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Kategorie: Ab 12 Jahre

Eine uralte Chronik, die alles wahr werden lässt, was man hineinschreibt? Wunderbar! Emma hat sich fest vorgenommen, ihr eigenes (Liebes-)Leben und das ihrer besten Freundinnen optimal zu gestalten. Da kommt die Chronik gerade recht. Aber dann taucht dieser arrogante Darcy de Winter im Internat auf. Und Emma muss leider feststellen: Alles, was in diesem alten Buch steht, geschieht -, aber nicht immer so, wie sie es geplant hat …

 

Emma der Faun 

Autor: Mechthild Gläser
Verlag: Loewe
Erschienen: Februar 2017
ISBN: 978-3785585122
Seitenzahl: 416 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Nach katastrophal langweiligen Ferien hat Emma beschlossen, dass in diesem Schuljahr alles anders wird! Der erste Schritt zu einem besseren Leben ist es, gemeinsam mit ihren Freundinnen die ungenutzte Bibliothek ihres Internats auf Vordermann zu bringen und sich dort ein Refugium einzurichten. Schon bei den ersten Aufräumarbeiten findet Emma ein altes Buch – scheinbar die Chronik ihrer Schule. Ohne groß darüber nachzudenken, schreibt auch sie einen Eintrag rein, schmückt diesen jedoch ein wenig aus – und ist schockiert, als am nächsten Tag genau diese Ausschmückung tatsächlich wahr wird. Ein Buch, dass die Zukunft verändern kann … magisch, voller Möglichkeiten und auch gefährlich, wie Emma schnell merkt …

Mechthild Gläser hat mit „Emma, der Faun und das vergessene Buch“ ihre ganz eigene, magische Internatsgeschichte geschrieben. Dem durchaus üblichen Setting verleiht sie dabei einen ganz neuen Dreh und kreiert so eine spannende Geschichte, aus der man auch die eine oder andere Lehre ziehen kann. Dabei beeindruckt sie wie in all ihren Büchern mit viel Detailreichtum und Phantasie.


Stil und Sprache
Langeweile kommt auf den 416 Seiten von „Emma, der Faun und das vergessene Buch“ nicht einmal auf. Mechthild Gläser erzählt ihre Handlung von Beginn an zügig und lässt sich doch genügend Zeit für vielfältige Details und sehr lebhafte Beschreibungen. Dank ihres großartigen Schreibstils werden sowohl die Alltags- als auch die magischen Elemente greifbar. Man taucht mit Emma, der Ich-Erzählerin, in die Handlung ein und sieht das Internatsleben durch ihre Augen.

Die Handlung beginnt kurz bevor Emma das Buch findet und die Autorin lässt dem Leser genügend Zeit, das Setting und die handelnden Personen kennenzulernen, bevor Magie in die Handlung kommt. Die fantastischen Elemente sind glaubwürdig und zurückhaltend eingebaut. Sie steigern sich nach und nach, sodass man irgendwann gar nicht mehr so sicher ist, ob es Stolzenburg und sein magisches Buch nicht doch irgendwo in der Realität geben könnte. Die Geschichte nimmt dann nach und nach Fahrt auf und steigert sich bis zur finalen Suche. Das Ende fand ich gelungen und es werden alle offenen Fragen geklärt.

Ergänzend zu Emmas Perspektive sind Ausschnitte aus der Chronik eingefügt, die vor allem wichtige Teile der Vergangenheit der Burg aufdecken. Zusätzlich bieten sie eine gelungene Abwechslung, ohne den Handlungsfluss zu stören.


Figuren
Emma ist eine Protagonistin, die man unglaublich schnell ins Herz schließt - nicht nur, weil ihre eher schwierigen Eltern und ihre katastrophalen Ferien gleich zu Beginn erwähnt werden, aber das hilft sicherlich auch. Ihr Vater ist der Rektor des berühmten Internats Stolzenburg und so kommt Emma auch in den Genuss, an dieser Schule zu lernen. Wie es sich für eine Internatsschülerin in der Literatur gehört, hat sie eine beste Freundin, eine Feindin und auch einen heimlichen Schwarm. Dank einigen Ecken und Kanten kommt sie aber nicht wie die Klischee-Schülerin rüber, die man aus vergleichbaren Internatsgeschichten kennt. Stattdessen wirkt sie geradezu lebendig und steckt den Leser mit ihren Wünschen und Ängsten schnell an.

Neben Emma spielen verschiedene Nebencharaktere einen Rolle, wobei Mechthild Gläser einen guten Detailgrad findet, um die Geschichte nicht zu überladen. Stattdessen bekommt jede Figur den ihrer Rolle entsprechenden Hintergrund und zusammen geben sie einen glaubwürdigen Hintergrund für die Geschichte ab. Besonders interessant fand ich Darcy de Winter – was sicherlich auch genau so von der Autorin beabsichtigt war.


Aufmachung des Buches
Der Loewe Verlag hat „Emma, der Faun und das vergessene Buch“ als Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen herausgebracht. Das Cover zeigt vor einem intensiv orangen Hintergrund den Titel und einige Schatten von im Buch relevanten Figuren und Gegenständen, zum Beispiel den im Titel bereits erwähnten Faun. Die liebevolle Gestaltung setzt sich im Buchinneren fort. Seitenzahlen und Kapitelanfänge werden mit den Blättern vom Cover verziert. Zusätzlich sind zwischen den Kapiteln Ausschnitte aus der uralten Chronik abgedruckt, die wie alte Buchseiten und mit unterschiedlichen Schriftarten formatiert sind. In Summe ergibt das ein wunderschönes und herausragend gestaltetes Jugendbuch – genau das, was die Geschichte auch verdient!


Fazit
Mechthild Gläser ist mit „Emma, der Faun und das vergessene Buch“ ein weiteres wunderschönes Jugendbuch gelungen. Spannend, liebevoll beschrieben und voller Leben inszeniert sie Emmas Geschichte und reißt den Leser so von der ersten Seite an mit. Unbedingt lesen!


5 Sterne


Hinweise
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