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Kategorie: Krimis

Mit der Sonntagsruhe ist es vorbei. Das weiß Kriminalhauptkommissar Gunnarstranda, noch ehe er den Anruf entgegengenommen hat.
Auch Kommissar Frølich muss die Auseinandersetzung mit seiner putzwütigen Mutter vertagen, denn auf die beiden Ermittler wartet ein Mordfall, der ihre ganze Aufmerksamkeit beansprucht:
In einer einsam gelegenen Bucht am Oslofjord wurde die nackte Leiche einer jungen Frau gefunden. Wer  kann für ihren qualvollen Tod verantwortlich sein? Alle Hinweise führen immer tiefer in die verzweifelte Vergangenheit des Opfers ...

 

  Autor: Kjell Ola Dahl
Verlag: Weltbild
Erschienen: 2008 (Erstauflage: 2002; Lübbe)
ISBN: 6-411-10927-5
Seitenzahl: 475 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
In dem Buch „Sommernachtstod“ geht es um die tragische Lebensgeschichte der jungen Katrine Bratterud, die zur Prostituierten wird, um ihre Drogensucht zu finanzieren.

Katrine Bratterud hat mit Erfolg im Kollektiv Vinterhagen eine mehrjährige Entziehungskur gemacht und hat jetzt den letzten Schritt, die Wiedereingliederung ins normale Leben, vor sich. Sie arbeitet in einem Reisebüro, wo sie eines Tages ohne Vorwarnung von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Nur wenige Stunden später ist sie tot. Erwürgt.
Kriminalhauptkommissar Gunnarstranda und sein Kollege Frølich stehen vor einem fast nicht zu lösenden Fall, da sie so gut wie keine Anhaltspunkte haben. Mühsam und geduldig machen sich die beiden Ermittler daran, nach Zeugen, dem Mordmotiv und damit auch dem Täter, zu fahnden, und müssen sich dabei nicht nur mit dem ganz eigenen Menschenschlag des Kollektivs Vinterhagen auseinander setzen, sondern auch mit dem Vorleben von Katrine Bratterud, bevor sie zum Junkie wurde. Ihre Suche nach dem Mörder führt sie in die Gegend rund um die Stadt Oslo und in die tiefste Vergangenheit von Katrine Bratterud, als auch deren Eltern. Ein grausames und über Jahrzehnte hinweg sorgsam gehütetes Geheimnis kommt ans Tageslicht, und ein guter Ruf und eine scheinbar glückliche Ehe geraten in Gefahr.


Stil und Sprache
Die Wortwahl des Autors Kjell Ola Dahl ist streckenweise sehr vulgär und obszön, was mir ehrlich gesagt nicht so gefallen hat, aber zur Art der Handlung passte. Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt, welche wiederum in Kapitel unterteilt sind. Diese sind nicht wie üblich nummeriert, sondern haben Titel wie „Schlecht in Form“ oder „Das grüne Notizbuch“ etc. Im ersten Teil von „Sommernachtstod“ erfährt der Leser, was das Opfer, in den wenigen Stunden vor seinem grausamen Tod, alles erlebte. Im zweiten Teil erlebt der Leser, wie sich der Kriminalhauptkommissar und sein Kollege Stück für Stück an die Aufklärung des Mordes machen. Die Handlung zieht sich, trotz voranschreitender Ermittlungsergebnisse, in die Länge und das Durchhalten bis zur Aufklärung des Falles war relativ langatmig. Im dritten Teil des Buches werden die Kapitel extrem kurz und stellenweise wechselt der Autor in den Kapiteln von einem Satz zum anderen die Szenerie, was in den ersten beiden Teilen nicht der Fall war und mich störte. Die Handlung bekommt plötzlich Zug, und innerhalb weniger Seiten lässt der Autor Kjell Ola Dahl seine beiden Ermittler den Fall lösen.  


Figuren
Die Beschreibung der Figuren ist teilweise grotesk und die Charaktere sind entweder als sehr schön, aber mit überaus schlechten Angewohnheiten oder Manieren versehen, oder aber sie sind weniger schön bis hässlich beschrieben, und haben dafür eine liebenswerte Angewohnheit oder Charakterzug. Auffallend ist, dass alle Figuren, bis auf den Kriminalhauptkommissar und den Staatsanwalt, mit Vor- und Nachnamen dem Leser vorgestellt werden. Von den beiden anderen Herren erfährt man nur den Nachnamen.   


Aufmachung des Buches
Mein erster Eindruck vom Cover des gebundenen Buches „Sommernachtstod“ war gedämpft. Von der Covergestaltung allein, welche klar und einfach ist, hätte ich es mir nicht gekauft. Es zeigt zwei kleine Boote, die auf einer Wasseroberfläche sanft vor sich hinschaukeln. Ein paar dunkle, kleine Inseln sind im Hintergrund zu sehen. Die Farbe des Himmels als auch des Wassers ist Orange-Gelb. Es war pure Neugier auf den Autor und den Inhalt, die mich zum Kauf des Buches bewegte.   


Fazit
Alles in Allem war „Sommernachtstod“ zwar nicht ganz nach meinem Geschmack, aber für Jeden, der skandinavische Krimis mag, ist dieses Buch durchaus empfehlenswert.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Anmerkung: Da das rezensierte Buch bei Weltbild gekauft wurde, hat das Buch bei amazon.de eine andere Optik!