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Siebzehn Jahre sind vergangen, seit Roddy Mackenzie verschwunden ist. Seine Band Amran war gerade auf dem Höhepunkt ihres Ruhms, als Bandleader Roddy verunglückte. Flugzeug und Leiche blieben verschollen. Fin Macleod arbeitet als Roadie für Amran. Ein halbes Leben später ist Fin endgültig zurück auf der Hebriden-Insel Lewis. Ein Gutsbesitzer hat den Ex-Polizisten eingestellt, um der Wilderer Herr zu werden. Doch der Erste, den Fin zur Strecke bringen soll, ist ausgerechnet sein alter Freund Whistler. Dessen keltische Flöte hat den Klang von Amran unverwechselbar gemacht. Die beiden Freunde werden Zeugen eines unheimlichen Naturschauspiels, eines Moorbruchs, der das Wrack von Roddys Flugzeug zu Tage befördert. Fin erkennt an Whistlers Reaktion sofort, dass etwas nicht stimmt. Dabei ahnt Fin noch nicht, dass es gar nicht Roddys Leiche ist, die sie gefunden haben …

 

Moorbruch 

Originaltitel: The Chessmen
Autor: Peter May
Übersetzer: Silvia Morawetz
Verlag: Zsolnay
Erschienen: 01/2017
ISBN: 978-3552058170
Seitenzahl: 336 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Fin Macleod ist zurück auf Lewis, er hat der Polizei den Rücken gekehrt und ist nun auf der Suche nach einem neuen Job. Den findet er, als ein großer Grundbesitzer ihn einstellt, um gegen die Wilderer auf seinem Land vorzugehen. Als Fin dabei als erstes seinen alten Freund Whistler wiedertrifft, kommt die gemeinsame Vergangenheit mit Macht zurück. Ein Moorbruch fördert das Kleinflugzeug eines Bandkollegen zutage, der vor fast 20 Jahren verschollen war. Und damit beginnt etwas, das Fin absolut nicht mehr unter Kontrolle hat…

Peter May hat im dritten Band der Lewis-Reihe erneut geschickt Fin Macleods Lebensgeschichte mit einem spannenden Kriminalfall verknüpft. Verschiedene Zeitebenen verknüpfen sich zu einer komplexen, überaus spannenden Geschichte, die einen hoffen lässt, dass Fin MacLeod sie noch weiter erzählen möge.


Stil und Sprache
Die Atmosphäre auf den schottischen Hebriden ist schon sehr speziell: Die Landschaft ist rau und das Wetter oft mehr Feind als Freund. Dieses oft etwas düstere, bedrückte Wesen der Inseln legt sich auch auf die Seelen der Menschen, die dort leben und Peter May versteht es ganz hervorragend, das in seinen Büchern zu vermitteln. Nach Blackhouse und Beim Leben meines Bruders bildet Moorbruch den (vorläufigen?) Abschluss der Reihe und dieser steht den beiden Vorgängern in nichts nach. Zwar dauert es ein bisschen, bis die Geschichte richtig Fahrt aufnimmt, aber schon in den beiden Vorgängerbänden stand der Krimi nicht im Mittelpunkt der Handlung und so ist es auch hier.

Landschaftsbeschreibungen und die Vergangenheit Fin Macleods sind da deutlich wichtiger und damit gelingt es Peter May ganz leicht, seine Leser mitzunehmen auf diese rauen Inseln mit ihren ganz besonderen Menschen. Spannend ist das Ganze trotzdem und nimmt zwar lange Anlauf auf das große Finale, das sich dann aber gewaltig entlädt und einen kleinen Cliffhanger andeutet, der mich persönlich auf eine Fortsetzung hoffen lässt.

Spannend ist außerdem die Verknüpfung zu realen historischen Ereignissen, die Peter May so geschickt einbaut, dass man kaum noch unterscheiden kann, was wahr ist und wie weit die Fiktion reicht. Großartig!


Figuren
Aus Fin Macleod wird man auch im dritten Teil nicht so recht klug, er ist sehr in sich gekehrt und verrät nicht viel über sich. Immer am Rande einer leichten Depression, mit vielen schweren Gedanken und Sorgen beladen, ist er alles andere als ein strahlender Held, nicht umsonst hat er den Polizeidienst quittiert. Dennoch ist er irgendwie sympathisch, schon allein deshalb, weil er eben nicht alles richtig macht im Leben. Ich jedenfalls mag ihn sehr und ab und zu vergesse ich beinahe, dass er eine erdachte Figur ist.

Auch alle anderen Beteiligten wirken lebendig und echt, man trifft beim Lesen etliche alte Bekannte wieder, aber auch ein paar neue Charaktere bereichern „Moorbruch“. Leichter wird es sicherlich, wenn man die beiden ersten Bände der Reihe gelesen hat, denn die Verwandtschaftsverhältnisse könnten andererseits etwas verwirren, vor allem weil nicht alle miteinander verwandten Personen den gleichen Familiennamen tragen. Mit ein bisschen Konzentration klappt es aber auch so.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch zeigt auf dem Schutzumschlag einen Mann mit Mütze, der mit gesenktem Kopf offenbar auf einer Klippe steht. Die Szene ist in düsteren Grautönen gehalten und vermittelt eine gedämpfte Atmosphäre, wie sie auch die Handlung ausstrahlt. Innen gibt es 29 nummerierte Kapitel und einen kurzen Epilog.


Fazit
Eine großartige Fortsetzung der Reihe um Fin Macleod, die geschickt mit Zeiten und Ereignissen spielt. Unbedingt lesenswert!


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Blackhouse
Band 2: Beim Leben meines Bruders

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