Ein Neuanfang mit einer kleinen Auberge – aber Estelle hat ein düsteres Geheimnis
Nach einem traumatischen Erlebnis vor achtzehn Jahren hat die Französin Estelle Miroux ihre Heimat verlassen und ein neues Leben in Deutschland begonnen. Aber als ihre Großmutter stirbt und Estelle ein kleines Hotel hinterlässt, kehrt sie kurz entschlossen nach Südfrankreich zurück, um die Auberge zu neuem Leben zu erwecken. Schnell treffen die ersten Gäste ein und ihr attraktiver Nachbar Tom Bauvall geht Estelle zur Hand, wo er kann. Eigentlich könnte alles perfekt sein. Doch dann wird Argelès-sur-Mer von einer Mordserie heimgesucht und die junge Frau gerät unter Tatverdacht. Denn den Opfern wurde ein Datum in die Stirn geritzt - das Datum der schlimmsten Nacht in Estelles Leben.
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Autor: Silke Ziegler |
Die Grundidee der Handlung
Estelle Miroux hat Frankreich vor langer Zeit verlassen, um ein neues Leben zu beginnen und kehrt nun zurück, um das kleine Hotel ihrer verstorbenen Großmutter zu übernehmen. Praktisch gleichzeitig mit ihrer Ankunft wird in Argelès-sur-Mer einer ihrer früheren Mitschüler ermordet. Da Estelle kurz zuvor mit ihm gestritten hat, gerät sie unter Verdacht, zumal dem Toten ein Datum in die Stirn geritzt wurde, das man unzweifelhaft mit Estelle in Verbindung bringen kann.
Obwohl sich insbesondere der Rückentext so liest, als habe man einen waschechten Krimi vor sich, löst sich dieser Ansatz schnell zugunsten einer etwas einfach gestrickten Liebesgeschichte auf. Das ist keineswegs schlimm und durchaus amüsant zu lesen, aber eben kein Krimi.
Stil und Sprache
Nach einem kurzen Prolog steigt man direkt in die aktuelle Handlung ein, ohne jedoch genau zu wissen, wie die Dinge zusammenhängen. Erst nach und nach enthüllt die Autorin ein paar Details und versucht so, die Spannung anzuheizen, was ihr aber nur sehr bedingt gelingt. Die Suche nach dem Serienkiller ist eher eine Nebenhandlung, der Fokus liegt ganz klar auf Estelle Miroux und dem, was ihr vor 18 Jahren widerfahren ist. Das allerdings ist zumindest mir recht schnell klar gewesen und damit auch kein großes Geheimnis. Einige Details sind dann aber immerhin noch überraschend genug, um weiter zu lesen.
Stilistisch gelingt es Silke Ziegler, eine leicht zu lesende Geschichte zu Papier zu bringen, die sich nicht in Bandwurmsätzen verliert und stattdessen sprachlich eher einfach daher kommt. Das macht Im Angesicht der Wahrheit zu einer flotten, sommerleichten Lektüre, die perfekt für die Strand- oder Gartenliege geeignet ist.
Figuren
Estelle Miroux steht von Anfang an im Mittelpunkt der Geschichte und sie ist ein wahrlich nicht einfach zu erfassender Charakter. Einerseits steht sie mitten im Leben und kümmert sich aufopferungsvoll um den Sohn ihrer verstorbenen Freundin. Andererseits bewahrt sie ein Geheimnis um jeden Preis und egal mit welchen Konsequenzen, auch wenn es ihr zum Nachteil gereicht.
Tom Bauvall ist Estelles neuer Nachbar und geht ihr bei den Renovierungsarbeiten in der Auberge zur Hand. Er ist attraktiv und charmant, was im krassen Gegensatz dazu steht, dass er augenscheinlich verheiratet ist. Estelle und er umkreisen einander sehr intensiv und man erkennt leider als Leser sehr schnell, dass die beiden sich irgendwie kriegen werden. Die übrigen Figuren kommen eher als Randfiguren vor und spielen keine große Rolle.
Aufmachung des Buches
Das Cover des recht dicken Taschenbuchs zeigt die Ansicht einer südlichen Küste mit einer kleinen Häuserzeile und viel blauem Himmel, nur umrahmt von einem unregelmäßigen schwarzen Rand. Innen gibt es zwischen Prolog und Epilog insgesamt 69 kurze Kapitel und ansonsten keine Besonderheiten.
Fazit
Krimi oder Liebesgeschichte? Eher letzteres nach meinem Empfinden und nicht allzu schwer zu lesen, aber als Sommer(Urlaubs)Lektüre gut geeignet.
Hinweise
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