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Was tust du, wenn man dir das Liebste nimmt? Und du erfährst, dass dein Leben eine Lüge war?

Zehn Jahre ist es her, seit ihre Mutter ermordet wurde. Wie immer verbringt Gwen den Todestag mit ihrem Vater. Danach reist er geschäftlich nach Paris. Tags darauf stehen zwei Unbekannte vor Gwens Tür und erzählen eine unglaubliche Geschichte: Ihr Vater ist eigentlich CIA-Agent. Und bei einem Einsatz spurlos verschwunden. Wurde er entführt? Wollte er dem Geheimdienst den Rücken kehren? Die CIA stellt die Ermittlungen schnell ein. Gwen hat eine einzige Spur: Den Namen eines Kontaktmanns in Paris. Eine gefährliche Reise über mehrere Kontinente beginnt, immer dem Zentrum der Gefahr entgegen. Bald sieht sich Gwen einem internationalen Netzwerk aus Waffenschiebern, Drogendealern und Menschenhändlern gegenüber. Und sie erkennt: Wenn man diese Gegner besiegen will, muss man so hart und grausam werden wie sie.

 

Cruelty 

Originaltitel: The Cruelty
Autor: Scott Bergstrom
Übersetzer: Christiane Steen
Verlag: rowohlt Polaris
Erschienen: 02/2017
ISBN: 978-3499272660
Seitenzahl: 432 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
…wird im Rückentext schon recht ausführlich beschrieben, so dass dem wenig hinzuzufügen bleibt. Scott Bergstrom hat hier eine Art Agententhriller mit einer jugendlichen Hauptperson ersonnen, der leider nicht immer besonders realistisch daherkommt. Zu Beginn ist alles noch weitgehend normal und Gwen benimmt sich auch wie ein durchschnittlicher Teenager, irgendwann kippt die Handlung aber komplett und Gwen ist von jetzt auf gleich quasi ein anderer Mensch, ohne dass es dafür einen erkennbaren Anlass gibt. Lässt man diese Ungereimtheit jedoch außer Acht und ignoriert sie beim Lesen, so sorgt dieser Thriller durchaus für ein paar spannungsgeladene Stunden.


Stil und Sprache
Gwen erzählt die Geschichte in der Ich-Form und in der Gegenwart, so ist man ihr sehr nahe und immer dicht dran am Geschehen. Scott Bergstrom steigt auch direkt ein in die Geschichte, große Erklärungen gibt es nicht. So wird es direkt in den ersten Kapiteln recht spannend und als Gwen sich dann auf die tatsächliche Suche nach ihrem Vater macht, überschlagen sich die Ereignisse förmlich. Da geht es Schlag auf Schlag und sowohl Gwen als auch der Leser kommen kaum dazu, zwischendurch einmal durchzuatmen.

Dennoch bleibt immer mal wieder ein bisschen Zeit, auf Gwens Gefühle einzugehen und dann merkt man eben doch, dass sie noch ein Teenager ist. Stilistisch gibt es keine großen Besonderheiten, die Geschichte lässt sich gut und flüssig lesen, man stolpert weder über besonders bildhafte Schilderungen noch über sprachliche Holprigkeiten.


Figuren
Gwen ist ein mehr oder weniger durchschnittlicher Teenager mit den üblichen Problemen: Cliquenbildung an der Schule, Zickenkriege und Plänkeleien um Kleinigkeiten. Als ihr Vater plötzlich verschwindet, ist sie zunächst hilflos und weiß überhaupt nicht, wie ihr Leben weitergehen soll. Später dann wandelt sich ihre Persönlichkeit fast vollständig, Gwen wird zur Kämpferin und nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand. Diese Wandlung ist leider nur bedingt glaubwürdig, zwar gibt es eine teilweise Erklärung dafür, aber so ganz nimmt man sie dem zu Beginn eher schüchternen Teenager einfach nicht ab. Nichtsdestotrotz ist Gwen eine sympathische Heldin, die die Geschichte durchaus zu tragen weiß.

Die übrigen Akteure dagegen wirken relativ austauschbar und bleiben nicht lange im Gedächtnis. So bleibt Gwen – wie es der Titel schon sagt – die ganze Zeit über allein, lediglich einige ihrer Begegnungen wirken ein Stück weit nach. Das passt eigentlich ganz gut zum Charakter des Buches, ist aber etwas gewöhnungsbedürftig.


Aufmachung des Buches
Das großformatige Taschenbuch ist in Klappbroschur aufgemacht und zeigt auf dem Cover Gwens Beine, die in schwarzen Stiefeln stecken und gerade auf den Betrachter zugehen. In der Hand hält Gwen ein kleines Messer, offenbar zieht sie gerade in den Kampf. Titel und Schnitt sind in knalligem Orange eingefärbt, der Rest ist in einem dunklen Graublau gehalten. Sehr ansprechend! Innen gibt es 30 nummerierte Kapitel und ansonsten keine Besonderheiten.


Fazit
Cruelty ist ein über weite Strecken sehr spannender, aber auch knallharter Thriller. Trotz einiger kleinerer Schwächen eine Leseempfehlung von mir.


4 Sterne


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