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Nach einem Fehler in einem ihrer Artikel hat sich die aufstrebende Journalistin Solveig Berg selbst ins Aus katapultiert. Nun kämpft sie mit einem Blog namens "Stockholm Secrets" um die Rückkehr ins Berufsleben, immer auf der Suche nach der großen Story. Und diese glaubt sie gefunden zu haben, als nach einer wilden Clubnacht die Leiche eines bekannten Models aus dem Hafenbecken geborgen wird. Solveig setzt alles daran, herauszufinden, was mit Jennifer passiert ist, und taucht tief in Stockholms Glamourwelt ein – nicht ahnend, welche Abgründe sich hinter der glänzenden Fassade verbergen ... 

 

Stockholm Secrets 

Originaltitel: Sthlm Confidential
Autor: Hanna Lindberg
Übersetzer: Maike Dörries
Verlag: Goldmann
Erschienen: 12/2016
ISBN: 978-3442484980
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
… wird im Rückentext schon recht umfassend beschrieben, so dass nur wenig hinzuzufügen bleibt. Solveig strampelt sich nach Kräften ab, um wieder Erfolg zu haben und der Tod des Models Jennifer Leone scheint ihr eine gute Story zu sein. Dass sie dabei in ein Wespennest sticht, kann sie nicht ahnen und so gerät sie in Kreise, die sie nicht mehr kontrollieren kann.

Hanna Lindberg hat einen modernen skandinavischen Krimi geschrieben, der nicht die Polizei und ihre Ermittlungen in den Mittelpunkt stellt, sondern die eher amateurhaften Recherchen einer jungen Journalistin. Das ist recht gewöhnungsbedürftig und zumindest für mich nicht komplett überzeugend, auch wenn ich absolut kein Freund der depressiven, oftmals schwer gestörten Kommissare der „klassischen“ schwedischen Krimis bin und hier auf etwas erfrischend Neues gehofft hatte.


Stil und Sprache
„Modern“ ist der Begriff, den ich am ehesten für Hanna Lindbergs Stil verwenden würde. Es gibt schnelle Schnitte, etliche unterschiedliche Schauplätze und Perspektiven und gerade zu Beginn ist es nicht leicht, den Überblick zu behalten. Das wird zwar im Verlauf der Handlung etwas besser, alles in allem hat mich das Ganze aber einfach nicht gepackt. Zu wenig Zeit hat man als Leser, sich mit einzelnen Protagonisten anzufreunden, auch Solveig Berg bleibt einem lange fremd und die Glamourwelt der schwedischen Hauptstadt tut ein Übriges, sich fremd und distanziert zu fühlen.

Zwar gibt sich die Autorin alle Mühe, Spannung vor allem über geschickt gesetzte Cliffhanger zu erzeugen, aber zu viel davon tut einem Krimi nicht mehr gut, sondern langweilt irgendwann einfach nur. Schade, so kommt das durchaus flotte Finale kaum noch zur Geltung.


Figuren
Solveig Berg ist Journalistin, hält sich aber nach einem dicken Fauxpas mit Kellnern über Wasser und betreibt nebenbei einen Blog, der aber auch nur mäßig erfolgreich ist. Man erfährt nicht viel mehr über sie als diese dürren Fakten, gefühlsmäßig bleibt sie sehr zurückhaltend. Lennie Lee ist der zweite Hauptdarsteller dieses Krimis, ebenfalls in journalistischen Kreisen unterwegs und Herausgeber eines der letzten Hochglanzmagazine. Ebenso auf dem absteigenden Ast wie Solveig, strampelt er sich ab, um irgendwie Erfolg zu haben und „drin“ zu bleiben in der Stockholmer Glamourszene. Auch er ist nicht auf den ersten Blick sympathisch, allerdings auch auf den zweiten nicht.

Neben den beiden gibt es noch jede Menge Nebenfiguren, die aber alle eher oberflächlich daherkommen. Da bleibt niemand länger im Gedächtnis und ab und zu muss man zurückblättern, um sich zu erinnern, wer da gerade wer ist. Das geht besser!


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover die Silhouette einer jungen Frau mit wehendem Haar, darin ist in Blautönen eine Ansicht von Stockholm zu sehen. Innen gibt es 79 kurze Kapitel und einen Epilog.


Fazit
Ein Versuch, den schwedischen Krimi neu zu erfinden, leider bleibt es beim Versuch. Kann man lesen, muss man aber nicht.


2 5 Sterne


Hinweise
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