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Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

Magie kann ein Leben retten – oder es für immer zerstören
Nach einem schweren Schicksalsschlag kommt der junge Magier Caldan nach Anasoma, eine der pulsierendsten Städte des mahrusischen Kaiserreiches. Dort hofft er, in die Gilde der Zauberer aufgenommen zu werden und so mehr über den Mord an seinen Eltern zu erfahren. Und über die beiden magischen Ringe, die sie ihm angeblich hinterlassen haben. Doch diese beiden Artefakte sind mächtig – und gefährlich. Und schon bald ist Caldans Schicksal eng mit dem des Kaiserreiches verknüpft.

 

Die Feuer von Anasoma 

Originaltitel: A Crucible of Souls
Autor: Mitchell Hogan
Übersetzer: Michael Siefener
Verlag: Heyne
Erschienen: März 2017
ISBN: 978-3453318137
Seitenzahl: 720 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Caldan wächst in einem Kloster auf, wo er zusammen mit anderen Schülern viel über Magie, Metallurgie, Alchemie und vieles andere erfährt. Ein schrecklicher Unfall sorgt dafür, dass Caldan das Kloster, das er zehn Jahre lang seine Heimat genannt hat, schneller verlassen muss, als ihm lieb ist. Zuvor erfährt er jedoch von den Brüdern, dass diese seine Eltern kannten – und dass sie möglicherweise auf der Flucht vor jemandem waren. Könnte dies etwas mit dem Kleinod zu tun haben, den seine Eltern ihm vermacht haben? Caldan will versuchen herauszufinden, was geschehen ist und realisiert dabei, dass das Leben im Kloster ihn keineswegs auf das vorbereitet hat, was ihn in Anasoma erwartet ...

Eine sehr gelungene Umsetzung einer traditionellen Grundidee. Trotz bekannten Elementen gibt der Autor der Geschichte etwas Besonderes und hält die Spannung durchgehend aufrecht, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag.


Stil und Sprache
Der Schreibstil des Autoren lässt sich als bildhaft und flüssig zu lesen beschreiben. Das Buch ist hauptsächlich aus Caldans Sicht in der dritten Person geschrieben. Im Laufe des Buches kommen ein paar andere Perspektiven dazu, wobei der Autor nur für kurze Abschnitte zu diesen springt. Es gibt kaum Längen und bereits relativ früh am Anfang verlässt Caldan das Kloster und die Spannungskurve wird stetig aufrechterhalten. Dies steht damit im Zusammenhang, dass der Autor nur nach und nach Informationen enthüllt und viele Fragen bis zum Ende noch offen bleiben. Die Handlung des Buches ist nicht vorhersehbar und man tappt im Dunkeln darüber, wie die einzelnen Handlungsstränge, die der Autor einführt, wohl zusammengeführt werden und welche Rolle die anderen Figuren noch spielen werden. Ferner gibt es einige actionreiche Szenen und gerade gegen Ende des Buches überschlagen sich die Ereignisse, bis es schließlich in einem Cliffhanger endet.

Zwar ist die Grundlage von „Die Feuer von Anasoma“ ein altbekanntes Konzept (Waisenkind befindet sich auf einer Art Schule, auf der es bestimmte Fähigkeiten erlernt, die bei ihm besonders ausgeprägt sind), doch die Umsetzung davon ist so gelungen, dass dies keineswegs stört. Im Gegenteil sind das Bücher, die man manchmal besonders gerne liest. Zum Setting lässt sich sagen, dass der Autor hierüber noch nicht viel enthüllt, was sich vermutlich in den weiteren Bändern ändern wird. Das Magiesystem ist jedoch gut ausgearbeitet und beruht auf Runen, die auf Materialien wie Papier oder Metall geschrieben werden, um so Magie zu wirken. Entfernt erinnert dies an Magiesysteme, wie sie Brandon Sanderson in seinen Romanen verwendet.


Figuren
Caldan ist eine sympathische Hauptperson, in welche man sich sofort hineinversetzen kann. Obwohl er zehn Jahre im Kloster verbracht hat, ist er aufgrund seines niedrigen Standes jemand, von dem sich die anderen Schüler fernhalten. Es trifft Caldan schwer, als er das Kloster verlassen muss, doch zugleich hat er auch den Drang herauszufinden, ob der Tod seiner Familie ein Unfall war oder nicht. Caldan ist trotz seiner Talente und seiner Stärken eine bescheidene Person. Zugleich ist er vor allem zu Beginn des Buches ein wenig naiv, was einen guten Gegenpol zu seinen vielen Stärken darstellt und was ihn realer erscheinen lässt.

Es gibt zahlreiche Nebenfiguren, die teilweise nur eine kleine Rolle spielen und teilweise nur einen kurzen Auftritt haben. Dadurch, dass diese erst nach und nach eingeführt werden, kann man sie problemlos auseinanderhalten. Nicht jede der Nebenfiguren ist so dreidimensional wie der Protagonist. Dies liegt vermutlich daran, dass deren Motive und Hintergrundgeschichten noch nicht alle enthüllt wurden und der Autor in diesem ersten Band eventuell den Grundstein hierfür gelegt hat. Bedenkt man, dass noch viele Fragen bezüglich der Handlung offen bleiben, liegt diese Vermutung nahe.


Aufmachung des Buches
Auf dem Cover des Taschenbuches ist ein steiniger Felsen zu sehen, auf dem ganz oben eine dunkle Gestalt steht. Diese ist in einen Umhang gehüllt und trägt einen Stab mit sich. Der Felsen ist von Nebel umgeben und abgesehen von einer angedeuteten Landschaft lässt sich nicht viel mehr erkennen. Der Titel prangt in großen Buchstaben und mit Spotlack veredelt auf der unteren Hälfte des Covers. Insgesamt sagt das Cover nicht viel aus und bedenkt man den Inhalt des Buches, hätte man hierbei seiner Kreativität größeren Lauf lassen können. Im Innenteil befindet sich eine Karte des mahrusischen Reiches.


Fazit
Klare Leseempfehlung! Das Buch lebt von seinen starken Figuren und der unvorhersehbaren Handlung. Wer keine Cliffhanger mag, sollte jedoch mit dem Lesen warten, denn es bleiben viele Fragen offen und es ist unklar, wann der nächste Band erscheint.


5 Sterne


Hinweise
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