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Seit dem Anstieg der Meeresspiegel leben die Menschen in Kuppeln unter dem Wasser oder in der Luft. Mit ihren achtzehn Jahren hat Kenzie noch nie Sonne gesehen und ihr Leben in der Wasserkolonie unterliegt strengen Normen. Schließlich hält sie es nicht mehr aus und flieht in eine Luftkolonie, um dort einen Neuanfang zu wagen. Doch dann wird sie zur Hauptverdächtigen in einer mysteriösen Mordserie und nur Callum mit dem geheimnisvollen Lächeln hält zu ihr. Aber nicht nur den beiden droht Gefahr, auch das Schicksal der gesamten Kolonie steht auf dem Spiel. 

 

Water and Air 

Autor: Laura Kneidl
Verlag: Carlsen
Erschienen: 03/2017
ISBN: 978-3-551-31544-1
Seitenzahl: 476 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Kenzie trägt ein Geheimnis mit sich herum, das es ihr von Tag zu Tag schwieriger macht, in der Wasserkolonie zu leben. Als ihr Großvater droht, sie in die Verbannung zu schicken, sollte sie von ihren unerfüllbaren Träumen nicht abrücken, sieht sie nur eine Chance auf ein unbeschwertes Leben: Sie muss in die Luftkolonie. Doch was wie das goldene Paradies klang und aussah, entpuppt sich schon bald als grausame Hölle. Denn Kenzie hat einen mächtigen Feind, der sie unter allen Umständen loswerden will und dafür buchstäblich über Leichen geht.

Ein actionreicher Roman, der dennoch einen ruhigen und irgendwie dumpfen Tonfall hat und in einer einfachen Sprache geschrieben ist.


Stil und Sprache
Laura Kneidls Sprachstil ist einfach. Es klingt oft etwas altmodisch und die Geschichte selbst geht nicht in eine futuristische Zukunft, wo alles nur aus Stahl, Laserpistolen und Tablets besteht. Im Gegenteil. Die Welt in der Wasserkolonie ist von einem strengen Regelwerk geprägt, wo Frauen zu Gebärmaschinen gemacht werden und im Grunde keinerlei Rechte besitzen. Da fühlt man sich beim Lesen regelrecht in die Steinzeit versetzt.

In der personalen Erzählperspektive gleitet der Leser in ein Buch, dessen Tonfall trotz aller Action und erschreckender Dinge, die im Handlungsverlauf passieren, eher dumpf, ruhig und still ist. Die Geschichte ist einerseits spannend, was die Geschehnisse angeht, andererseits konnte sie mich aber auch nicht so ganz packen. Der ganze Roman liest sich, als ob das Mittelalter mit Tablets ausgestattet und weit in die Zukunft geschleudert worden ist, wo die Männer das absolute Sagen haben. Wer nicht spurt, wird verbannt. Die Erde, so wie sie heute existiert, mit all ihren Kontinenten, gibt es nicht mehr. Die Tatsache, dass die Meeresspiegel steigen, ist in diesem Roman bereits kalte Realität. Allerdings wird das im Verlauf des Romans mehr oder weniger zur Nebensache.


Figuren
Die Autorin hat mit Kenzie und Callum starke Charaktere geschaffen, die einerseits durch ihre Probleme gut zu überzeugen wissen, andererseits aber auch Dinge erleben, die junge Menschen gleichen Alters in der heutigen Zeit wohl nur vom Hörensagen kennen.

Kenzie hat ein medizinisches Problem, das im Grunde nicht tragisch ist, in ihrer Welt aber zum großen Problem wird, da es für sie bedeutet, dass sie ihren Pflichten als Frau in der Wasserkolonie nicht nachkommen kann. Sie hat diese Unzulänglichkeit zwar schon lange für sich akzeptiert, jedoch nicht die Tatsache, dass ihr andere vorschreiben wollen, was sie für den Rest ihres Lebens zu tun hat. Kenzie ist eine willensstarke junge Achtzehnjährige, die oftmals als störrisch und dickköpfig wahrgenommen wird und sich nur schwer anpassen kann – geht man nach den Maßstäben ihres Großvaters.

Callum trägt mit seinen achtzehn Jahren schon eine riesige Verantwortung auf den Schultern. Die Sicherheit der Kolonie ist sein Revier und seine Familiengeschichte zeigt, wie wichtig die Sicherheit einer liebevollen und intakten Familie ist. Callum hat das nie kennengelernt und stellt die Bedürfnisse der Luftkolonie stets vor seine eigenen. Doch mit Kenzies Auftauchen in seinem Leben ändern sich die Dinge. Und zwar gravierend.


Aufmachung des Buches
Die Gestaltung dieser Klappenbroschur hat mir schon als Foto auf der Verlagsseite gefallen. Jetzt in natura wirkt es noch wesentlich geheimnisvoller und schöner. Wasser, eine Kugel, diverse Rankenmotive und unterschiedliche Blautöne in Kombination mit dem Gold des Buchtitels sind für mich die perfekte Mischung. Auf der Rückseite kann man eine Kurzangabe zum Romaninhalt vor schwarzem Hintergrund lesen. Absolut toll gemacht.


Fazit
Irgendwie hat der letzte Pfiff gefehlt. Ja, es war im Großen und Ganzen Lesevergnügen. Aber keins, das mir auf lange Sicht im Gedächtnis haften wird. Hier kommt eine Welt zum Vorschein, die ich so nicht erleben möchte und in der trotz aller Probleme doch ein Fünkchen Hoffnung steckt.


4 Sterne


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