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Ein Haus fürs Leben – ein Haus für den Tod

Für die Harcourts, Ollie, Caro und Tochter Jade, ist es das größte Abenteuer ihres Lebens: Ihr neues Zuhause ist ein riesiger, verfallener alter Kasten. Genau das Richtige, um es von Grund auf zu sanieren und in ein schickes Landhaus umzubauen. Doch sie sind nicht die einzigen Bewohner im Haus. Eine gespenstische Frau in Grau wandelt durch die Flure, bedroht die Familie. Zunächst scheint es ein harmloses Spiel, doch als die zunehmend verängstigten Harcourts die dunkle Geschichte von Cold Hill erfahren, fürchten sie um ihr Leben.

 

Das Haus in Cold hill 

Originaltitel: The House on Cold Hill
Autor: Peter James
Übersetzer: Christine Blum
Verlag: Fischer Taschenbuch
Erschienen: April 2017
ISBN: 978-3-596-29774-0
Seitenzahl: 366 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Über zweieinhalb Jahrhunderte thront Cold Hill House etwas abseits des Dorfidylls. Ein historisches Kleinod, erbaut auf den Ruinen eines alten Zisterzienserklosters. Für die Harcourts ein wahrgewordener Traum. Der allerdings schnell zum Albtraum wird, als im Zuge der Renovierung ein Makel nach dem anderen zutage tritt. Die Kosten sind jedoch nicht das einzige Problem, mit dem sich die Familie konfrontiert sieht. Erst sind es nur schwache Anzeichen wie Schatten und Lichterscheinungen, die darauf hindeuten, dass Ollie, Caro und Jade nicht allein auf dem Anwesen sind.  Dann geschehen jedoch Dinge, die zu ernsthafter Gefahr für Leib und Leben werden …

Wenn Tote in Erscheinung treten, bedeutet dies Gänsehaut für die Leserschaft!


Stil und Sprache
Peter James hat vor allem durch seine Thriller um seinen Helden Detective Superintendent Roy Grace Bekanntheit erlangt. „Das Haus in Cold Hill“ führt die Leser nun noch einen Schritt über den Tod hinaus. Untertitel und Inhaltsbeschreibung verraten bereits, dass im baufälligen Gemäuer Angst und Schrecken an der Tagesordnung sein werden. Insgesamt neunundfünfzig Kapitel begleiten vor allem Familie Harcourt von ihrem fröhlichen Einzug bis zur Todesangst. Der Schreibstil fördert einen ungemein rasanten Lesefluss. Erzählt wird hauptsächlich aus Sicht von Vater Ollie in dritter Person Singular. Und genau das ist Teil des Problems. Nicht nur, dass dem Buch das Überraschungsmoment fehlt, obendrein hält sich der Gruselfaktor in Grenzen, da der Vater allseits um rationale Erklärungen bemüht ist und erst sehr spät die wahren Risiken erkennt. Schade, denn das Potenzial einer schaurigen Gespenstergeschichte war auf jeden Fall da. Für die Leser ist es fast schon ärgerlich, dass der Autor dies nicht wirkungsvoll umgesetzt hat.


Figuren
Oliver Harcourt steht kurz vor seinem vierzigsten Geburtstag und startet mit seinem Onlinebusiness neu durch. Finanziell hat Ollie dem Abenteuer Cold Hill House wenig beizusteuern, punktet dafür aber mit fast grenzenlosem Optimismus. Etwas nüchterner betrachtet Caroline die Angelegenheit. Als Juniorpartnerin einer Anwaltskanzlei für Grundstücks- und Immobilienrecht in Brighton verbringt sie viel Zeit außer Haus. Jade, ihre gemeinsame Tochter, trauert natürlich ihren Freunden hinterher, ist aber durch die Aussicht auf einen Labradoodle schnell in gute Laune versetzt und kommt auch in der neuen Schule gut zurecht. Mittlerweile sind die Eltern fünfzehn Jahre verheiratet, einander vertraut und können über alles reden. Nur leider tun sie es in Cold Hill nicht! Dieser Punkt ist zum Haare raufen und lässt etwas an Authentizität missen. Die Ereignisse im Haus schreien förmlich nach sofortigem Auszug, aber jeder trägt seine Beobachtungen schweigend mit sich herum. Wahre Highlights sind dagegen Nebenfiguren wie Harry Walters, ein weißhaariger Mann mit Pfeife und Wanderstock, und die alte Frau mit blauem Kleid und verkniffenem Gesichtsausdruck.


Aufmachung des Buches
„Das Haus in Cold Hill“ erscheint als handliches Taschenbuch im S. Fischer Verlag. Das Covermotiv vermittelt einen guten Eindruck des imposanten Herrensitzes. Auch die düstere Atmosphäre, die durch den Schwarz-/Weiß-Druck betont wird, ist absolut stimmig. Untertitel und Inhaltsbeschreibung sind allerdings zu ausführlich und geben schon zu viel der Geschichte preis.


Fazit
„Das Haus in Cold Hill“ hätte ein unwahrscheinlich guter Schauerroman werden können. Leider fehlt das Überraschungsmoment, und die Charaktere sitzen die Ereignisse im Grunde nur aus. Eine tolle Idee, aber so viel verschenktes Potenzial. Über angenehme Unterhaltung kommt Peter James leider nicht hinaus.


3 5 Sterne


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