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Die Stadt London gibt es vier Mal …

Das graue London riecht nach Rauch – und nach einem Hauch von Wahnsinn.
Das weiße stinkt nach Blut, nach bitterem magischen Kampf.
Das rote duftet nach Rosen, nach Magie und Lebenslust.
Und über das schwarze schweigt man besser.

Der Magier Kell ist einer der letzten Antari, die zwischen den Welten wandern können. Doch als er unwissentlich ein mächtiges Artefakt in seine Heimat schmuggelt, bricht er damit nicht nur ein ungeschriebenes Gesetz seiner Zunft, sondern gefährdet auch das Gleichgewicht der Welten.

 

Vier Farben der Magie 

Originaltitel: A Darker Shade of Magic
Autor: V.E. Schwab
Übersetzer: Petra Huber
Verlag: Fischer Tor
Erschienen: April 2017
ISBN: 978-3596296323
Seitenzahl: 496 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Da man kaum etwas über „Vier Farben der Magie“ schreiben kann, ohne zu viel vorweg zu nehmen, belasse ich es bei der oben stehenden Verlagszusammenfassung - sie macht neugierig genug und gibt gleichzeitig einen guten Einblick in die Fantasy-Welt, die V.E. Schwab für ihre Weltenwanderer-Trilogie erschaffen hat. Es handelt sich weder um Urban noch um High Fantasy im klassischen Sinne, sondern ist eine Mischung aus beidem. Die Autorin lehnt ihre Welt der vier Londons an der Realität des 18. Jahrhunderts an und schafft dem Leser so einen ersten Bezugspunkt. Ihre Idee ist eine neue Umsetzung der in der Fantasy bekannten Parallelwelten und bietet bereits im ersten Band eine Fülle an interessanten Ideen und Ansätzen. Die Handlung kann mit der Grundidee zum Glück mithalten, die Umsetzung überzeugt und so ergeben sich in Gänze ein spannendes Fantasy-Abendteuer und viel Neugier auf die kommenden Bände.


Stil und Sprache
„Vier Farben der Magie“ wird aus zwei Perspektiven jeweils in der dritten Person erzählt. Den größeren Anteil nimmt dabei Kells Perspektive ein, aber auch Lila – die Taschendiebin, die ihm im Verlauf des Buches unfreiwillig zur Seite steht – erhält eigene Abschnitte. Gerade in der zweiten Hälfte wird der Wechsel der Perspektiven von der Autorin geschickt zum Spannungsaufbau genutzt. Zu Beginn dient Kells Perspektive eher dazu, die Welt der vier Londons kennenzulernen und die Unterschiede zwischen den Städten zu verstehen. Das ist zwar nötig, ist aber ein wenig langatmig geworden, sodass ich ein bisschen brauchte, um mit der Handlung und dem Protagonisten wirklich warm zu werden. Ist das aber erst mal geschehen, kann man sich Kells Welt praktisch nicht mehr entziehen und fliegt geradezu durch die Seiten. Das liegt sicher auch am guten Schreibstil von V.E. Schwab, die sowohl die alltäglichen als auch die fantastischen Elemente bildgewaltig beschreibt. Dabei wählt sie genau den richtigen Detailgrad, um die Vorstellungskraft des Lesers anzuheizen ohne ihn mit Details zu überladen.

Sobald das in der Verlagszusammenfassung erwähnte Artefakt ins Spiel kommt, zieht das Tempo nochmal deutlich an und eine Wendung jagt die nächste. Am Ende geht das große Finale dann fast ein bisschen zu einfach im Vergleich zu den vorherigen Verwicklungen, aber da wird sicherlich in den kommenden Bänden noch einiges mehr kommen. An sich könnte man „Vier Farben der Magie“ zwar auch gut als Einzelband lesen – ich freue mich allerdings schon auf weitere Abenteuer mit Kell und Lila.


Figuren
Kell war für mich eine Hauptfigur, mit der ich wie bereits erwähnt erst mal warm werden musste. Sein Wesen wirkt fremd und auch seine Blutmagie trägt dazu bei, dass man sich nicht direkt in ihn hinein versetzen kann. Je besser man ihn allerdings kennenlernt, desto mehr versteht man sein Handeln und schließt ihn ins Herz.

Lila hingegen gefiel mir von ihrem ersten Auftritt an. Sie ist zwar auch sehr verschlossen, aber die liebenswerte Diebin kommt einem aus anderen Büchern bekannt vor und ist somit nicht ganz so fremdartig. Gleichzeitig hat sie aber auch genug einzigartige Charaktereigenschaften erhalten, sodass es nicht langweilig wird. Gerade bei ihr bin ich sehr gespannt, was die nächsten Bände bringen werden, denn es wurde schon viel angedeutet, aber noch nichts offenbart.

Die Nebenfiguren sind ebenso überzeugend wie die beiden Protagonisten. Besonders gut hat mir Kells direkter Gegenspieler gefallen. Er ist ganz und gar kein eindimensionaler Bösewicht, sondern hat Tiefe und Fassetten, die ihn unglaublich interessant machen.


Aufmachung des Buches
Fischer Tor hat „Vier Farben der Magie“ leider nur als Taschenbuch rausgebracht – die Geschichte hätte meiner Meinung nach eigentlich ein Hardcover verdient gehabt. Dafür ist das Covermotiv allerdings wunderschön. Man sieht den Schattenriss von Kell vor weißem Hintergrund. Auf den ersten Blick läuft er auf einer dunkelroten Scheibe, die jedoch bei genauerem Hinsehen den Stadtplan von London enthält. Das Farbzusammenspiel gefällt mir außerordentlich gut. Auch das Motiv selbst hebt sich von der Flut der Fantasy-Veröffentlichungen ab und passt hervorragend zur Geschichte.  

Die Handlung ist in dreizehn Abschnitte unterteilt, die die Figur vom Cover jeweils nochmal als Deckblattmotiv haben und in weitere kürzere Kapitel untergliedert sind. Als Extra findet man hinten im Buch noch eine Leseprobe von „Die Verzauberung der Schatten“, dem zweiten Band der Reihe.


Fazit
„Vier Farben der Magie“ ist der spannende Auftakt zu einer vielschichtigen Fantasy-Trilogie und wurde nicht ohne Grund in Deutschland schon sehnsüchtig erwartet. V.E. Schwabs Werk überzeugt mit einem faszinierenden Weltenentwurf, vielseitigen Charakteren und einer fesselnden Handlung, die hoffentlich in den kommenden zwei Bänden ebenso beeindruckend weiter geführt wird.


4 Sterne


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