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In einer dunklen Zeit, in der Menschen, Zwerge und Elfen gegen die Vorherrschaft der Drachen über die magische Welt Nangog kämpfen, folgen drei Auserwählte ihrer Bestimmung: Artax, ein einfacher Bauer, erhält Aussehen und Gedächtnis eines unsterblichen Heerführers und führt so sein Volk für die Devanthar, dämonische und grausame Gestaltwandler, gegen die Himmelsschlangen, die mächtigen Fürsten des Drachenvolkes, in die Schlacht. Der Zwerg Galar schmiedet an einer Waffe, die die Vorherrschaft der Drachen über den Himmel für immer beenden könnte. Und Nandalee, eine elfische Jägerin, wird zur Sippenlosen, als die Himmelsschlangen sie in ihre Gewalt bringen und sie zu einer Auftragsmörderin machen. Um die Befehle ihrer geschuppten Herren ausführen zu können, muss sich Nandalee jedoch in ein Geschöpf verwandeln, das das Schicksal der Elfen für immer verändern wird – eine Drachenelfe ...

 

Drachenelfen 

Autor: Bernhard Hennen
Verlag: Heyne
Erschienen: Oktober 2011
ISBN: 978-3453266582
Seitenzahl: 1.072 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Über 1.000 Seiten lassen sich nur schwerlich in wenigen Sätzen zusammenfassen – mit der obenstehenden Verlagszusammenfassung ist das trotzdem ganz gut gelungen. Sie bietet zumindest einen ersten Einblick, auch wenn in „Drachenelfen“ selbstverständlich noch deutlich mehr als die genannten drei Figuren wichtige Rollen spielen. Wie gewohnt vereint Bernhard Hennen eine Vielzahl von Handlungssträngen zu einem großen Ganzen. Da es sich hierbei aber nur um den ersten Band einer fünfteiligen Reihe handelt, sind aber natürlich noch lange nicht alle Zusammenhänge am Ende des Buches offengelegt.

Im gesamten Elfen-Kosmos von Bernhard Hennen stellt die Drachenelfen-Reihe gewissermaßen die Vorgeschichte dar, denn die Bände spielen lange vor „Die Elfen“. Fans der bisherigen Bücher werden aber auf die eine oder andere Anspielung stoßen bzw. einige Erklärungen erhalten, die in den bisherigen Büchern nur angedeutet wurden. Man kann „Drachenelfen“ aber auch ohne jegliches Vorwissen lesen bzw. die Elfen-Reihe mit diesem Buch beginnen.


Stil und Sprache
Bernhard Hennen erzählt die Geschichte in „Drachenelfen“ in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven. So kann man als Leser nicht nur die Sichtweise der Hauptfiguren sondern auch die diverser Nebenfiguren phasenweise nachvollziehen. Dadurch hat man einen vielfältigen Blick auf die Handlung und die Perspektivenwechsel werden geschickt zur Spannungssteigerung genutzt. Die Handlung erstreckt sich – wie bei 1.000 Seiten nicht anders zu erwarten war – über einen langen Zeitraum und über mehrere Handlungsstränge. Zu Beginn springt der Autor deswegen recht schnell zwischen verschiedenen Perspektiven hin und her um möglichst viele Facetten seiner Welt vorzustellen. Mir fiel der Einstieg dadurch schwer und es dauerte eine Weile bis die Geschichte mich packen konnte. Erstmal muss man sich an all die Fantasy-Wesen, ihre Welten und ihre Hintergründe gewöhnen. Je weiter man vordringt, desto mehr Zusammenhänge versteht man aber und desto spannender wird das Buch. Man erahnt langsam, was der übergeordnete Konflikt sein wird und in welche Richtung sich die Handlung entwickelt. Natürlich weiß Bernhard Hennen trotzdem noch zu überraschen und in den folgenden Büchern warten sicher noch viele unvorhergesehenen Wendungen auf den Leser.

Der Schreibstil von Bernhard Hennen ist auch in „Drachenelfen“ gewohnt großartig, detailreich aber nicht ausschweifend. Obwohl er Fantasy schreibt, wirkt alles unglaublich realistisch und man taucht geradezu in die fremden Welten ein. Die enthaltenen Liebesgeschichten berühren den Leser ebenso wie die Kampfszenen ihn mitreißen.

Einziger größerer Kritikpunkt an dem Buch ist das für meinen Geschmack zu offene Ende. Natürlich kann der erste Band einer Reihe noch nicht alle Fragen klären, aber ich hatte schon erwartet, dass wenigstens das Gefühl eines Abschlusses aufkommt. Das war gar nicht der Fall. Stattdessen hatte ich den Eindruck, dass es sich bei der Reihe eigentlich um ein 5.000 Seiten Buch handelt, was zufällig und recht willkürlich in fünf Bände aufgeteilt wurde.


Figuren
In „Drachenelfen“ stößt der Leser auf eine Vielzahl von realistisch ausgearbeiteten Charakteren. Vom einfachen Bauern Artax, der unverschuldet unsterblicher Heerführer wird, bis zur Elfin Nandalee, die ihr bisheriges Leben hinter sich lassen muss und zur Drachenelfe ausgebildet werden soll. Egal ob Drachen, Elfen, Menschen, Devanthare oder Zwerge – sie alle wurden von Bernhard Hennen ausgesprochen glaubwürdig und ihren Rollen entsprechend ausgearbeitet. Da man den Figuren über einen so langen Zeitraum folgt, kann man gut beobachten, wie sie sich entwickeln und welche Folgen die Ereignisse für ihre Persönlichkeit haben. Bei der schieren Menge der Figuren ist es allerdings nicht ganz einfach, den Überblick zu behalten, zumal es lange keine eindeutigen Hauptcharaktere gibt, sondern viele Schicksale beleuchtet werden. Da man sich nicht auf einige wenige Figuren konzentrieren kann, fällt auch die Identifikation mit den Charakteren entsprechend schwer. Nach und nach kristallisieren sich dann aber die Hauptcharaktere heraus und man findet den Zugang zu den Figuren. Bei einem Reihenauftakt und so vielen Seiten ist der etwas holprige Einstieg mit den Figuren durchaus zu verschmerzen.


Aufmachung des Buches
Die Aufmachung  von „Drachenelfen“ passt perfekt in die Tradition der bisher veröffentlichten Elfen-Romane von Bernhard Hennen. Im Vordergrund sind Titel, Autorenname und Schwert zu sehen. Den Hintergrund bildet ein imposantes Bergpanorama mit darüber schwebenden Drachen. Für einen High Fantasy Roman durchaus passend und wie bereits erwähnt folgt es dem gewohnten Elfen-Design. Da der Roman als großformatiges Klappbroschur erschien, lässt er sich trotz der vielen Seiten gut lesen. Im Buchinneren warten zu den Abschnittsanfängen dann auch noch Zeichnungen als kleines Extra auf den Leser.


Fazit
Bernhard Hennen hat mit „Drachenelfen“ eine weitere beeindruckende Fantasy-Reihe begonnen. Fans seiner Romane werden sich diese mit Sicherheit nicht entgehen lassen. Für alle Neulinge ist es eine gute Einstiegschance in die vielfältigen, über mehrere Jahrtausende andauernden Elfen-Romane.

3 5 Sterne


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