Seit Jahrhunderten haben es sich die Drachenkrieger des Nightfury-Clans zur Aufgabe gemacht, die Menschen vor den Razorback zu beschützen. Der attraktive Venom ist der tödlichste der Nightfury, denn der bloße Kontakt mit seiner Haut kostet seine Gegner das Leben. Aber er ist auch der einsamste der Drachenbrüder, denn durch die toxische Wirkung seiner Haut wird er nie mit einer Frau zusammenleben können – so glaubt er zumindest. Bis er eines Tages der zauberhaften Evelyn begegnet, die gegen Venoms Gift immun zu sein scheint …
 |
Originaltitel: Fury of Obsession |
Die Grundidee der Handlung
Venom fühlt sich einsam, eingeschlossen und ruhelos. Und obwohl er genau weiß, mit welchen Konsequenzen er rechnen muss, verlässt er unerlaubterweise den Stützpunkt. Es zieht ihn in die Stadt, sucht dort eine Frau für eine kurze Zweisamkeit, denn mehr lässt sein Gift nicht zu. Als Venom in einem Luxushotel der schönen Evelyn begegnet, trifft es ihn wie ein Schlag: Seine Drachenhälfte erkennt in ihr die Eine und obwohl er sie am liebsten für immer mitnehmen möchte, lässt er Evelyn mit dem Versprechen zum nächsten Date gehen, denn er will sie als Mann erobern. Ein schwerer Fehler, wie sich herausstellt, denn Evelyn wohnt in einer kleinen Stadt, in der eine tödliche Seuche ausgebrochen ist. Venom muss alles daran setzen, Evelyn da sofort rauszuholen. Doch bevor er zu ihr gelangen kann, haben sie die Razorbacks bereits gefunden …
Mit einem trockenen Humor, viel Gefühl und spannenden Wendungen wurde der 5. Band der Serie perfekt zu Papier gebracht.
Stil und Sprache
Verschiedene Akteure führen mit ihrer Sicht der Dinge, die zudem in zwei voneinander unabhängige Handlungsstränge präsentiert werden. Die Perspektive wechselt dann auch zwischen diesen verschiedenen Schauplätzen und darin zu einzelnen Charaktere hin und her. Zum einen geht es um Venom, seine mögliche Beziehung zu Evelyn und die Zusammenstöße mit den Razorbacks. Zum anderen sind zwei Mitglieder der Nightfury in Prag in einen Hinterhalt und in Gefangenschaft geraten. Der Schreibstil und der trockene Humor darin ist bei beiden gleich, lässt den Leser schmunzeln und gar lachen und lockert schier ausweglose Situationen auf eine wundervolle Art und Weise auf, ohne in den Bereich der Komik abzudriften. So waren mir beide Drachenkrieger – Venom in Seattle und Gage in Prag – von Beginn weg sympathisch, ihre Beweggründe, Überzeugungen sowie Stärken werden gleich zu Beginn ausreichend und überzeugend dargelegt. Überhaupt ist mir der Einstieg sehr leicht gefallen, da die Handlung wenige Monate nach dem letzten Band beginnt und die Handlung der Serie kontinuierlich und zügig voran führt. Der Schreibstil ist sehr flüssig, leicht zu lesen und man fliegt nur so durch die vielen Seiten.
Die Spannung und Neugier wird schon im ersten Kapitel geweckt, gekonnt mit dem Wechsel der Handlungsstränge und darin der Änderung der Perspektiven in die Höhe getrieben. Einige explosive, temporeiche und gewagte Aktionen führen zu überraschenden Ergebnissen und fordern alles von den Drachenkriegern. Der Anteil der Erotik wurde zurückgenommen und nur wenige ansprechende Szenen sind eingefügt. Trotzdem sind die Emotionen perfekt ausgearbeitet und eingefügt. Das Ende kam für mich viel zu früh, die brennenden Situationen wurden zwar mehr oder weniger gemeistert, doch die Probleme dahinter sind nicht gelöst und weiterhin völlig offen.
Figuren
Venoms Gefühle fahren Achterbahn. Er freut sich sehr für seinen Partner Wick und J.J., ist aber in schwachen Momenten fast eifersüchtig und seine Sehnsucht nach einer solchen Beziehung wird immer größer. Venom ist einsam, ruhelos und er steht unter Strom, den er nicht los wird. Mit der Begegnung mit Evelyn wird er ruhiger, zeigt Geduld und eine Zurückhaltung, die bisher bei den Drachenkriegern nicht vorhanden war. Seine Drachenhälfte kommt dabei aber ebenfalls schön zur Geltung. Seine Figur, seine Überzeugungen und die weiche Seite, die er gegenüber Evelyn zeigt, haben mir großartig gefallen.
Evelyn ist kein zartes Pflänzchen, steht an einem persönlichen Scheideweg, der sie zu unmöglichen Aktionen treibt, weil es für sie ums nackte Überleben geht. Hinter der unsicheren Frau in den ersten Szenen im Luxushotel steckt eine energische Persönlichkeit, die sich durchsetzen kann und eine gehörige Portion Mut, Gelassenheit, Durchaltewille und das Herz auf dem rechten Fleck hat. Sie passt ausgezeichnet zu Venom und lässt sich dabei nicht unterkriegen.
Gage in Prag ist in diesem Handlungsstrang der Protagonist, wurde zusammen mit seinem Partner Haider in einen Hinterhalt gelockt, gefoltert und beinahe getötet. Auch er zeigt in Gedanken den typischen Sarkasmus, der ihm hilft, auch in schier ausweglosen Situationen durchzuhalten. Gage und seine Fähigkeiten lernt man sehr gut kennen. Mit ihm sind einige Figuren auf der Flucht, die teilweise bereits bekannt sind, aber doch wenig in Erscheinung treten.
In beiden Handlungssträngen gibt es Gegner und Bösewichte, die die Fäden in der Hand halten. Ivar von den Razorback begleitet man dabei am häufigsten. Er führt seinen Plan, die Menschheit mit einem Supervirus auszurotten, konsequent weiter, hat dabei einen gewissen Erfolg, der aber auch nach Hinten losgeht.
Aufmachung des Buches
Das dicke Taschenbuch zeigt ein für diese Serie typisches Cover mit dem brennenden Schriftzug „Feuer“ und einem Ausschnitt eines Drachenkriegers samt Tattoo. Der gesamte Einband ist mit einer Lackschicht versehen. Auf der Rückseite sind unter der Inhaltsangabe die vier Covers der Vorgängerbände zu sehen. Gefällt mir ausgezeichnet.
Fazit
Ich bin begeistert und habe gelacht, mitgefiebert, gelitten und gehofft. Die Spannung hat mich auf den ersten Seiten gepackt und erst am Ende wieder losgelassen. Großartige Protagonisten, herrlich herausgearbeitete Emotionen und packende Showdown zeugen für den bisher besten Band der Serie.
Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort
Backlist:
Band 1: Tödliches Verlangen
Band 2: Verborgene Sehnsucht
Band 3: Gefährliche Begierde
Band 4: Verhängnisvolle Liebe
