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Für einen zweitausend Jahre alten Druiden kann Atticus O’Sullivan verdammt schnell rennen. Zum Glück – denn er wird von gleich zwei Jagdgöttinnen durch das heutige Europa gejagt.

 

Gejagt 

Originaltitel: Hunted
Autor: Kevin Hearne
Übersetzer: Friedrich Mader
Verlag: Klett-Cotta
Erschienen: April 2017
ISBN: 978-3-608-96136-2
Seitenzahl: 368 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Eigentlich sagt die kurze Verlagsangabe schon die Hälfte der Handlung, denn es dauert wirklich sehr lange, bis das Herumgerenne Spannung bringt. Und auch dann sind es zuerst nur kleine Farbkleckse in einer trüben Hetzjagd bis es im letzten Drittel richtig spannend wird.


Stil und Sprache
Der Einstieg ist perfekt gelungen, bringt die erste Spannung und lässt die Neugier schnell steigen. Leider flacht dies dann ebenso schnell wieder ab, denn die beiden Protagonisten rennen wirklich sehr lange, werden zwischendurch nur kurz aufgehalten, bevor sie wieder weiter hetzen. Dabei geht die persönliche Beziehung von Atticus, Granuaile und Oberon völlig unter und auch die Landschaft wird fast gänzlich ausgeklammert. Da sterben wichtige Figuren, doch die Emotionen bleiben flach, da keine Zeit für jegliche Verschnaufpause oder gar das Zulassen von Gefühlen bleibt. Somit ist der Schreibstil über weite Strecke langweilig, die Figuren wirken blass und die Schauplätze verschwimmen als grauer Hintergrund. Für mich völlig unverständlich und ungewohnt!

Erst im 21. Kapitel nach über 200 Seiten kommen sie bei ihrem Ziel an und die Handlung entwickelt erstmals langanhaltende Spannung, die Emotionen kommen perfekt zur Geltung und verschiedene Nebenfiguren wirken aktiv mit. Ab hier konnte mich die Handlung fesseln, witzige Dialoge lockern die bedrohlichen Situationen kurz auf und der finale Showdown, der durch das Rennen immer wieder abgewendet wurde, nimmt seinen Lauf. Doch auch danach gibt es überraschende Wendungen, gefährliche Fallen und packende Szenen, gemeinsam mit zukunftsweisenden. Meistens führt Atticus aus der Ich-Perspektive durch die Handlung, wobei zwischendurch unvermittelt Granuaile als Ich-Erzählerin ihre Sicht der Dinge beisteuert.


Figuren
Würde man die Figuren nicht bestens aus den früheren Bänden kennen, wären sie vor allem zu Beginn unverständlich und es könnte bei den Nebenfiguren die Übersicht verloren gehen. Atticus und Granuaile werden von Artemis und Diana, zwei unsterbliche Jagdgöttinnen, durch ganz Europa gejagt. Dabei kommen ihnen Nebenfiguren aus früheren Bänden zu Hilfe, die meistens nur einen Kurzauftritt hinlegen oder sie greifen vor allem im letzten Drittel ins Geschehen ein. Die Beziehung zwischen Atticus und Granuaile – sie sind inzwischen ein Liebespaar – ist wegen der ständigen Hatz völlig stillgelegt, kommt über ganz vereinzelte Küsse nicht hinaus und auch persönliche Gespräche werden immer wieder aufgeschoben. Beide beziehen ihre Energie aus der Erde, müssen also weder schlafen noch regelmäßig essen, um rennen zu können. Oberon hält da einigermaßen mit und bei ihm blitzt zwischendurch der gewohnte Humor durch.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches mit Klappbroschur passt ausgezeichnet zu den bisherigen der Serie und zeigt Atticus, wie er das Schwert in der Hand hält und zurückblickt. Im Hintergrund ist ein dunkler Wald mit einem Fabelwesen mit Tiergeweih zu sehen. Gegen unten wird das Cover immer dunkler, sodass die Schriftzüge gut zur Geltung kommen. Auf der Rückseite ist auf dunklem Grund mit schattenhaften Verzierungen lediglich die Inhaltsangabe vorhanden.


Fazit
Ein Zwischenband, der eine lange Flucht mit wenigen Höhepunkten präsentiert, bis es im letzten Drittel erst so richtig spannend, witzig und unterhaltsam wird. Der gelungene Abschluss hat die Bewertung entscheidend beeinflusst, sodass ich immerhin noch 3.5 Sterne vergeben konnte.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Hetzjagd
Band 2: Verhext
Band 3: Gehämmert
Band 4: Getrickst
Band 5: Erwischt

Zusätzliche Information des Rezensenten: Der erste Band „Die Hetzjagd“ wurde als Taschenbuch unter dem Titel „Gehetzt“ veröffentlicht.

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