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Im vierten Abenteuer um die Geisterjägeragentur Lockwood & Co. bekommen Anthony Lockwood und George es mit einem besonders schrecklichen Verbrechen zu tun. Die Spur hinter dessen dunklem Geheimnis führt sie mitten ins Herz der Londoner Gesellschaft. Um diesen Fall zu klären, müssen sie alle Kräfte mobilisieren und so bitten sie die in Geisterdingen hochbegabte Lucy, als Beraterin in die Agentur zurückzukehren. Doch die Freunde ahnen nicht, wie sehr diese Nachforschungen sie selbst in ihren beruflichen und persönlichen Grundfesten erschüttern werden und dass sie damit Kräfte auf den Plan rufen, die selbst sie nicht mehr kontrollieren können ...

 

Das flammende Phantom 

Originaltitel: Creeping Shadow
Autor: Jonathan Stroud
Übersetzer: Katharina Orgaß, Gerald Jung
Verlag: cbj
Erschienen: November 2016
ISBN: 978-3570159644
Seitenzahl: 512 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Seit Lucy die Agentur Lockwood & Co. verlassen hat, verdient sie als selbstständige Agentin in der Zusammenarbeit mit verschiedensten anderen Agenturen ihr Geld. Eigentlich sollte es also kein Problem sein, auch mit Lockwood mal wieder zusammenzuarbeiten, zumal wenn die mächtigste Frau der Stadt ihnen den Fall gibt. Eigentlich sollte also alles glatt laufen… eigentlich… aber dann wird bei Lucy eingebrochen und auf der Suche nach ihrem Eigentum stoßen sie und Lockwood plötzlich auf einen Fall, der ihre ganze Weltanschauung auf den Kopf stellen könnte …

Jonathan Stroud scheint mit jedem Band seiner Lockwood & Co. Reihe noch besser zu werden. „Das flammende Phantom“ ist spannend, abwechslungsreich und bringt sowohl die Charaktere als auch die übergeordnete Handlung deutlich voran. Für alle Fans der Reihe ein Muss! Alle anderen Leser sollten lieber mit Band 1 anfangen, weil sonst einige Zusammenhänge sicher unklar bleiben.


Stil und Sprache
Der eigentlichen Handlung vorangestellt ist eine kurze Erklärung der Situation in England und der Geistervorkommnisse an sich. Das ist ganz gut, um wieder in die Welt von Lockwood & Co. einzusteigen, insbesondere wenn der letzte Band schon ein wenig zurück liegt. Die Handlung selbst beginnt dann nämlich direkt mit einer Geisterjagd mitten im Geschehen. Geschickt baut Jonathan Stroud dabei in Nebensätzen die wichtigsten Wiederholungen und Informationen ein. So erkennt man schnell, dass einige Monate seit dem letzten Band vergangen sind und wie die Lage nun zwischen Lucy und Lockwood & Co. ist. Nach dem ersten Fall nimmt der Autor sich aber auch nochmal die Zeit, näher darauf einzugehen und nimmt dafür ein wenig Fahrt raus. Die Geschichte wird durchgängig in der ersten Person aus Lucys Perspektive erzählt. Sie ist eine unterhaltsame Erzählerin und Jonathan Stroud hat ihr eine angenehme Erzählstimme verpasst. Generell überzeugt sein Schreibstil wieder auf ganzer Linie. Insbesondere die Geistererscheinungen bringt er großartig rüber, sodass man sich beim Lesen gruselt und gleichzeitig das Buch kaum aus der Hand legen kann. Die Beschreibungen sind allerdings so detailliert, dass ich die Altersempfehlung des Verlags ab 12 Jahren doch ein wenig zu früh finde.

Die Handlung ist, von kurzen Atempausen abgesehen, durchgängig spannend und eine Wendung jagt die nächste. Erst nach und nach erkennt man, wie die einzelnen Erlebnisse zusammenhängen und das große Finale führt dann schließlich die Fäden zusammen. Zum Schluss hat sich die Lage dann zwar beruhigt, aber wie immer beendet Jonathan Stroud den Band mit einer absoluten Überraschung. So schließt man das Buch nach der letzten Seite und sehnt bereits den nächsten Band herbei.


Figuren
Anders als die obenstehende Verlagszusammenfassung es vermuten lässt, sind keineswegs Lockwood und George Protagonisten des Buches, sondern Lucy. Da die Handlung aus ihrer Perspektive erzählt wird, kann man sich in sie am besten hineinversetzen und erlebt die Entwicklung durch ihre Augen. In den Monaten seit dem letzten Band hat Lucy sich verändert. Zum Schluss von Band drei hatte sie Lockwood verlassen und seitdem arbeitet sie als Selbstständige. Auf der einen Seite ist sie dadurch stärker und selbstbewusster geworden, gleichzeitig in ihrer Tätigkeit als selbstständige Agenten-Beraterin auch einsamer. Fans der Reihe haben sie natürlich längst ins Herz geschlossen und leiden und hoffen entsprechend auch in diesem Band mit ihr.

Die drei verbliebenen Agenturmitglieder von Lockwood & Co. haben sich in den vergangenen Monaten ebenfalls glaubwürdig verändert. Sie bleiben zwar ihrem Charakter treu, hatten aber eben auch mit Lucys Weggang zu kämpfen. Die anderen menschlichen Nebenfiguren wurden gewohnt detailreich beschrieben und passen in ihre jeweiligen Rollen.

Die eigentlichen Stars des Buches sind aber wieder die Geister. Es ist faszinierend, mit wie vielen Ideen Jonathan Stroud hier überraschen kann. Insbesondere Lucys Schädel mausert sich langsam zum zwar sehr boshaften aber vor allem sehr unterhaltsamem Highlight des Buches.


Aufmachung des Buches
Auch der vierte Band der Lockwood & Co. Reihe erschien im gewohnten Hardcover-Format mit Schutzumschlag. Das Covermotiv passt sowohl zum Titel des Buches als auch ins Schema der bisherigen drei Bände. Allerdings kann ich es nicht so ganz mit der Beschreibung des Phantoms im Buch überein bringen. Im Buchinneren finden sich zu jedem Kapitelanfang passende kleine Zeichnungen, die ebenso schaurig wie schön sind. Die Abschnittsanfänge zieren Schwerter. Als zusätzliches Extra findet man am Ende des Buches ein Glossar mit den wichtigsten Geistererscheinungen und sonstigen Fachbegriffen.


Fazit
Der vierte Band der Lockwood & Co. Reihe war der bisher stärkste. „Das flammende Phantom“ ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite und bietet gruselige Fantasy-Unterhaltung vom Feinsten. Ein Lese-Muss für alle Fans des Genres!

5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die seufzende Wendeltreppe
Band 2: Der wispernde Schädel
Band 3: Die raunende Maske

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