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Bastien Argeneau ist ein Workaholic und ewiger Junggeselle. Als sein Bruder Lucern und dessen Verlobte Kate Leever heiraten wollen, bittet Kate ihn, für die Dauer der Hochzeitsfeierlichkeiten ihre Cousine Terri zu beherbergen. Doch damit bringt sie den Eigenbrötler Bastien in arge Bedrängnis. Denn wie soll er vor Kates Cousine verbergen, dass er in Wahrheit ein Vampir ist? Und wie soll er sich der unwiderstehlichen Anziehungskraft erwehren, die die hübsche Terri auf ihn ausübt?

 

 

Autor: Lynsay Sands
Verlag: Egmonst Lyx
Erschienen: Juni 2009
ISBN: 978-3-8025-8200-4
Seitenzahl: 368 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Bei den Argeneaus steht mal wieder eine Hochzeit ins Haus: Lucern und Kate wollen sich das Jawort geben. Um der Braut bei der Vorbereitung behilflich zu sein, trifft ihre in England lebende Cousine Terri bereits zwei Wochen vor dem großen Ereignis in New York ein. Wegen Platzmangels – Kates Wohnung ist recht klein – wird Terri kurzerhand bei Bastien einquartiert. Dieser hat keine Einwände, zumal er sofort Gefallen an der jungen Frau findet. Auch Terri ist gleich angetan vom jüngeren Bruder des Bräutigams. Kurz nach ihrer Ankunft passiert ein Unfall, der Kate nicht nur zwingt, in Vertretung eines Kollegen nach Kalifornien zu reisen, sondern auch Bastian, neben Vetter Vincent, der ebenfalls vorübergehend bei ihm wohnt, einen dritten Hausgast beschert. Natürlich begleitet Lucern seine Angebetete, und Bastian sieht sich vor die Aufgabe gestellt, Terri eine Woche lang zu unterhalten. Nicht, dass es ihm etwas ausmachen würde. Er nimmt sich ein paar Tage frei und zeigt der begeisterungsfähigen jungen Frau den Big Apple. Doch scheint die Hochzeitsfeier unter keinem guten Stern zu stehen, denn plötzlich jagt das eine Missgeschick das nächste, und Terri und Bastian versuchen, zu retten was noch zu retten ist. Währenddessen kommen sie sich näher und schon bald ahnt der Vampir, dass Terri seine Seelengefährtin ist. Wie wird sie reagieren, wenn er ihr die Wahrheit über sich offenbart?


Stil und Sprache
Nach den ersten drei spritzigen Teilen der Serie hat mich “Immer Ärger mit Vampiren“ etwas enttäuscht. Die Handlung plätschert so dahin, überraschende Wendungen sucht man vergebens und Spannung und der von mir so geschätzte Witz der Autorin halten sich in Grenzen. Trotz eines flüssigen Schreibstils und intelligent verfasster Dialoge schaffte sie es nicht wirklich, mich in ihre Geschichte zu ziehen, und erst kurz vor dem Ende kam bei mir gespannte Erwartung auf.
Lynsay Sands widmet der, für meinen Geschmack ein wenig zu langatmig beschriebenen, Annäherung der Hauptprotagonisten und Entwicklung ihrer Liebesbeziehung den größten Teil ihres Buches. Als Nebenhandlungen fungieren die Schwierigkeiten, die in Bezug auf den bevorstehenden Hochzeitsempfang auftreten, diverse Unfälle des Lektors C. K. und Cousin Vincents ungewöhnliche Essensbeschaffung. Diese Elemente sind als komödiantische Einlagen gedacht, können aber, da sie aufgesetzt wirken, mit dem Humor vorangegangener Teile nicht mithalten und entlockten mir nur gelegentlich ein schwaches Lächeln.
Die Autorin wechselt die Schauplätze eher selten und vermittelt so den Eindruck von Bewegungsarmut; ab und an fühlte ich mich, besonders während ausgedehnter Szenen in Bastians Penthouse, in ein Kammerspiel versetzt. Des Öfteren beschreibt Sands unwichtige Gesten der Akteure zu detailliert, so dass ich mich zu fragen begann, ob sie damit nur die Seiten zu füllen und einen Mangel an Ideen zu überspielen beabsichtigt.
Einige prickelnde Erotikszenen möchte ich nicht unerwähnt lassen. Leider vermisste ich hierbei ein wichtiges Fragment: Keine der Hauptfiguren verschwendet einen Gedanken an Schutz vor Krankheiten oder Empfängnis. Bastian als Vampir hat damit natürlich kein Problem. Doch Terri, die zu der Zeit keine Ahnung hat, dass ihr Sexpartner ein Blutsauger ist, der sie weder schwängern noch anstecken kann, hätte, meines Erachtens, zumindest im Nachhinein darüber erschrocken sein müssen.
Ich könnte mir vorstellen, dass der Einbau einer Krimihandlung mit einem Gegenspieler wie in den Bänden 1 und 2 oder die Einflechtung ungezwungen wirkender komischer Situationen wie in Band 3 die ganze Story aufgepeppt hätte.


