Schlimmer als der Tod
Ihr neuer Fall trifft D.I. Helen Grace bis ins Mark: Sie kannte den Mann, der in Southamptons legendärem Club «The Torture Rooms» qualvoll zu Tode kam. Vor allem kannte er sie. Helen setzt alles daran, ihre persönliche Beziehung zum Opfer geheim zu halten, ist besessen davon, den Täter zu finden. Als der Killer erneut zuschlägt, steht sie vor einer schweren Entscheidung: Die Wahrheit zu sagen und den Fall abgeben zu müssen. Oder eine Lüge zu leben, um ihre dunkelsten Geheimnisse zu wahren. Was Helen nicht weiß: Der Killer wird erst aufhören, wenn sie alles verloren hat. Wenn sie begriffen hat, dass es etwas Schlimmeres gibt als den Tod.
Originaltitel: Little Boy Blue |
Die Grundidee der Handlung
In einem bekannten Sado-Maso-Club wird eine Leiche gefunden: Der Kopf vollkommen eingewickelt in Klebeband, qualvoll erstickt ist der Mann. Ist hier ein Sexspiel aus dem Ruder gelaufen oder war es Mord? Als Helen Grace entdeckt, wer der Tote ist, ahnt sie noch nicht, dass es hier um sie geht. Sie kannte das Opfer gut, fast zu gut und wird nun vor eine Entscheidung gestellt. Die erste in einer ganzen Reihe im Verlauf dieser Ermittlungen und am Ende stellt sich heraus, dass nicht wenige davon falsch waren …
Matthew J. Arlidge spinnt die Geschichte um seine Ermittlerin Helen Grace konsequent weiter, wenn man ehrlich ist, musste es genauso kommen mit ihr, der Frau, die so viele Geheimnisse hat und sich so sehr selbst belügt. Man sieht als Leser fast ohnmächtig zu, wie sie auf ihr Verderben zusteuert und kann doch nichts dagegen tun … ganz großartig gemacht!
Stil und Sprache
Wie immer erlebt man beim Lesen das Geschehen aus mehreren Perspektiven, die zwischen den kurzen Kapiteln immer wieder wechseln. Alles beginnt mit dem Mord in den „Torture Rooms“, dann hat Helen Grace ihren Auftritt und wechselt sich mit anderen Ermittlern, der Journalistin Emilia Garanita und einigen Randfiguren ab. So ist die Spannung von Anfang an hoch und man kann sehr gut verfolgen, wie sich das Netz aus Intrigen langsam um Helen zusammenzieht. Und auch wenn man irgendwie ahnt, dass es nicht allzu gut für Helen aussieht, so trifft einen doch am Ende die Erkenntnis wie ein Schlag, dass alles noch viel schlimmer ist, als man für möglich gehalten hat.
Stilistisch ist das Ganze gar nicht sonderlich außergewöhnlich, aber leicht zu lesen und so fliegen die Seiten nur so vorbei, bis man am Ende das Buch etwas atemlos zur Seite legt und sich fragt, wie es nun für Helen weitergehen kann. Ein massiver Cliffhanger am Ende legt allerdings nahe, dass es tatsächlich weitergehen wird …
Figuren
Wie schon in den Vorgängerbänden faszinieren die Figuren auch weiterhin, weil sie alle nicht stereotyp daherkommen, sondern echte Persönlichkeiten darstellen. Sowohl Helen Grace als auch ihre Kolleginnen Charlie und Sanderson haben detailliert ausgearbeitete Hintergründe und handeln wie echte Menschen: nicht nur gut und nicht nur schlecht, sondern differenziert und ambivalent, sehr authentisch eben.
Auch die Nebenfiguren bekommen von Matthew J. Arlidge ein bisschen Tiefe verpasst, so wirken auch sie irgendwie lebendig und runden die Story perfekt ab.
Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch hat ein ähnliches Design wie die Vorgängerbände und zeigt auf dem Cover in großer Schrift Autor und Titel in Rot und Grün, im gleichen Grünton umgeben Scherben die Schrift. Der Schnitt ist wiederum rot eingefärbt. Innen gibt es 129 kurze Kapitel und ansonsten keine Besonderheiten.
Fazit
Die Geschichte um Helen Grace steuert auf ihren Höhepunkt zu, das muss man als Fan der Reihe unbedingt gelesen haben!
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Eene Meene - Einer lebt, einer stirbt
Band 2: Schwarzes Herz
Band 3: Kalter Ort
Band 4: In Flammen