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Kira zählt  die letzten Schultage, bald hat sie es geschafft! Doch dann wird ihr Leben auf den Kopf gestellt: Der neue Mitschüler Tim übt eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf sie aus und immer wieder befallen sie Fieberanfälle und unheimliche Visionen von gefährlichen Schattenwesen. Fast zu spät erkennt Kira, dass sie besondere Kräfte besitzt und in die zauberhafte Welt der Akademie der Elemente gehört. Nur hier ist sie in Sicherheit – glaubt sie! 

 

Himmelstiefe 

 
Autor: Daphne Unruh
Verlag: Loewe
Erschienen: 09/2016
ISBN: 978-3-7855-8565-8
Seitenzahl: 495 Seiten

 


Die Grundidee der Handlung
Kira stehen die Abiturprüfungen bevor. Ein Schuljahr voller Stress, Lernen und einer gefühlsmäßigen Achterbahn machen ihren ohnehin schon nicht ganz einfachen Alltag noch ein ganzes Stück komplizierter. Aber ihre Fieberanfälle kommen nicht allein durch Tims Anwesenheit. Und als sie im Gefühlsrausch ein Bett in Brand steckt und sich urplötzlich in einer Situation befindet, die außerhalb ihrer Kontrolle liegt, da handelt sie instinktiv und gerät in eine Welt, die noch fremder und zugleich vertrauter ist, als ihre eigene.

Merkwürdig gedämpft und mit einem sehr opulenten Schreib- und Wortstil hat Daphne Unruh diesen Roman verfasst.


Stil und Sprache
Himmelstiefe ist aus der Ich-Perspektive von Kira erzählt, und liest sich so, als ob sie mit dem Leser irgendwo beieinandersitzt und diesem ihre Geschichte rückblickend erzählt. Der ganze Roman ist mit vielen Wendungen und Überraschungen versehen, die sich ab einem gewissen Punkt stapeln und dem Leser ein gehöriges Maß an Aufmerksamkeit abverlangen.

In drei Teile gegliedert erlebt der Leser hautnah und dennoch aus einer gewissen Distanz heraus mit, wie sich binnen weniger Wochen das Leben von Kira komplett auf den Kopf stellt. Da kommt plötzlich Esoterik ins Spiel, es wird viel spekuliert und die Figuren machen sich Gedanken um Dinge, die ein normaler Teenager in dem Alter eigentlich gar nicht haben dürfte. Ja, ein Teil der Charaktere ist ungemein abgeklärt.

Wasserverschmutzung, die Kraft der vier Elemente, was Machtmissbrauch bewirken kann und warum so manche Regel ihre absolute Berechtigung hat. Das und noch einiges mehr nimmt die Autorin als roten Faden durch ihren sehr ausführlich verfassten Roman, der durchaus seine tollen Szenen und Momente hat. Leider auch viele Passagen, die sich unglaublich ziehen.

Daphne Unruh schreibt im leicht gedämpften Tonfall und einem sehr großen Wortschatz. Ihr Stil ist stellenweise etwas altmodisch und gerade in den Dialogen und Gedankengängen von Kira wirkt das seltsam. Offen gesagt, ich hab einen Teenager noch nie so reden hören, wie die Autorin es in ihrem Roman schreibt. Trotzdem ist der Schreibstil der Autorin einfach zu lesen, zeugt von Sorgfalt und bringt dem Leser das eine oder andere Argument für ein besseres Bewusstsein für die Umwelt und das Leben um einen herum.


Figuren
Die Autorin fährt in dieser Geschichte an Charakteren so gut wie alles auf, was die Welt der Figuren zu bieten hat. Aus einem sprichwörtlich hässlichen Entlein wird der buchstäblich überirdisch schöne Schwan. Für meinen Geschmack wurde es irgendwann zu viel mit den vielen Superlativen und tollen Attributen, die die Protagonistin zugeschrieben bekam. Es war von Beginn an klar, dass Sie etwas Besonderes ist, sein muss, geht man danach, wie die Geschichte angelegt ist. Aber das es dann immer noch ein Stück großartiger und magischer wurde und noch eine Schippe mehr drauf gepackt wurde, was die eh schon vorhandenen Talente von Kira anging, das wurde irgendwann fast schon unglaubwürdig und eher ein Negativaspekt als was Schönes.

Keine Frage, Daphne Unruh hat sehr schöne Figuren mit Tim, Kira, Atropa und den anderen erschaffen und lässt diese gekonnt miteinander agieren. Doch an einigen Stellen wäre weniger deutlich mehr gewesen.

Kira ist ein Teenager, der einerseits kein allzu großes Selbstvertrauen hat, auf der anderen Seite aber auch einen Mangel an Selbstbeherrschung aufweist, der fast schon zu viel des Guten ist. Sie zweifelt an allem und jedem, kann aber schon nach wenigen Sekunden des Nachdenkens über eine Sache eine logische und plausible Erklärung liefern und hat sogar noch eine Schlussfolgerung darüber hinaus parat.

Delia, Kiras Mutter fängt schon nach wenigen Seiten an, dem Leser gewaltig auf die Nerven zu gehen. Sie ist unglaublich naiv, bemisst den Wert eines Menschen an dessen Reichtum und wandelt mit einer wahnsinnigen Blindheit für alles um sich herum durch ihren Alltag, dass man sich als Leser irgendwann unweigerlich fragt, ob sie wohl überall am Körper blaue Flecken hat. So viel Ignoranz und Naivität in einer Figur wurde schon beinahe unerträglich.


Aufmachung des Buches
Diese Klappenbroschur ist farblich als auch motivmäßig stark an die Optik der Buchausgabe von Daphne Unruh selbst orientiert – leider nicht halb so schön und ansprechend gelungen. Blaue Blumen unterschiedlicher Form und Größe sind auf dem gesamten Buch verteilt. Ein schwarzer Hintergrund und ein matt glänzender weißer Buchtitel sowie eine kurze Angabe zum Romaninhalt auf der Buchrückseite runden die Aufmachung ab.


Fazit
Fantasie hat die Autorin, das muss man ihr lassen. Leider ist ihr Stil nicht unbedingt der meine, auch wenn ich die Geschichte auf einigen Seiten wirklich genossen habe. Wer auf sehr lange und ausführliche Romane steht und zudem ein Faible für das Magische hat, der wird hier sicher sein Vergnügen finden. Für mich war es leider nur etwas über Durchschnitt.


3 5 Sterne


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