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Detective Lindsay Boxer hat endlich geheiratet. Doch die Erinnerungen an ihre Hochzeit verblassen schnell, als sie mit den Ermittlungen in einem abscheulichen Verbrechen beauftragt wird: Ein junges Mädchen wurde angegriffen und schwer verletzt zurückgelassen, ihr neugeborenes Baby ist wie vom Erdboden verschluckt. Lindsay entdeckt nicht die geringste Spur vom Täter – und auch das Opfer scheint etwas vor ihr zu verbergen. Als weitere Angriffe auf Frauen die Stadt erschüttern, wächst der Druck, das Baby zu finden. Und Lindsay beginnt sich ernsthaft zu fragen, ob sie jemals eine Familie gründen sollte …

 

Das 10 Gebot 

Originaltitel: 10th Anniversary
Autor: James Patterson
Übersetzer: Leo Strohm
Verlag: Blanvalet
Erschienen: Mai 2014
ISBN: 978-3-442-38359-7
Seitenzahl: 384 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Ein fünfzehnjähriges Mädchen wird halb verblutet aufgefunden und muss kurz zuvor ein Kind zur Welt gebracht haben. Aber wieso liegt keine Vermisstenmeldung vor und wo ist das Neugeborene? Die junge Mutter spricht zuerst gar nicht und danach tischt sie Lindsay eine Lüge nach dem anderen auf. Doch Lindsay gibt nicht auf und eine weitere Verbrecherserie an Frauen erschüttert die Stadt, sodass das gesamte Team mächtig unter Druck gerät …

Etwas holprig und verschlungen ist dieser 10. Band der Serie, der ansonsten mehr über das Privatleben der Frauen aus dem Women’s Murder Club verrät. Diese Teile fand ich ausgezeichnet gelungen.


Stil und Sprache
Zuerst ist man Gast auf Lindsays Hochzeit, danach folgt die Kehrtwendung zum Auffinden der 15-jährigen, frischgebackenen Mutter. Beides an sich gelungene Einstiege, doch verlaufen die Ermittlungen nur schleppend und ich fand, dass einige kleine Ungereimtheiten in diesem Handlungsstrang bis am Schluss offen bleiben. Wie gewohnt führt Lindsay als Ich-Erzählerin durch die Ereignisse, wobei auch wieder Nebenfiguren kurz das Zepter übernehmen. Längere Passagen und ganze Kapitel sind aus Sicht von Yuki Castellano geschrieben, die mitten in einem Mordprozess steht und vom Leser durch die Verhandlungen begleitet wird. Auch Cindy steht oft im Fokus. Sie recherchiert auf eigene Faust an verschiedenen Fällen von Vergewaltigungen. So ist der Roman in diese drei Handlungsstränge aufgeteilt, die wenig miteinander zu tun haben. Die Spannung bleibt dabei eher flach, die Neugier hat mich da schon eher gepackt. Alle drei Fäden werfen immer mehr Fragen auf, die Ermittlungen und Recherchen führen zu überraschende Wendungen und das Tempo nimmt Fahrt auf. Gegen Ende kommt es zu verschiedenen Showdowns, einer packend, einer mit offenen Fragen und der andere eher versöhnlich.

Interessant sind die persönlichen Entwicklungen von Lindsay, Cindy und Yuki mit ihren jeweiligen Partnern. Dies sind zwar nur kurze Episoden, die ich aber erfrischend fand. Geblieben ist der flüssige Schreibstil, der vor allem durch die kurzen Kapitel und den schnellen Perspektivwechseln geprägt ist.


Figuren
Außer für Claire stehen bei den restlichen Frauen im Club Veränderungen im Privatleben an, die persönliche Entwicklungen auslösen. Man begleitet die Figuren gerne privat und mag ihnen ihr Glück gönnen. Beruflich sieht es da anders aus. Lindsay und ihr Partner Richie Conklin kommen bei ihren Ermittlungen einfach nicht weiter. Avis, das Mädchen mit dem vermissten Kind, tischt ihnen nach anfänglichem Schweigen eine Lüge nach der anderen auf. Yuki steckt in einem schwierigen Prozess, der in ihren Augen eigentlich lupenrein hätte sein sollen und sie nun an ihre Grenzen bringt. Und Cindy läuft Gefahr, dass ihr Job gestrichen wird und geht daher Risiken ein, die sie in große Gefahr bringen. Die Frauen sind diesmal eher Einzelkämpferinnen, die man abwechslungsweise begleitet. Ihre Rollen und die entsprechenden Emotionen sind ausgezeichnet ausgearbeitet.

Weniger gut sind die einzelnen Nebenfiguren und die drei Fälle selbst aufgebaut. Hier gibt es Ungereimtheiten bei den Ermittlungen, den Abläufen und Hintergründen. Die direkt beteiligten Nebencharaktere haben Geheimnisse, lügen, betrügen und geben nur immer so viel preis, wie sie gezwungen werden. Dabei ist so manche Kehrtwendung eingebaut.


Aufmachung des Buches
Das Cover des gewohnt schwarzen Taschenbuches wird von der hellen Zahl 10 beherrscht, über die von oben Blut herunter läuft und die mit einer dezenten Lackschicht versehen ist. In der Zahl selbst sind wehende Vorhänge mit einem Blumendekorbordüre zu sehen. Auf der Rückseite ist das Women‘ Murder Club Signet und die kurze Inhaltsangabe zu sehen.


Fazit
Diesmal sind gleich drei Handlungsstränge mit drei Frauen des Clubs zusammen mit ihren privaten Verwicklungen zu einem etwas widersprüchlichen Band vereinigt. Kenner der Serie werden ihn schon wegen den vielen Veränderungen in den Leben der Frauen lesen wollen und Fans von Gerichtsthrillern bekommen einen aufregenden Prozess geboten. Ansonsten ist es doch eher ein schwächerer Band, aber trotzdem lesenswert.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 5: Die 5. Plage
Band 6: Die 6. Geisel
Band 7: Die 7 Sünden
Band 8: Das 8. Geständnis
Band 9: Das 9. Urteil

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