Eve Dallas und ihre Partnerin Peabody untersuchen ein scheinbar sinnloses Verbrechen: Ein Lebensmittelhändler wurde von drei drogensüchtigen jungen Männern ermordet – nur für den Kick? Es ist der erste Fall für Peabody, den sie leiten darf, und sie stolpert gleich in eine heikle Situation: Sie belauscht unfreiwillig ihre Kollegen Garnet und Oberman bei einer Unterhaltung, in der es eindeutig um Korruption geht. Eve und Peabody setzen alles daran, ausreichend Beweise zu finden, um das schmutzige Spiel der Cops zu enttarnen. Aber auch der eigentliche Fall bereitet den beiden zunehmend Kopfschmerzen …
Originaltitel: Treachery in Death |
Die Grundidee der Handlung
Der in der Inhaltsangabe beschriebene Mord ist nur eine kurze Episode, denn eigentlich geht es um das, was Peabody zufällig gehört hat: Die Tochter des ehemaligen Polizeichefs, die das Drogendezernat leitet, ist korrupt und hat im großen Stil illegale Geschäfte am Laufen. Dallas und Peabody müssen unbedingt Beweise finden, und das schnell und ohne dass Obermann ihnen auf die Schliche kommt. Denn Obermann scheint unantastbar und jede Person, ob Kriminelle oder Polizisten, die ihr ihm Weg sind, ereilt ein böses Schicksal …
Obwohl man den Kopf der Schlange bald kennt, ist die Jagd äußerst spannend und die Umsetzung ausgezeichnet gelungen.
Stil und Sprache
Der Fall von Peabody ist lediglich ein Einstieg, denn das Verbrechen wird auf den ersten Seiten aufgelöst und die Täter umgehend verhaftet. Spannend wird es trotzdem schnell, denn der Inhalt der belauschten Unterredung ist brisant, die korrupte Obermann brandgefährlich und die Verfolger ebenfalls Polizisten im Dienst. So kommt es zu einigen Auseinandersetzungen, sowohl körperlich als auch mit verbalem Schlagabtausch. Eve auf einer Mission ist einfach purer Genuss zum Lesen, sie ist wie ein Pitbull, der knurrt, angreift und sich festbeißt. Dabei werden ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt, Zeugen oder Informanten getötet, was die Spannung in die Höhe treibt und zu einigen unerwarteten Wendungen führt. Zwar ist der Weg vorgezeichnet und die finale Konfrontation unausweichlich, aber trotzdem schafft es die Autorin scheinbar spielend, den Leser zu fesseln und die Figuren interessant bleiben zu lassen. Der finale Showdown am Schluss fällt dann – gemessen am Rest der Handlung – ein wenig ab. Wie gewohnt führt die meiste Zeit Eve in der dritten Person durch die Handlung. Die Perspektive wechselt jedoch regelmäßig zu Obermann und ihren Leuten sowie zu Peabody, sodass man zuweilen als Leser im Gesamten mehr weiß als die Beteiligten im Buch.
Figuren
Eve Dallas und Roarke sind gewohnt stark in ihren vorgezeichneten Rollen, die an sich nicht mehr sehr viel Neues bieten. Einige private Scharmützel, Roarke als privater Berater, und doch sind sie in keiner Weise langweilig. Eve hasst korrupte Beamte wie die Pest. Diese verraten alles, wofür sie steht und täglich kämpft. Und dass Peabody so in Gefahr geraten ist, bringt auch Eve an ihre Grenzen. Die Verfolgung ihrer Beute und der Schlagabtausch mit Obermann sind es denn auch wieder, die Eve so herausragend lassen.
Peabody darf ihren ersten Fall leiten und stürzt nach ihrem Erfolg in Angst und Schrecken, den sie erst überwinden muss. Sie tut das in einer überzeugenden Weise, verfällt danach aber wieder in die Rolle der Assistentin und bleibt für mich ein wenig blass. Die anderen Mitarbeiter der Mordkommission und Figuren aus Eves Privatleben haben mir ausgezeichnet gefallen.
Obermann und ihr Team im Drogendezernat sind greifbare Figuren, die mit verschiedenen Charaktereigenschaften ausgestattet wurden. Da gibt es den drogenkonsumierenden Schläger, der sich und seinen Platz völlig überschätzt, den Mann fürs Grobe, der bedingungslos folgt und über allen die hinterhältige und auch durchgeknallte Leiterin des Dezernat, die über Leichen geht.
Aufmachung des Buches
Wie gewohnt ist das Taschenbuch ganz in Schwarz gehalten, nur die Schriftzüge und das kleine Bild bringen Farbe. Schlicht ist auch die Rückseite, wo lediglich die Inhaltsangabe in weißer Schrift zu sehen ist.
Fazit
In „Verrat aus Leidenschaft“ ist der Täter schnell bekannt, aber ohne Beweise unantastbar. Die Jagd danach sowie die persönlichen Zusammenstöße sind es diesmal, die diesen Band erneut zu einem spannenden Lesevergnügen machen.
Hinweise
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Backlist:
Band 27: Im Namen des Todes
Band 28: Tödliche Verehrung
Band 29: Süßer Ruf des Todes
Band 30: Sündiges Spiel
Band 31: Mörderische Hingabe