirengel Azrael erwartet, ohne genau sagen zu können, woran das gelegen hat. Ein neuer Feind mischt sich in den bestehenden Krieg ein und die Liebesgeschichte verläuft unerwartet. Also nicht genau das, was die Vorgänger geboten haben, aber trotzdem empfehlenswert und unterhaltsam.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Azrael
Band 2: Gabriel

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