Figuren
Erfreulicherweise muss ich nicht ausschließlich negative Kritik üben, denn Lynsay Sands besitzt mit der immer wieder guten Ausarbeitung ihrer Charaktere eine große Stärke.
Bastian Argeneau ist der Organisator der Familie. Ohne Unterbrechung leitet er seit Ewigkeiten die Firma ‘Argeneau Enterprises‘ und ist selbst wohl am meisten überrascht, dass er fähig ist, sich ein paar Tage freizunehmen, um mit Terry Zeit zu verbringen. Die Erklärung für sein jahrelanges Vergraben in Arbeit und den Verzicht auf Privat- und Liebesleben ist einleuchtend, seine Handlungsweise stets nachvollziehbar.
Auch Terris Hintergrund wird gut durchleuchtet. Auf den ersten Blick wirkt sie zwar unbekümmert, lebenslustig und begeisterungsfähig, doch ganz so einfach gestrickt ist ihre Figur mitnichten. Ein traumatisches Erlebnis in ihrer Vergangenheit hat eine große Bindungsangst verursacht, die zu überwinden ihr nicht leichtfällt. Wie es ihr letztendlich gelingt wird absolut glaubhaft geschildert.
Viele Personen aus vorangegangenen Teilen tauchen wieder auf. Unter ihnen befindet sich auch Lektor C. K., den man bereits aus Band 3 kennt. Er ist der Pechvogel des Romans, der das Unglück wie ein Magnet anzuziehen scheint, und ein sehr sympathisch konzipierter Nebencharakter.
Mit Vetter Vincent Argeneau wird eine neue Figur eingeführt. Wegen eines ’Verdauungsproblems‘ ist er gezwungen sich an lebenden Menschen zu nähren und kann nicht, wie üblicherweise, aus Blutbeuteln trinken. Diese Tatsache beschwört einige komische Situationen herauf, die anfangs jedoch etwas albern anmuten. Nicht ohne Hintergedanken der Autorin mausert sich ‘Vinny‘ im Verlauf der Story zu einer sympathischen Nebenfigur, die Lust auf mehr macht, denn der nächste Band “Vampire haben´s auch nicht leicht“ erzählt seine Geschichte.
Mutter Marguerite gibt dieses Mal ein recht kurzes Gastspiel und ist ungewöhnlich zurückhaltend. Überzeugt, dass sich die Dinge auch ohne ihr Zutun zu ihrer vollsten Zufriedenheit entwickeln, entschwindet die unverbesserliche Kupplerin in Richtung fünfter Band. Ob ihr Lieblingsneffe Vincent darüber erfreut sein wird werden wir im September erfahren.


Aufmachung des Buches
Die Klappenbroschur in solider Qualität ist fast schon ein Markenzeichen des Verlags. Zudem hat man es sich im Hause Egmont Lyx unverkennbar zur Aufgabe gemacht, die Buchcovers innerhalb einer Reihe ausnahmslos in ähnlicher Aufmachung zu präsentieren. Dies gilt auch für die Argeneau-Vampir-Serie. Die Beschriftung ist stets die gleiche, die Gebäudesilhouette am unteren Rand nur geringfügig verändert. Im Gegensatz zu den Vorgängern, bei denen man als Hintergrund einen Sonnenuntergang in teilweise recht abenteuerlichen Farben wählte, entschied man sich beim vorliegenden Buch für einen Abendhimmel mit Vollmond in einem schönen Blau. Das einfallsreich und zutreffend gestaltete Motiv, glänzend und leicht erhaben auf der Vorderseite platziert, ist einmal mehr ein kleines Kunstwerk. Das wunderschöne Cover ist geradezu prädestiniert, beim potenziellen Käufer einen Muss-ich-unbedingt-haben-Effekt zu verursachen.

Zwischen den zwei tollen Buchdeckeln erwarten den Leser 20 durchnummerierte Kapitel, verteilt auf 360 Seiten. Die restlichen 8 Seiten sind der Werbung für weitere Bücher des Verlags gewidmet.


Fazit
Authentische Haupt- und interessante Nebenfiguren können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es der Geschichte an Esprit mangelt. Die Einbringung eines Antagonisten und/oder Einflechtung von mehr Spannung und Humor wäre einem höheren Unterhaltungswert sicherlich zuträglich gewesen. “Immer Ärger mit Vampiren“ ist das bisher schwächste Glied in der Kette der Argeneau-Vampir-Serie und leider nur ein leicht anämischer Durchschnitts-Vampir-Liebesroman.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Eine Vampirin auf Abwegen
Band 2: Verliebt in einen Vampir
Band 3: Ein Vampir zum Vernaschen

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