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Bretonische Ferien und ein perfides Verbrechen.

Zwischen den rosa Granitfelsen der Côte d’Armor steht Commissaire Dupin vor einer unlösbaren Aufgabe: Es ist Hochsommer, und er soll Ferien machen. Am Strand liegen, die milde Süße des Lebens auskosten – zwei Wochen lang. Für Dupin eine unerträgliche Vorstellung. Zum Glück, muss man da fast sagen, verschwindet vor seinen Augen eine Frau. Und ein Verbrechen ungeahnten Ausmaßes erschüttert das malerische Örtchen Trégastel.

 

Bretonisches Leuchten 

Autor: Jean-Luc Bannalec
Verlag: KiWi
Erschienen: 06/2017
ISBN: 978-3462050561
Seitenzahl: 320 Seiten


Die Grundidee der Handlung
…ist im Klappentext schon recht konkret beschrieben, so dass ich hier nicht weiter ausholen möchte, um nicht zu viel vorweg zu nehmen. Nach einem deutlich schwächeren fünften Fall muss Kommissar Dupin dieses Mal wieder alles geben, schon allein um seine – verbotenen – Ermittlungen geheim zu halten. Dass das nur bedingt gelingen kann, kann man sich ausmalen. Aber allein die diversen Manöver zur „Verschleierung“ seiner Aktionen sind derart köstlich gemacht, dass man sich als Leser fast geneigt fühlt, Dupin mit einem Alibi auszuhelfen. Das kann er auch brauchen, denn in dem beschaulichen Ferienort passieren so viele ungewöhnliche Dinge gleichzeitig, dass Dupin gar nicht weiß, wo er mit seinen „Nicht-Ermittlungen“ anfangen soll.

Jean-Luc Bannalec kehrt zu alter Form zurück und hat einen vielschichtigen, spannenden Krimi mit deutlichen Anklängen an klassische Agatha-Christie-Morde zu Papier gebracht. Sehr gelungen!


Stil und Sprache
Wie immer spielt die Landschaft der Bretagne eine große Rolle für die Geschichte und dieses Mal steht sie fast im Mittelpunkt. Die berühmten rosa Granitfelsen von Trégastel tauchen immer wieder auf und machen einen großen Teil der Atmosphäre dieses Krimis aus. Zu Beginn verkörpert die Landschaft noch die verzauberte Ferienatmosphäre des Ortes, zusammen mit dem hochsommerlichen Wetter macht sie den Hauptaspekt eines ruhigen, entspannten Urlaubs aus. Später dann nehmen die Felsen teilweise eine andere Rolle ein, wirken bedrohlich und Dupin verirrt sich mehrmals zwischen den haushohen Blöcken. Insgesamt sorgt Bannalec aber dafür, dass man – wie schon in den vorherigen Bänden – am liebsten sofort einen Urlaub in der Bretagne buchen möchte.

Die Krimihandlung nimmt erst etwas später Fahrt auf und Dupin ermittelt zunächst allein. Da ist es nur folgerichtig, dass er auch alleiniger Erzähler ist. So weiß man als Leser genauso viel wie er, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Spannend ist das Ganze trotzdem, zwar muss man mitnichten Nägel kauen vor Spannung beim Lesen, aber für eine anregende Urlaubslektüre reicht „Bretonisches Leuchten“ allemal, auch wenn die Auflösung eher klassisch als innovativ daherkommt.


Figuren
Georges Dupin macht Ferien – eine Sache, die ihm von allen Seiten aufgezwungen wurde und die er von Anfang an hasst. Seine Unfähigkeit, sich am Strand zu entspannen, macht ihm zu schaffen und so ist er entzückt, als er von verschiedenen merkwürdigen Vorgängen in seinem Ferienort erfährt. Ermitteln darf er allerdings nicht, aber findig wie er ist, findet er dennoch einen Weg, an Informationen zu kommen. Seine Winkelzüge und mehr oder weniger glaubwürdigen Vorwände für teils stundenlange Abwesenheiten vom Strand machen richtig Spaß, denn nicht immer klappt alles so, wie er es sich vorstellt. Da hilft es nicht wirklich, dass er außerdem seine Beziehung zu Claire auf eine andere Ebene bringen will – und Claire ist zumindest anfänglich nicht erbaut von Dupins Alleingängen. Allerdings spielt sie keine wirklich große Rolle in diesem Krimi, taucht eher immer mal wieder am Rande als eine Art „Störfeuer“ auf. Dass sie auch nicht ganz mit offenen Karten spielt, merken sowohl der Leser als auch Kommissar Dupin erst spät…

Meine Lieblingsfigur Nolwenn hat zwar auch ihren Auftritt, aber auch sie spielt nur eine Nebenrolle, stattdessen bekommt man es als Leser mit etlichen neuen Beteiligten zu tun, die aber ebenso gut ausgearbeitet sind wie die bekannten Charaktere.


Aufmachung des Buches
Die recht großformatige Klappbroschur entspricht dem bisherigen Reihencharakter und kommt in einem leuchtenden Blau daher. Auf dem Cover sind die berühmten rosa Granitfelsen von Trégastel zu sehen. Innen sind die Kapitel mit dem jeweiligen Wochentag überschrieben und in den Innenklappen gibt es eine gezeichnete Kartendarstellung der Gegend um Trégastel.


Fazit
Nach einem schwächeren fünften Band fährt Kommissar Dupin dieses Mal wieder zu Hochform auf. Großes Kino, das richtig Spaß macht und zudem zu einem Urlaub in der Bretagne verlockt.


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Bretonische Verhältnisse
Band 2: Bretonische Brandung
Band 3: Bretonisches Gold
Band 4: Bretonischer Stolz
Band 5: Bretonische Flut

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