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Als krimineller Biker getarnt kommt Will Trent nach Macon, Georgia, um die Drahtzieher im dortigen Drogengeschäft zu entlarven. Sollte er erkannt werden, ist er ein toter Mann. Doch die Sache wird noch komplizierter, als klar wird, dass Detective Lena Adams in den Fall verwickelt ist. Nach einer Razzia in einem Fixertreff hat man sie in ihrem Haus überfallen. Dabei wurde ihr Mann Jared schwer verletzt, der seitdem im Koma liegt. Wenn Sara Linton erfährt, dass ihr Stiefsohn Jared zwischen Leben und Tod schwebt, wird sie nicht nur nach Macon kommen und Lena zur Rede stellen – sondern sie könnte auch Wills Tarnung auffliegen lassen. Will muss um jeden Preis verhindern, dass sie sich in die Ermittlungen einmischt – andernfalls würde es bedeuten, dass sie diesmal auf gegnerischen Seiten stehen …  

 

Schwarze Wut  

Originaltitel: Unseen
Autor: Karin Slaughter
Übersetzer: Klaus Berr
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 05/2016
ISBN: 978-3-7645-0518-9
Seitenzahl: 508 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Lena und ihr Mann Jared werden auf brutale Weise überfallen und während Lena sich mit allem was ihr zur Verfügung steht verteidigt, muss Will beinahe hilflos mit ansehen, wie ein Bösewicht aus der Entfernung sein Spielchen mit ihm und der Polizei treibt. Als er bei einem Besuch in eine Falle gelockt wird und live den brutalen und sinnlosen Mord an einem Kollegen miterlebt, wird ihm schnell klar, dass hier Dinge vor sich gehen, die er nicht kontrollieren kann. Erst ein Gespräch mit Sara lässt ihn begreifen, was eigentlich los ist und ab da versucht er alles, einem Pädophilen einen Strich durch die Rechnung zu machen. Auch wenn das heißt, sein eigenes Leben dabei aufs Spiel zu setzen.

Klar, abwechslungsreich und äußerst blutig hat Karin Slaughter diesen fünften Teil ihrer Georgia-Serie in Szene gesetzt.


Stil und Sprache
Der Thriller hat einen äußerst brutalen Einstieg und schleudert den Leser buchstäblich in eine Geschichte hinein, die wirklich nur einer Lena Adams passieren kann. Dabei wird irgendwann eine unglaubliche Tragik deutlich, als der eigentliche Auslöser für die ganzen Ereignisse klar wird. Karin Slaughter bringt Dinge ans Licht, die viele Fragen aus vorherigen Büchern dieser als auch der ursprünglichen Grant County-Serie beantworten, und zeigt einmal mehr, dass sie ihr Fach perfekt beherrscht.

Schwarze Wut ist in der personalen Erzählperspektive von Sara und Will geschrieben. Dabei wird die Spannung im Thriller durch Szenenwechsel aufgebaut, die mal zeigen wie Sara versucht mit der aktuellen Situation klarzukommen und dann wieder zeigen, was Will macht. Dazwischen liegen oft Szenen, die mit Lena zu tun haben, wodurch eine abwechslungsreiche und hochspannende Handlung entsteht, die grandios und sehr wortgewandt präsentiert ist.


Figuren
Auch in diesem fünften Band der Georgia Serie erspart die Autorin ihren Charakteren nichts. Es wird gelitten, gehasst, gerächt und versucht sich der Gerechtigkeit zu entziehen, wo es nur geht. Dabei kommt die äußerst gespannte Lage zwischen Sara und Lena sehr gut zum Ausdruck und in einer sehr emotionalen Szene zwischen den beiden Frauen zeigt Sara, wie sehr sie von Lena unterschätzt wird.

Sara und Will sind an einem Punkt in ihrer Beziehung angelangt, wo es entweder einen entscheidenden Schritt in eine bestimmte Richtung geht, oder es wird sich getrennt. Die Tatsache, dass Will an einem hochbrisanten Fall dran ist und undercover arbeitet, macht die Lage nicht besser und für Sara wird es irgendwann zur Existenzfrage, ob und wie es mit ihr und Will weiter gehen soll bzw. kann. Dabei machen ihr Erinnerungen aus ihrem noch gar nicht so lange zurückliegenden alten Leben das neue ziemlich schwer und sie versucht sich mit der verhassten, aber notwendigen Lage der Dinge zu arrangieren. Ihre Haltung ist absolut bewundernswert, auch wenn ihr eine Figur, Wills Frau Angie, immer wieder dazwischen funkt, obwohl diese in diesem Thriller überhaupt nicht auftaucht.

Will erlebt zum ersten Mal in seinem Leben, was es heißt, bedingungslos geliebt und akzeptiert zu werden. Für ihn eine Situation, die ihm so einiges abverlangt, ist er doch eher ein Mann, der vieles totschweigt und an den falschen Stellen den Mund nicht aufbekommt. Dafür ist sein Statement gegenüber Sara dann umso heftiger, auch wenn es ihn dann den falschen Schluss ziehen lässt.


Aufmachung des Buches
Das Buch schwarz gebunden, hat ein leuchtend rotes Leseband und ist mit einem ebenfalls in rot gehaltenen Schutzumschlag versehen. Auf diesem ist in Schwarzweiß eine Pflanze abgebildet, deren Stacheln wiederum in rot. Auf der Rückseite bildet diese Pflanze in der linken unteren Ecke den Abschluss für eine kurze, in weiß abgedruckte Angabe zum Thrillerinhalt. Nicht wirklich originell, da gab es schon schöner aussehende Covers zu einem Karin Slaughter-Titel, aber warum nicht mal ein bisschen anders?


Fazit
Ein hochspannender und klasse geschriebener Thriller. Eigentlich gut als Einzelband zu lesen, aufgrund der teilweise aufkommenden Dinge aus der Vergangenheit von Sara als auch Will empfehle ich jedoch die Bücher der Reihe nach zu lesen – das macht das Bild runder.


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Verstummt
Band 2: Entsetzen
Band 3: Tote Augen
Band 4: Letzte Worte
Band 5: Harter Schnitt
Band 5.5: Stiller Schmerz
Band 6: Bittere Wunden
Band 6.5: Kalte Narben

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