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Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

Seit die Vampirjägerin Anita Blake mit der Ardeur, einem unstillbaren Verlangen, infiziert wurde, kämpft sie mit sich selbst. Ihr Leben, und vor allem die Männer darin, entsprechen nicht im Geringsten den romantischen Vorstellungen, die sie früher hatte. Dabei kann sie im Augenblick eigentlich keinerlei Ablenkung gebrauchen, denn sie befindet sich mitten in der gefährlichen Suche nach einem Serienkiller …

Blinder Hunger 

Originaltitel: Incubus Dreams (Teil 2)
Autor: Laurell K. Hamilton
Übersetzer: Angela Koonen
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: Mai 2013
ISBN: 978-3-404-16806-4
Seitenzahl: 448 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Eine weitere Leiche einer Stripperin wird gefunden, die von fünf verschiedenen Vampiren ausgesaugt wurde. Diesmal ist der Club neben dem Fundort noch geöffnet und die Gäste können noch befragt werden – darunter Vampire aus der Kirche des ewigen Lebens, dessen Meistervampir Malcom strenge Moralvorstellungen hat und solche Etablissements verbietet. Anitas Nachforschungen zeigen zwar Früchte, doch noch immer führen die Spuren nur direkt zu weiteren Opfern …

Im zweiten Teil von „Incubus Dreams“ ist die Spannung breiter abgestützt und die Handlung mehr als nur Beziehungskiste. Zwar ist der Einstieg unvorbereitet, aber wenn man sich eingelesen hat, überzeugt dieser Band besser als der Vorgänger.


Stil und Sprache
Der letzte Abschnitt aus dem 14. Band gibt hier den Einstieg, sodass man sofort mitgerissen wird. Hat man „Schwarze Träume“ nicht eben erst ausgelesen, dürfte der Einstieg nicht einfach sein. Danach geht Anita ihren Aufgaben als Spezialistin für Übernatürliches und Vampirhenkerin nach, was zu einigen Spitzen führt. Unterbrochen werden die spannenden Szenen zuweilen davon, dass Anita von ihr unbekannten Polizisten nicht ernst genommen wird, sie als unbedeutend oder nicht befugt angesehen wird. Diese wiederkehrenden Auseinandersetzungen und Missverständnisse sind inzwischen in fast gleichen Szenen so oft enthalten gewesen, dass ich sie nur noch überlese.

Anita gewinnt neue Fähigkeiten dazu, die sie in schwierigen Situationen meist unbewusst anwendet. Dadurch ergeben sich unerwartete Wendungen und führen trotzdem zu immer gleichbleibenden persönlichen Fragen und Zweifeln. Wie gewohnt ist die Handlung aus der Ich-Perspektive von Anita geschrieben und sie lässt den Leser dadurch hautnah an ihren Überlegungen und Emotionen teilhaben. Die erotischen Szenen sind im Vergleich zum ersten Teil des Originalbandes weniger vorhanden, sind aber trotzdem häufig und mit vielen Details ausgearbeitet.

Das Ende kommt für mich plötzlich, die Auflösung der Mordserie befriedigt nicht wirklich und – sofern man nicht auf die englischen Ausgaben zurückgreifen möchte – ist dies der vorläufig letzte Band der Serie.


Figuren
Anita und ihre Männer nehmen allmählich den ihnen entsprechenden Platz in diesem großen Gebilde ein und es fühlt sich richtig an, alle haben sich mit der Situation arrangiert. Anitas Macht wächst und wächst, sie kann auf neue Fähigkeiten zurückgreifen und sogar eine ganze Kirche voll mit Vampiren scheinbar mühelos beherrschen. Sie fürchtet sich nicht mehr vor ihren Fähigkeiten und auch nicht vor ihren Gefühlen. In diesem Band kommt Anita zu Einsichten, die schon viel früher fällig gewesen wären. Doch durch die Arbeit als US Marshall befürchtet sie, ihre Menschlichkeit sowie Mitgefühl verloren zu haben.

So wie Anita werden auch ihre Männer stärker, was vor allem Nathaniel gut zu Gesicht steht. Auch Jason zeigt in diesem Band, dass er älter und reifer geworden ist. Richard kämpft weiterhin gegen sein Schicksal an, unterstützt Jean-Claude und Anita hingegen in der Not. So langsam wird es für ihn Zeit, sich zu akzeptieren. Viele neue Gesichter gibt es auf Seiten der Ermittler mit dem immer gleichen Spiel der Respektlosigkeit. Die Mörder treten vereinzelt und nur in kurzen Rollen auf, sodass sie in der ganzen Masse der Figuren beinahe untergehen.


Aufmachung des Buches
Auch das Cover des 15. Teils der Serie zeigt ein markantes Frauengesicht, das bleich aber mit roten Lippen und einer glänzenden Leopardenzeichnung auf der Wange dargestellt ist. Die Rückseite des Taschenbuches ist fast gänzlich schwarz mit kleinen Farbtupfern an den Rändern, die wie feines Gestrüpp aussehen. Wie immer ist eine kurze Inhaltsangabe vorhanden.


Fazit
Mehr als durchschnittlich ist auch der zweite Teil nicht, zu stark sind die längst bekannten Muster und zu ähnlich die wiederkehrenden Probleme. Da die Jagd nach den Mördervampiren jedoch im vollen Gange ist, wird es trotz der Schwächen spannend.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 10: Herrscher der Finsternis
Band 11: Jägerin des Zwielichts
Band 12: Nacht der Schatten
Band 13: Finsteres Verlangen
Band 14: Schwarze Träume