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Ember und Poppy kommen in derselben Gewitternacht in weit entfernten Teilen des Landes zur Welt. Durch einen mächtigen Fluch werden sie noch in der Sekunde ihrer Geburt vertauscht: So wächst das Mädchen Ember in einem Clan von Hexen auf. Und Poppy, die Hexe, in einer Kleinstadt in England. Immer und überall spüren die beiden, das sie anders sind und nicht dazugehören. Doch von der uralten Prophezeiung, die ihr Schicksal bestimmen wird, ahnen Ember und Poppy nichts. Erst als sie sich eines Tages gegenüberstehen, wissen sie, dass es höchste Zeit ist, für ihr Glück zu kämpfen. Koste es, was es wolle … 

 

Die Prophezeiung der Hawkweed 

Originaltitel: The Hawkweed Prophecy
Autor: Irena Brignull
Übersetzer: Sibylle Schmid
Verlag: Fischer Sauerländer
Erschienen: 03/2017
ISBN: 978-3-7373-5424-0
Seitenzahl: 396 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Poppy fühlt sich schon ihr ganzes Leben lang fremd in ihrem Leben. Ihre Gefühlsarmut, ihre familiäre Situation und die Tatsache, dass sie sich mit niemandem wirklich anfreunden kann, all das lastet schwer auf ihr. Trotzdem ist sie ein selbstbewusster Teenager, auch wenn sie laufend an einer neuen Schule einen Neuanfang machen muss. Als sie mit ihrem Vater erneut umziehen muss, diesmal ohne die Mutter, und Ember kennenlernt, scheint sich das Blatt für sie zu wenden. Plötzlich bekommen die Dinge einen Sinn. Doch auch die Welt, die sich ihr nun offenbart, ist nicht frei von Problemen. Und so kommt es, dass Poppy sich eines Tages im Zweikampf mit einer Hexe sieht, wo der Einsatz nichts Geringeres als ihr Leben ist.

Einfach, schnörkellos und stellenweise etwas altmodisch vom Schreibstil her hat die Autorin diesen Roman in Szene gesetzt.


Stil und Sprache
Die Geschichte über Poppy und Ember wird dem Leser durch einen unsichtbaren Erzähler nahegebracht. Das geschieht mittels einer einfachen, oftmals etwas altmodisch klingenden Sprache und einem leicht gewöhnungsbedürftigen Schreibstil. Dabei wird eine Fantasie gezeigt, die nicht nur wunderschön, sondern auch voller Potenzial steckt.

Frauen sind in der Welt der Hexen das Maß aller Dinge. Männer werden nur benötigt, um schwanger zu werden. Doch wird eine Hexe mit einem Jungen schwanger, wird der gnadenlos getötet. Die Welt der Hexen ist eine kompromisslose. Nur die Natur, ihre Magie und was sich in Kombination von beidem alles erreichen und bewirken lässt, ist wichtig.

Stellenweise erinnert das in der Geschichte an den Lebensstil der Hippies aus den Sechzigern und den der Zigeuner. Wohnwagen, offene Feuerstellen und das Leben im Einklang mit der Natur. Könnte alles so schön sein …


Figuren
Eines muss man der Autorin auf jeden Fall lassen. Sie weiß, wie man interessante Charaktere erschafft. Es geht quer durch alle Gesellschaftsschichten und große Gefühle sind ebenso im Spiel wie die Mächte der Natur.

Ember ist eine umwerfende Schönheit und das glatte Gegenteil der Hexen in ihrem Zirkel. Das macht sie von Beginn an zu einem Sonderling und die Tatsache, dass sie über so gut wie keine magischen Fähigkeiten verfügt, erschwert die Dinge noch. Wäre ihre Mutter Charlock nicht, Ember wäre schon längst verstoßen worden. Dabei hat sie Träume. Große Träume. Sie will reisen, die Welt hinter der Grenze der Hexenwelt kennenlernen. Und trotzdem ist sie mit dem, was sie hat, zufrieden. Im Ganzen betrachtet wirkt Ember wie eine Statistin, die einzig dazu da ist, Poppy zu unterstützen und mit Material zu versorgen, damit diese sich entwickeln und erblühen kann.

Poppy hat Pfeffer. Wenn sie anfängt sich aufzuregen, wenn sie sich ärgert oder ungerecht behandelt fühlt, dann geschehen unheimliche Dinge. Da zersplittern Fenster, Feuer bricht aus oder draußen kracht aus heiterem Himmel ein Unwetter los. Dabei ist Poppy selbst zu Gefühlen gar nicht fähig. Sie kann nicht lachen, wirkt wie tot und bringt ihre Familie, allen voran ihre Eltern, regelmäßig zur Verzweiflung. Einzig die Tiere scheinen sie zu mögen. Ein Fakt, der für sie zunächst unheimlich ist und den sie im weiteren Verlauf ihres noch jungen Lebens vor ihrem Vater verstecken muss.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist in einem schönen Fliederton gebunden und hat einen rauen Schutzumschlag mit einem tollen Motiv. Eine junge Frau mit langen Haaren ist von Ästen, Laub und vielen Tieren umgeben. Ein paar silberne Sterne und Blümchen sind ebenfalls zu sehen. Auf der Rückseite des Buches kann man ein paar Worte zum Romaninhalt lesen, umrandet von Ästen, Blättern und den Blüten. Sieht absolut toll aus.


Fazit
Hier wurde eine tolle Idee nicht wirklich bis zum Ende ausgeschöpft. Hexen, zwei Teenagegirls und ein Junge sowie eine alte Prophezeiung – daraus hätte weit mehr als nur eine etwas über Durchschnitt liegende Geschichte werden können. Ja, es war unterhaltsam und ja, es war sehr nett zu lesen, aber wirklich gepackt hat mich der Roman nicht.


3 5 Sterne


Hinweise
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