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Kahlens Familie kommt bei einem Schiffsunglück ums Leben. Sie selbst wird als Einzige gerettet – von drei betörenden jungen Frauen: Sirenen. Wunderschön und unsterblich. Von nun an ist Kahlen eine von ihnen. Scheinbar ein ganz normales Mädchen, doch ihr Leben gehört dem Meer. Jeder Mensch, der ihre Stimme hört, muss sterben. Und so schweigt sie. Bis sie Akinli begegnet, einem jungen Studenten, der Kahlen auch völlig ohne Worte versteht. Nach nur wenigen Stunden haben nicht nur ihre Herzen, sondern auch ihre Seelen zu einander gefunden. Und als Akinli schwer erkrankt, droht auch der eigentlich unsterblichen Kahlen der Tod.

 

Siren 

Originaltitel: The Siren
Autor: Kiera Cass
Übersetzer: Christine Strüh, Anna Julia Strüh
Verlag: Fischer Jugendtaschenbuch
Erschienen: Oktober 2016
ISBN: 978-3733502911
Seitenzahl: 368 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
„Siren“ ist das Erstlingswerk von Kiera Cass, das nun beim Fischer Jugendtaschenbuchverlag in überarbeiteter Form auf Deutsch erschienen ist. Die Handlung ist mit der obenstehenden Verlagszusammenfassung gut getroffen und lässt bereits erahnen, dass es sich um eine dramatisch-romantische Jugendfantasy-Geschichte handelt. Sirenen sind dabei eine im Jugendroman noch eher unbekannte mythologische Spezies und Kiera Cass interpretiert die alten Legenden sehr individuell. Ein bisschen mehr Tiefe hätte dieser Interpretation nicht geschadet und auch der Handlungsverlauf lässt gerade anfangs ein wenig die Spannung vermissen, aber trotzdem ist „Siren“ ein gelungenes Fantasy-Buch und nicht nur für bekennende Kiera Cass Fans einen Blick wert.


Stil und Sprache
Der Schreibstil von Kiera Cass liest sich angenehm leicht und ist dem Genre angemessen. Dadurch, dass Kahlen als Ich-Erzählerin die Handlung schildert, findet man schnell ins Geschehen hinein und Zugang zur Handlung. Nach der eröffnenden Prologszene, die Kahlens Hinzustoßen zu den Sirenen zeigt, macht die Geschichte einen Zeitsprung und setzt in der Gegenwart ein. Kahlen ist mittlerweile seit 80 Jahren eine Sirene und leidet darunter, dass sie alle paar Monate ein Schiff in den Untergang singen muss. Vom menschlichen Leben hat sie sich weitestgehend abgekapselt, doch dann trifft sie Akinli und verliebt sich in ihn. Was hier in der Zusammenfassung wie eine recht zügig verlaufende Handlung klingt, ist dies im Buch leider nicht. Stattdessen dauert es eine ganze Weile und zwischendurch sind immer wieder lange Phasen, in denen Kahlen mit sich hadert und sich zurückzieht. Bei so wenigen Seiten hätte ich eigentlich erwartet, dass es deutlich zügiger voran geht. Die Schlussphase entschädigt dafür aber zum Glück, denn plötzlich wird es dramatisch und spannend. Die Ereignisse und Probleme überschlagen sich beinahe und mich konnte das Ende dann absolut überzeugen. Es gab einige unerwartete Wendungen und einen versöhnlichen Abschluss. Die Liebesgeschichte gefällt mir dabei ebenso wie die Botschaft hinter der Handlung.


Figuren
Man lernt Kahlen gewissermaßen an ihrem Todestag kennen, denn zu Beginn erlebt man die Minuten direkt vor dem Schiffsunglück und dann Kahlens Entscheidung, eine Sirene zu werden. Durch den Zeitsprung bestreitet dann jedoch eine deutlich erfahrene und einsamere Kahlen die eigentliche Handlung. An die musste man sich erstmal gewöhnen. Die lange Lebenserfahrung merkt man ihr kaum an und auch ihre Verzweiflung wirkte anfangs ein wenig blass. Erst nach und nach gelingt es Kiera Cass, Leben in ihre Figur zu bringen. Dann schließt man Kahlen auch durchaus ins Herz und verfolgt gespannt ihren Weg. Aber mir persönlich blieb sie bis zum Schluss ein wenig zu passiv, zu zögerlich und ihre Beziehung sowohl zu der See als auch den anderen Sirenen war nicht ganz nachvollziehbar.

Deutlich glaubwürdiger kam die Liebesgeschichte rüber und das lag sicher auch daran, dass ich Akinli sofort gern hatte. Er ist nicht der auffälligste Partner, aber mit seiner stillen, humorvollen Art schleicht er sich trotzdem nicht nur in Kahlens Herz.

Die anderen Charaktere bleiben alle ein wenig blass. Kahlens Schwestern konnte ich lange nicht richtig auseinanderhalten und gerade zu Beginn fehlte ihnen jeglicher Hintergrund. Das gibt sich zum Glück nach und nach und zum Ende wurden sie deutlich glaubwürdiger und interessanter.


Aufmachung des Buches
Im Gegensatz zur Selection-Reihe der Autorin erscheint „Siren“ nicht als Hardcover, sondern als Klappbroschur. Die Bindung lässt sich angenehm lesen, nur schade, dass das Format nicht zu den anderen Büchern der Autorin im heimischen Bücherregal passt. Das Covermotiv hingegen hat durchaus Anleihen zur Selection-Aufmachung, denn wieder steht ein wunderschönes Kleid im Fokus, diesmal vor einem Meerpanorama. Grundsätzlich finde ich das Motiv schön und es passt zur Geschichte. Allerdings bleibt es für mich ein wenig blass und wenig eindrucksvoll. Aber Leser versucht man scheinbar sowieso vorrangig über die Selection-Fans zu sammeln, zumindest lässt der riesige Aufkleber darauf schließen.

Zusätzlich zum Roman findet sich als Extra zum Schluss des Buches noch ein kurzes Interview mit Kiera Cass.


Fazit
Trotz der genannten Schwächen, insbesondere zu Beginn des Buches, bietet „Siren“ von Kiera Cass allen Jugendfantasy-Fans gute Unterhaltung. Das Buch wird mit jeder Seite besser und gipfelt schließlich in ein spannendes, gefühlvolles Finale.

3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

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