Es ist Hochsommer im Périgord und Hochsaison für ausgedehnte Gaumenfreuden und Fahrten mit offenem Verdeck in malerischer Landschaft. Eine Oldtimer-Rallye, von Bruno, Chef de Police organisiert, bringt auch zwei besessene junge Sammler nach Saint-Denis. Sie sind auf der Jagd nach dem begehrtesten und wertvollsten Auto aller Zeiten: dem letzten von nur vier je gebauten Bugattis Typ 57 SC Atlantic, dessen Spur sich in den Wirren des Zweiten Weltkriegs im Périgord verlor. Ein halsbrecherisches Wettrennen um den großen Preis beginnt.
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Originaltitel: Fatal Pursuit |
Die Grundidee der Handlung
Bruno hat alle Hände voll zu tun, obwohl es ein polizeiich gesehen ruhiger Sommer in Saint-Denis ist. In der Stadt wirft ein Rennen historischer Sportwagen seinen großen Schatten voraus. Bruno ist zum Cheforganisator ernannt. Es werden jede Menge Touristen im kleinen Städchen erwartet. Obwohl es stressig ist, lässt sich der Chef de Police von seinen liebgewonnenen Ritualen nicht abbringen. Dazu gehört auch ein wöchentliches Essen mit all seinen Freunden. Doch dann gibt es doch noch unerwartete Aufregung: Ein alter Mann, der als Archivar gearbeitet hat, stirbt. Routinemäßig wird Bruno hinzugerufen. Sowohl der Arzt als auch die Witwe gehen von einem natürlichen Tod aus. Schließlich hatte das Opfer Herzprobleme und war ziemlich gut darin, die Anweisungen des Arztes zu ignorieren. Doch es sind die Details, die Bruno misstrauisch werden lassen: Warum finden sich in der Spüle drei Tassen und wo sind die Aufzeichnungen zu seinem letzten Auftrag, von dem die Witwe berichtet hatte und der ihm ziemlich viel Geld einbringen sollte? Noch bevor sich Bruno eingehender mit den Fragen beschäftigen kann, muss er kurzfristig als Beifahrer bei der Rallye einspringen. Das erfordert einen starken Magen und ist so gar nicht nach Brunos Geschmack. Dort lernt er einen Sammler kennen, der Autohäuser weltweit besitzt und von einem Fahrzeug ganz besessen ist: dem Bugatti Typ 57 SC Atlantic, von dem weltweit nur vier Exemplare gebaut wurden. Von dreien ist der Verbleib bekannt, der vierte gilt als verschollen. Nachforschungen zeigen, dass sich seine Spur im Périgord verlor. Als ein zweiter Sammler auftaucht und einer der beiden später tot im Pool liegt, ahnt Bruno, dass hier etwas Großes im Gange ist. Wie groß, das soll er mit Isabelle von Eurojuste herusfinden...
Wieder einmal ein wunderbar typischer Bruno. Im ruhigen und beschaulichen Saint-Denis werden gute zwischenmenschliche Beziehungen und Freundschaften groß geschrieben und die Dorfgemeinschaft hält zusammen. Bruno ist in Saint-Denis nicht nur Polizist, er ist Vertrauensperson und Vermittler in unzähligen Situationen. Seine Wege, Kompromisse zu finden sind legendär. Dann geschieht ein Verbrechen und Bruno ermittelt detailversessen. Um die Wahrheit herauszufinden, nutzt Bruno seine Finesse, seine Intuition und seine zahlreichen Verbindungen. Oft sind es winzige Details, die Bruno voranbringen. Und Bruno braucht und genießt die Gesellschaft seines Bassets Balzac und seines Wallachs Hector. Diese wunderbare Atmosphäre aus Lebensfreude, Freundschaft, Gewissenhaftigkeit und Wahrheitsliebe, die großartig menschlich, aber nicht perfekt gezeichneten Menschen sind wunderbar. Ein echter und liebgewonnener Klassiker für den Sommerurlaub, auch Walkers Leidenschaft für die historischen Fakten um die Rolle Frankreichs im Zweiten Weltkrieg nehmen dem Hörbuch nichts von der Lebensfreude und Leichtigkeit.
Darstellung des Hörbuchs
Johannes Steck und Bruno, das passt einfach großarrtig. Man spürt geradezu, dass auch er die Personen mag und schätzen gelernt hat. Er spricht sie wohltuend unterschiedlich und mit großer Hingabe. Die Präzision, mit der Herr Steck es schafft, den Charakter der Personen zu transportieren ist beeindruckend und großartig. Doch auch diese wunderbar flirrende Atmosphäre der Region und bei den gemeinschaftsstiftenden Ereignissen in Saint-Denis erfüllt er derartig gekonnt mit Leben, dass man sich wünscht, man könnte dort sein. Großartig liebe- und stimmungsvoll. Überhaupt zeichnet Herr Steck auch die Entwicklungen der Personen großartig nach. Der Verlauf dieses Buches stellt nämlich nicht nur Bruno vor größere menschliche Herausforderungen. Es ist ein großartiges Vergnügen, Jahr für Jahr bei Bruno zu Besuch sein zu dürfen. Man spürt einfach alles. Den Wind in den Haaren während der Galopppassagen der Ausritte, die ehrliche Zuneigung zu bestimmten Personen. Großartig gelesen!
Aufmachung des Hörbuchs
Diesmal ist ein Dorfplatz zentrales Element des Covermotivs. Man erkennt mehrere Gebäude und im Hintergrund ragt der Kirchturm heraus. Das Auffälligste am Covermotiv ist aber sicher der auf dem Dorfplatz geparkte Sportwagen. Ein sehr gepflegter und vermutlich seltener Oldtimer der höchsten Luxusklasse. Klappt man den Schuber auf, so liegt zuoberst ein Booklet. In ihm findet man zunächst Kurzbiografien von Autor und Sprecher und alle erforderlichen bibliografischen Angaben. Auf den folgenden Seiten findet man zunächst die Aufteilung der Buchkapitel auf die CDs. Im Anschluss daran folgt eine längere Danksagung Martin Walkers an Freunde und Weggefährten, aber auch an Unterstützer dieses Buches und das Leben selbst. Auch erklärt er darin, wo historische Fakten enden und Fiktion beginnt. Die CDs kommen in verlagstypischem Schwarzweiß daher und sind in Papphüllen verpackt, die jeweils das Cover-Motiv zeigen.
Fazit
Bruno zum Neunten. Obwohl vieles nach bekanntem Muster verläuft, ist es immer wieder ein Genuss. Es fühlt sich an, als käme man nach Hause zu Freunden. Da verzeiht man gerne die ein oder andere Länge im tatsächlichen Kriminalfall. Freue mich sehr auf Teil 10.
Hinweise
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Backlist:
Teil 4: Delikatessen
Teil 5: Femme fatale
Teil 6: Reiner Wein
Teil 7: Provokateure
Teil 8: Eskapaden
