Drucken
Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

Lady Alexia ist glücklich. Sie hat ein bezauberndes Haus, ein ebenso bezauberndes Kind. Und ihr Gatte, der Werwolf Lord Maccon, ist noch immer der verführerische Mann ihrer Träume. Nichts scheint das häusliche Glück trüben zu können. Da erreicht sie ein Ruf aus Alexandria, dem sie sich nicht verschließen kann. Mit Mann und Kind im Schlepptau schifft sie sich nach Ägypten ein. Doch das Land der Pharaonen und Mumien hält mehr Geheimnisse parat, als selbst die unerschütterliche Lady Alexia bewältigen kann.
 

Sengendes Zwielicht 

Originaltitel: Timeless
Autor: Gail Carriger
Übersetzer: Anita Nirschl
Verlag: Blanvalet
Erschienen: November 2012
ISBN: 978-3-442-38055-8
Seitenzahl: 416 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Lady Alexias Leben ist wunderbar, das häusliche Glück mit ihrem Mann perfekt und temperamentvollen Turbulenzen um ihr aufgewecktes Kind sind zwar aufregend, aber mit der großartigen Unterstützung des Haushaltes von Lord Akeldama gut zu bewältigen. Da erreicht Lady Alexia die Aufforderung der ältesten, noch lebenden – oder sagt man doch toten? – Vampirin, zusammen mit ihrer Tochter vor ihr zu erscheinen. Zur Tarnung nimmt Lady Alexia die Schauspieltruppe ihrer Freundin Ivy samt deren Familie mit und auch Madame Lafou als Abgesandte der hiesigen Vampirkönigin muss sie begleiten …

Lady Alexias Tochter Prudence sorgt für die Auflockerung und so einige Lacher. Ansonsten sind mir ungewohnte kleine Ungereimtheiten aufgefallen oder ich konnte die Handlungsweisen verschiedener Akteure nicht ganz verstehen. Schade, der Abschluss der Serie zeigt in der Umsetzung Schwächen und hinterlässt einen schalen Nachgeschmack.


Stil und Sprache
Der Einstieg in die Handlung fällt leicht und hat den Fokus auf die quirlige kleine Prudence mit ihrer Gabe gerichtet, bei Berührung die Gestalt des Übernatürlichen zu übernehmen und die berührte Person als sterblich zurückzulassen, bis entweder die Sonne aufgeht oder Lady Alexia das Kind in die Finger kriegt. Das ist bei einer 2-jährigen gar nicht so einfach, die plötzlich als junger Wolf oder schnelle Vampirin unterwegs ist. Dazu kommt eine Mordermittlung, die für Spannung sorgt.

Mit der Abreise nach Ägypten verflog meine Begeisterung und vor allem mit den Ereignissen dort konnte ich mich bis am Schluss nicht wirklich anfreunden. Verschlungene Hintergründe, tölpelhafte Angreifer und dilettantische Akteure nahmen überhand, sodass ich mich mehr auf diese Aspekte konzentrierte als auf die Entwicklung der Grundhandlung. Auch die mysteriösen Einschübe sowie die Auflösung vergangener Geheimnisse konnten mich nicht wirklich fesseln.

Wiederum sind verschiedene Handlungsstränge ineinander verwoben. So entwickeln sich auch die Ereignisse in London weiter und die Schauplätze wechseln sich entsprechend ab. Der Schreibstil ist zwar flüssig, holpert jedoch über die Lücken zur Festigung der Logik. Wie immer ist der Band mit einer übergeordneten Sichtweise geschrieben, deren Fokus oft auf Lady Alexia gerichtet ist.


Figuren
Diesmal konnten mich Lady Alexia und Lord Maccon nicht restlos überzeugen. Lady Alexias messerscharfer Verstand scheint hier zuweilen Ferien zu machen und Lord Maccon ist einfach zu weit von seinem Rudel entfernt und geht bei den vielen Frauen, Schaustellern und Fremden fast ein wenig unter. Am besten gefallen hat mir die kleine Prudence, die für viel Aufregung sorgt, wenn sie während der Nachtstunden einen Übernatürlichen berührt und sich danach Hektik und Chaos ausbreitet.

Die meisten Nebenfiguren sind bestens bekannt und zeigen nur wenige neue Facetten oder es werden Geheimnisse aus der Vergangenheit aufgedeckt, die dann doch irgendwie nicht ganz logisch wirken. Die Vampire in Ägypten und deren Schergen waren dilettantisch, wirken fad und einfallslos. Ein neuer Feind aus der Vergangenheit greift mehr und mehr ins Geschehen ein, über dessen Auflösung ich nicht ganz schlau geworden bin.


Aufmachung des Buches
Der letzte Teil der Serie wurde erstmals nicht als Klappbroschur verlegt, was ich schade finde, denn die Stabilität leidet. Ansonsten gefällt mir das Cover gewohnt gut und es fügt sich nahtlos ein. Auch die Rückseite ist wie immer gestaltet: im oberen Bereich die Inhaltsangabe und darunter die Covers der ersten drei Bände.


Fazit
Der Abschlussband der Serie ist leider auch der schwächste. Sicher, die Geschichte kommt zu einem passenden Schluss mit kleinen Abstrichen, aber der Weg dahin hätte für einmal besser sein können.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Backlist:
Band 1: Glühende Dunkelheit
Band 2: Brennende Finsternis
Band 3: Entflammte Nacht
Band 4: Feuriger Schatten