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WAS IST EIN MENSCHENLEBEN WERT, WENN DAMIT GEHANDELT WIRD?

„Hilf mir … der Hinkende!“
Das sind die letzten Worte der jungen Kommissarin Manuela Sperling, bevor sie spurlos verschwindet. Bei Ermittlungen hat sie ein Phantom aufgeschreckt, das Der Hinkende genannt wird. Niemand hat ihn je gesehen, alle fürchten sich vor ihm, und er scheint der Polizei immer einen Schritt voraus zu sein. Henry Conroy beginnt einen verzweifelten Wettlauf um das Leben seiner Partnerin und muss feststellen, dass er seinem Gegner nicht gewachsen ist.

 

Der Schlot 

Autor: Andreas Winkelmann
Verlag: epubli
Erschienen: Oktober 2016
ISBN: 978-3-7418-6147-5
Seitenzahl: 434 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Etwas ist schiefgelaufen – eine Katastrophe! Jemand hat der Polizei kompromittierende Fotos zugespielt. Belastendes Material. Eine Spur, die unter Umständen die Geschäfte des Hinkenden gefährdet, wenn nicht gar ihn selbst. Um das Risiko zu minimieren, gilt es, die Beweise sowie deren Besitzer zu eliminieren. Als versierte Leute des Systems auf Manuela Sperling angesetzt werden, gelingt ihr nur in äußerster Not ein Hilferuf. Frisch aus dem Urlaub zurück, hat ihr Kollege Hauptkommissar Henry Conroy keine Ahnung, worum es überhaupt geht. Dass die Zeit drängt, steht außer Frage. Die Ermittlungen ergeben jedoch nur mühsam ein klares Bild. Doch dann ist ihm jedes Mittel willkommen, Manuela aus den Fängen der Verbrecher zu bergen. Ein Kampf um Leben und Tod, koste es, was es wolle …

Prostitution, Korruption, skrupellose Morde – der Autor nimmt in diesem Zusammenhang wahrlich kein Blatt vor den Mund!


Stil und Sprache
Was mit „Wassermanns Zorn“ begann, über „Die Zucht“ Fahrt aufnahm, gipfelt nun im dritten Fall rund um Manuela Sperling in allergrößter Gefahr. „Der Schlot“ droht ihrer jungen Karriere als Kommissarin den Garaus zu machen. Andreas Winkelmann zieht in diesem Thriller alle Register. Die Lektüre ist nichts für schwache Gemüter! Basis der Story ist der organisierte Menschenhandel, ein Milliardengeschäft ohne Pardon. Sechs Abschnitte spiegeln das Geschehen in dritter Person Singular aus verschiedenen Perspektiven wider. Eingebettet in zwei Videomitschnitte, gewinnt die Geschichte gleich zu Beginn an Tempo und verliert ebenso schnell eine zentrale Figur vorübergehend aus den Augen. Andere Handlungsstränge um Opfer und Täter gewinnen die Oberhand und erläutern der Leserschaft die grausamen Hintergründe der Ereignisse. Ermittlungen Richtung Prostitutionsmafia und eine Hetzjagd der Presse bilden das Pendant. Die düstere Atmosphäre des Milieus ist zum Greifen nah. Abscheu und Schrecken sind groß, die Spannung ist von Anfang bis Ende hoch. Selbstredend überleben nicht alle den Kampf. Zum Abschluss des Romans hält der Autor außerdem eine Überraschung bereit, mit der wohl kaum einer rechnet.


Figuren
Ursprünglich als Ersatz für eine Kollegin in Mutterschutz gekommen, hat sich Manuela Sperling bisher ganz gut behauptet. Natürlich geschehen als Greenhorn noch die ein oder anderen Fehler, beispielsweise die Nase in Fälle zu stecken, die ihr offiziell nicht übertragen worden sind. Dieses Mal hat ihr Alleingang bitterböse Folgen. Ihre Entführung ist nur der Anfang! Henry Conroy, der seit Beginn ihrer polizeilichen Zusammenarbeit regelrecht aus einer vergangenheitsbestimmten Lethargie erwacht, schätzt ihre forsche, selbstbewusste Art. Selbstverständlich setzen er und sein Partner Jens Jagoda alles daran, sie schnellstmöglich aus den Klauen des personifizierten Bösen zu befreien. Ebenso wie Manuelas Brüder, die sich angeführt von Journalismus-Student Tim an die Öffentlichkeit wenden. Einen seiner Fernsehauftritte sehen auch Nada Despotowich und Elizaveta Radu, Opfer der Organisation des Hinkenden. Können sie sachdienliche Hinweise zu Manuelas aktuellen Aufenthaltsort geben?

Haupt- und Nebenfiguren des Thrillers wirken äußerst lebensnah. Von emotional bis eiskalt gezeichnet, wecken sie Mitleid, Grauen und Abscheu.


Aufmachung des Buches
„Der Schlot“ erscheint als handliches Taschenbuch bei epubli in der Holtzbrinck Publishing Group. Das Covermotiv ist minimalistisch gehalten, setzt dafür aber auf wirkungsvolle Kontraste. Die rote Flamme vor schwarzem Hintergrund, das Ganze hochglänzend, ist zweifellos ein Eyecatcher! Die Inhaltsbeschreibung auf der Rückseite des Titels weckt Neugier, ohne zu viel zu verraten. Papier, Satz und Druck sind tadellos.


Fazit
Menschenhandel, Prostitution und Korruption – ein gefährliches Terrain! Andreas Winkelmann findet hierfür knallharte, direkte Worte. „Der Schlot“ macht kurzen Prozess, blutig und brutal. Top Thriller für Hartgesottene und ein Muss für Fans des Autors.


5 Sterne


Hinweise
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