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Mag sein, dass Stephanie Plum kein Albert Einstein ist, aber sie merkt es, wenn sie für dumm verkauft wird – so wie im Fall des Studenten Ken Globovic. Globovic soll den chronisch missmutigen Dekan verprügelt haben. Jetzt ist er abgetaucht. Zwar wurde er auf dem Campus gesichtet, doch seine Kommilitonen halten dicht. Als das Opfer der Prügelattacke erschossen im eigenen Vorgarten liegt und keiner irgendein Interesse an dem Mordfall zeigt, wird Stephanie klar: An diesem College ist was faul. Gemeinsam mit ihrem On-Off-Freund, Joe Morelli, und Ranger, Sicherheitsexperte und sexy Versuchung, stürzt sie sich in die Ermittlungen – und Hals über Kopf ins Chaos...

 

Ziemlich beste Kuesse 

Originaltitel: Tricky Twenty-Two
Autor: Janet Evanovich
Übersetzer: Thomas Stegers
Verlag: Goldmann
Erschienen: 17. Oktober 2016
ISBN: 978-3-442-20522-6
Seitenzahl: 320 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Stephanie Plum hat mal wieder einige seltsame Gestalten, die sich vor ihren Gerichtsterminen gedrückt haben, auf der Liste. Darunter auch den Studenten Ken Globovic, der den Dekan verprügelt haben soll. Allerdings glaubt nicht nur Stephanie, ohne ihn zu kennen, dass an der ganzen Sache etwas gehörig stinkt. Neben der Jagd nach den Flüchtigen nimmt sie zusätzlich, Ranger zuliebe, einen Securityjob an, der sie einiges an Nerven kostet. Schon bald stellt sich heraus, dass es eine Verbindung zwischen diesen beiden Aufträgen geben könnte. Doch wo liegt das Motiv und wer oder was genau bildet die Schnittstelle? Gleichzeitig muss Stephanie wieder einmal aufpassen, nicht ins Visier ominöser Gesellen zu gelangen – dieses Mal dank ihrer Oma, die im Internet auf Männerfang geht...

Obgleich Stephanie Plum bereits zum 22. Mal Jagd auf Kautionsflüchtlinge macht und man meinen könnte, so langsam müsse sich doch alles wiederholen, schafft es Janet Evanovich wieder einmal, alle zu überraschen.


Stil und Sprache
Man hat sich bereits so sehr an Stephanie Plum gewöhnt, dass es sich ein bisschen wie „nach Hause kommen“ anfühlt, sobald man den nächsten Band aufschlägt. Gewohnt locker und leicht bissig, sowie (selbst)ironisch schildert Stephanie ihre Erlebnisse selbst und lässt dabei kein noch so beschämendes Detail aus. Wie gehabt und altbewährt gibt es eine kurze, knappe Einführung, die jedem Leser, auch Neulingen innerhalb der Reihe, die wichtigsten Fakten übermittelt, um alle auf denselben Kenntnisstand zu bringen.

Es handelt sich wahrlich um vertrackte Fälle, mit denen Stephanie sich in diesem Band beschäftigen muss. Dennoch scheut sie vor keiner Herausforderung zurück, setzt sich sogar bewusst Gefahren aus, trotz bekannter möglicher Konsequenzen. Dadurch erreicht die Erzählung nach und nach ein immer höheres Spannungsniveau, welches es dem Leser unmöglich macht, das Buch zur Seite zu legen. Greift man sich ob diverser Handlungen vor Unverständnis regelrecht an den Kopf, so ist man schlussendlich doch erstaunt, was sich daraus entwickeln kann und welche Überraschungen im Hintergrund noch verborgen liegen. Man könnte meinen, inzwischen hätte man alle Tricks von Autorin und Protagonistin bereits erlebt, doch dem ist mitnichten so. Mindestens ein Knüller wartet nur auf den richtigen Zeitpunkt, um auszubrechen.

Sicherlich gibt es durchaus wiederkehrende Elemente, welche Teile des Verlaufs vorhersehbar machen, doch werden diese Passagen mit mehreren Prisen Humor aufgestockt, so dass sie doch wieder einzigartig erscheinen. Ein gekonnt angewandter Mix, der den Leser aufs Neue in den Bann zu ziehen vermag, selbst wenn bereits der fünfzigste Band vorläge.


Figuren
Einmal mehr und dieses Mal ganz besonders fragt man sich, ob Stephanie Plum unglaublich mutig oder einfach nur hoffnungslos naiv ist. Unerschrockenheit trifft erstaunlich häufig auf Nervosität, und doch bringt sie es immer wieder fertig, in Situationen zu stolpern, die ab und an sogar über Leben und Tod entscheiden. Verfolgt man die Reihe schon länger, hat sich bereits eine Verbundenheit eingestellt, die dazu beiträgt, dass man sich fühlt, als wäre man live vor Ort, ginge ebenfalls auf Verbrecherjagd und hätte die Qual der Wahl zwischen zwei heißen Typen... Wobei es da in Stephanies Leben zu einer unvorhergesehen Wendung kommt, die man erst einmal richtig verarbeiten und einordnen muss.

Den Nebenfiguren wird ein gewisser Freiraum zur Entfaltung geboten, allerdings nicht so sehr, als dass sie ihre Interessen vor die der Hauptdarstellerin setzen könnten. Dennoch erhält man einen umfangreichen Einblick in diverse Gedankengänge, die teilweise sogar für die Lösung der vorliegenden Fälle von Nutzen sein können.


Aufmachung des Buches
Auch mit dem aktuellen Cover der Klappenbroschur aus dem Goldmann-Verlag wird der Reihencharakter deutlich eingehalten. Der Hintergrund ist orange und sticht dadurch sofort ins Auge. Im Vordergrund befinden sich zwei küssende Pinguine, Hamster Rex sitzt, an einem Keks knabbernd, mitten auf dem Autorennamen. Inhaltlich lässt sich auch in diesem Fall keine Verbindung ziehen, auffallend ist es aber allemal.


Fazit
Was zunächst wie diverse Einzelfälle anmutet, verstrickt sich im weiteren Verlauf zu etwas Größerem, das allerdings lange Zeit nicht zu fassen ist. Gut gelungen und fesselnd.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:

Band 17: Küsse sich, wer kann
Band 18: Kuss Hawaii
Band 19: Küssen und küssen lassen
Band 20: Küss dich glücklich
Band 21: Zusammen küsst man weniger allein

Zusätzlich sind noch folgende Zwischenbände erschienen:

    Der Winterwundermann (zwischen 13 und 14)
    Liebeswunder und Männerzauber (zwischen 14 und 15)
    Glücksklee und Koboldküsse (zwischen 15 und 16)
    Traumprinzen und Wetterfrösche (zwischen 16 und 17)

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