Und wenn sie nicht gestorben sind …
In Bern wird die kunstvoll drapierte Leiche einer Frau gefunden, in deren Haut der Mörder ein geheimnisvolles Zeichen geritzt hat. Sie bleibt nicht sein einziges Opfer. Der niederländische Profiler Maarten S. Sneijder und BKA-Kommissarin Sabine Nemez lassen sich auf eine blutige Schnitzeljagd ein – doch der Killer scheint ihnen immer einen Schritt voraus. Währenddessen trifft die junge Psychologin Hannah im norddeutschen Steinfels ein, einem Gefängnis für geistig abnorme Rechtsbrecher. Sie soll eine Therapiegruppe leiten, ist jedoch nur an einem einzelnen Häftling interessiert: Piet van Loon. Der wurde einst von Sneijder hinter Gittern gebracht. Und wird jetzt zur Schlüsselfigur in einem teuflischen Spiel ...
 |
Autor: Andreas Gruber |
Die Grundidee der Handlung
Eigentlich gibt es zwei Haupthandlungen in diesem dritten Band um den Ermittler Maarten S. Sneijder: Zum einen natürlich die aktuelle Mordserie, an der Sneijder und seine Partnerin Sabine Nemez arbeiten, zum anderen die um Hannah Norland, die als Psychologin ein Praktikum in einem Hochsicherheitsgefängnis absolvieren soll. Dass beide in irgendeiner Weise verbunden sind, ahnt der erfahrene Leser natürlich sofort, aber wie das Ganze funktioniert, das ist in keiner Weise vorhersehbar und äußerst spannend und wendungsreich konstruiert. Hier hat Andreas Gruber wirklich alles gegeben, um einen großartigen Abschluss für seine Trilogie zu schaffen. Gelungen!
Stil und Sprache
Wie schon erwähnt gibt es zwei große Handlungsstränge, ein dritter kommt aber gleich zu Beginn hinzu, als in einer Szene, die vor fünf Jahren spielt, Maarten S. Sneijder dafür sorgt, dass Piet van Loon im Hochsicherheitsgefängnis Steinfels untergebracht wird. Danach beginnt erst die aktuelle Handlung in Bern und sofort ist man als Leser mittendrin in einem Strudel von Gewalt und grausamen Morden. Sabine Nemez erzählt einen großen Teil aus ihrer Sicht, für den anderen Teil ist Hannah Norland zuständig. Das Ganze lässt sich gut und flüssig lesen, allerdings sorgt schon das Genre dafür, dass man hier keine literarischen Höchstleistungen erwarten kann.
Todesmärchen ist ein großartiges Verwirrspiel und spannend von Anfang bis Ende, kaum hat man Zeit zum Luftholen, geht es schon wieder dramatisch weiter. Hinzu kommen etliche Wendungen, so dass man immer wieder von einer gerade gefundenen Spur abgebracht wird, weil sich ein neuer Aspekt herauskristallisiert, der alles in einem völlig anderen Licht dastehen lässt. Erst auf den letzten Seiten offenbart sich dann das ganze Drama und gipfelt in einem Finale, das sich mehr als sehen lassen kann.
Figuren
Sabine Nemez hat sich über die drei Bände der Reihe hinweg weiterentwickelt, war sie im ersten Teil noch in der Ausbildung und damit Sneijders Schülerin, so ist sie jetzt seine Partnerin, auch wenn er das zunächst nicht wirklich wahrnimmt. Aber sie hat gelernt, ihm Kontra zu geben und er hat gelernt, auf sie zu hören, wenn es darauf ankommt. So bilden die beiden ein starkes Team, auch wenn sie das zu Beginn selbst noch gar nicht wissen.
Hannah Norland hat die dritte Hauptrolle in diesem Thriller, an sie kommt man aber nicht so einfach heran. Sie hat ein Geheimnis und tut alles, damit es auch ihres bleibt. In gewissen Dingen ist sie allerdings lange nicht so gewitzt wie sie denkt und das bringt sie am Ende in große Gefahr. Außer ihr gibt es noch einige weitere Nebenfiguren, die alle gut ausgeführt sind und die wesentlichen Aspekte ihrer jeweiligen Rolle ausfüllen können.
Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist in Klappbroschur aufgemacht und zeigt auf dem Cover einen Fliegenpilz, der bekanntermaßen giftig ist und so die Brücke schlägt zum Titel: In Märchen wird gern mit Gift gemordet … Innen gibt es 63 Kapitel und einen Epilog und ansonsten keine Besonderheiten.
Fazit
Andreas Gruber schließt seine Trilogie um Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez hochspannend und sehr dramatisch ab. Absolut lesenswert!
Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort
Backlist:
Band 1: Todesfrist
Band 2: Todesurteil
