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Die ungestillte Sehnsucht nach Liebe macht sie unsterblich. Aber alles, was sie will, ist endlich zu lieben.

Pearl ist eine Suchende: Ihre Sehnsucht nach Liebe ist so groß, dass sie selbst im Tod keine Ruhe gefunden hat und zur Unsterblichkeit verdammt ist. Sie hat nur eine Möglichkeit, erlöst zu werden: Sie muss die wahre, aufrichtige Liebe erfahren. Aber der, den sie endlich lieben kann, stellt sich als ihr größter Feind heraus. Wird er ihre Gefühle erwidern und sie befreien oder wird er ihr Schicksal auf ewig besiegeln?

 

Pearl 

Autor: Julie Heiland
Verlag: Fischer FJB
Erschienen: 24. Mai 2017
ISBN: 978-3-8414-4017-4
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Pearl ist vor mehr als 200 Jahren gestorben, ohne je Liebe erfahren oder selbst geliebt zu haben. Wenige Augenblicke nach dem Tod setzt ihr Herzschlag wieder ein, wird sie unsterblich und zur Suche verdammt nach der einen großen Liebe. War das Leben anfänglich brutal und grausam, hat Pearl inzwischen so was wie eine Familie mit zwei anderen Suchenden gefunden und lebt in Venedig, der Stadt der Liebe. Doch die Hoffnung auf die aufrichtige Liebe hat Pearl beinahe verloren und wenn das geschieht, verfällt sie dem Bösen. Da begegnet sie eines Nachts Noah, einem faszinierenden jungen Mann, der zwar Zeit mit ihr verbringen will, aber von Anfang an klarstellt, dass nie mehr als Freundschaft möglich ist. Was, wenn das ihre einzig wahre Liebe und Möglichkeit auf Erlösung ist?

Eher ruhig und teils sehr feinfühlig hat die Autorin eine faszinierende Liebesgeschichte geschrieben, die Jung und Alt begeistern kann.


Stil und Sprache
Pearl als Ich-Erzählerin führt vorwiegend durch die Handlung. Dabei werden Erinnerungen, Träume und Gedanken teils ausführlich in Kursivschrift eingefügt, verleihen ihr eine passende Vergangenheit und erzeugen schnell Nähe. Die Perspektive wechselt aber unvermittelt zu einem jungen Mann, der als Jäger versucht, Suchende zu finden, sie zu lähmen und lebendig zu begraben. Leider sind diese Wechsel überhaupt nicht angezeigt, erfolgen nicht nur zu Beginn von neuen Kapiteln und sind ebenso aus der Ich-Perspektive geschrieben. Zuerst kann das den Leser ein wenig verwirren, aber wenn man sich erst mal daran gewöhnt hat, erkennt man diese Wechsel immer schneller. Zudem hat die Autorin beiden Erzählern eine eigene, mit der Zeit unverwechselbare Stimme verliehen, die sich im Schreibstil niederschlägt. Pearl ist vor allem traurig, verliert die Hoffnung und ist verzweifelt. Der Jäger Hubertus hingegen ist aufbrausend und voller Wut. Der geheimnisvolle Noah hat selbst keine eigene Stimme, wird nur durch die Augen von Pearl und Hubertus völlig unterschiedlich beurteilt.

Die Neugier wird durch diese drei Protagonisten schnell geweckt und die Spannung steigt wie Wellen hoch und nieder. Vor allem das Geheimnis um Noahs Vergangenheit und die großartigen Emotionen sorgen dafür, dass man Kapitel um Kapitel weiter liest, um die Neugier zu stillen. Gegen Ende nimmt die Handlung richtig Fahrt auf, ein Countdown tickt und es gibt Tote und Verletzte. Die zahlreichen überraschenden Wendungen führen zu einem gewaltigen Showdown und passenden Ende.


Figuren
Über Pearls Vergangenheit und Gegenwart erfährt man am meisten und doch gibt es einige kleine Lücken, die ich gerne geschlossen bekommen hätte. Sie ist eine faszinierende Protagonistin, die ihre Integrität gerade noch so behalten kann, aber voller Sehnsucht und Zweifel ist. Ihre Entscheidungen zu Beginn der Ereignisse konnte ich einen Tick weniger gut nachvollziehen, ihre wahre Größe zeigt sie gegen Ende.

Noah war einstmals selbst ein Suchender, der vor drei Jahren gerettet wurde. Seine Vergangenheit bleibt aber fast gänzlich außen vor. Er hat sich den Jägern angeschlossen, deren erste Aufgabe immer ist, zu entscheiden, ob ein Suchender dem Bösen verfallen ist und daher ausgeschaltet werden muss. Er weigert sich, Pearl diesen Stempel aufzudrücken, verbringt viel Zeit mir ihr, um festzustellen, ob noch Hoffnung besteht und sie gerettet werden kann. Die Dialoge zwischen den beiden haben mir ausgezeichnet gefallen und ließen mich zwischendurch laut lachen.

Hubertus ist ebenfalls ein geretteter Suchender, der seine wahre Liebe nach nur einem Jahr an den Krebs verloren hat. Er mag Noah überhaupt nicht, beharrt darauf, dass es kein Suchender verdient hat, weiterhin Unheil anzurichten. Denn wenn ein Suchender jemand anderen als die wahre Liebe küsst, können sie die Liebe kurz spüren und demjenigen die Fähigkeit rauben, je wieder Liebe zu fühlen. Die wenigen Nebenfiguren werden meist sparsam miteinbezogen. Das ist aber auch gar nicht anders notwendig, weil Pearl, Noah und Hubertus der Handlung genügend eigene Impulse geben.


Aufmachung des Buches
Das Buch wurde als gebundene Ausgabe mit einem Schutzumschlag herausgebracht. Der feste Einband ist komplett schwarz und nur Titel, Autorenname und die Verlagsabkürzung wurde dem Buchrücken aufgeprägt. Der Schutzumschlag ist glänzend und ebenfalls in einem durchgehenden schwarzen Hintergrund gehalten. In einem Strauß schwarzer Rosen ist eine glänzende Perle zu sehen, darunter in derselben Farbe ist der Titel angeordnet. Die Rückseite gibt Auskunft über den Inhalt. Im unteren Bereich sind wiederum zwei schwarze Rosen abgebildet. Mir ist der Band als erstes wegen des Covers aufgefallen.


Fazit
„PEARL – Liebe macht sterblich“ hat eine interessante Ausgangslage, die mit einer berührenden Liebesgeschichte, packenden Emotionen und spannenden Wendungen zu einer Geschichte verschmolzen ist, die Jung und Alt begeistern kann.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

 

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