Smaller Default Larger

Ein Serienkiller versetzt die Bevölkerung der Hansestadt Bremen in Angst und Schrecken: Immer freitags mordet er, und er hinterlässt seine Opfer bizarr präpariert. Und als sei dies noch nicht schlimm genug, begehen die Angehörigen der Ermordeten stets wenige Tage nach den Verbrechen Selbstmord. Die Polizei tappt im Dunkeln und engagiert den ehemaligen Kommissar und Experten für Okkultes Richard Winter als externen Ermittler. Und tatsächlich: Winter macht eine grauenvolle Entdeckung, die ihn bald selbst ins Visier des Killers geraten lässt … 

 

Die Akte Harlekin 

Autor: Thomas Vaucher
Verlag: Riverfield
Erschienen: August 2016
ISBN: 978-3-9524640-0-7
Seitenzahl: 352 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Eine schreckliche Mordserie innerhalb kürzester Zeit erschüttert Bremen. Nicht nur, dass die Opfer gefoltert wurden und ausgetrocknet sind, auch die Angehörigen werden von ihnen heimgesucht und in den Selbstmord getrieben. Als die Polizei an Richard Winters Türe klingelt, ist er alles andere als begeistert, wurde er doch vor Jahren mit Schimpf und Schande aus dem Dienst entfernt. Doch seine Detektei geht wie er selbst langsam vor die Hunde und das Honorar als externer Ermittler kann er ausgesprochen gut gebrauchen. Die junge Kommissarin, die ihm zur Seite gestellt wurde, bringt ihn so richtig auf Trab, bis er selbst ins Visier des Täters gerät und dem ersten Anschlag nur knapp entkommt …

Ein perfekter Mystery-Thriller, der immer mehr Fahrt aufnimmt bis zum überraschenden Ende, genial umgesetzt.


Stil und Sprache
Gleich im Prolog ist man hautnah Zeuge des ersten Mordes und bekommt einen kurzen Einblick in den gestörten Geisteszustand des Mörders. Dieser ist eiskalt, skrupellos und die Dialoge mit den Opfern sind grotesk. Der Wechsel zum weit abgestürzten Ex-Kommissar Winter könnte größer nicht sein, aus dessen Sicht in der dritten Person die Ereignisse hauptsächlich präsentiert werden. Kurze Einschübe sind vom Mörder, den Opfern und ihren Angehörigen vorhanden, sodass sich unweigerlich ein umfassendes Bild ergibt.

Jeden Freitag passiert ein Mord, die Opfer werden willkürlich ausgesucht und werden bereits kurze Zeit nach der Tat gefunden. Und weil man selbst dabei als Zeuge mitliest, steigt die Spannung immer wieder in die Höhe. Das Tempo steigert sich mit zunehmender Seitenzahl. Lernt man zuerst noch Richard Winter, die anderen Ermittler und weitere Nebenfiguren kennen, verstrickt sich das ganze immer mehr. Winter gerät von verschiedenen Seiten ins Fadenkreuz, die Uhr tickt unaufhörlich, sodass man ab einem gewissen Punkt nur noch durch die teils kurzen Kapitel fliegt.

Der Schreibstil ist flüssig, eher trocken und trotz der bestialischen Morde nicht so blutrünstig, wie ich erwartet hätte. Trotzdem wird enorm viel Spannung aufgebaut, die regelmäßig durch Winters Albträume unterbrochen wird. Die Traumszenen sind in keiner Weise hervorgehoben. Sie beginnen wie normale Handlung, drehen dann zu außergewöhnlichen Szenen oder heftigen Reaktionen von Figuren oder man merkt es erst, weil Winter aus dem Traum gerissen wird. An diese Wechsel muss man sich erst gewöhnen, hier wäre Kursivschrift nicht schlecht gewesen.

Das Mysteriöse ist ebenfalls von Beginn weg da, kommt immer wieder zum Vorschein und gibt doch keinen Hinweis auf die Person des Täters. Was ist wahr und wann ist es okkult? Ein gewaltiger Knall folgt auf den packenden Showdown, wenn man gar nicht mehr damit gerechnet hat.


Figuren
Richard Wagner ist ein sehr eigenwilliger Charakter. Vor Jahren mit Schimpf und Schande aus dem Polizeidienst gefeuert, führt er eine Privatdetektei mehr schlecht als recht. Er ist ein Säufer, die Wohnung sieht aus wie eine Müllkippe und wie die Aufträge versiegt auch das Geld. Es dauert seine Zeit, bis er sich einigermaßen in den Griff kriegt. Sein Spürsinn ist noch da, er beißt sich immer mehr fest und ist bald ebenso auf der Flucht wie der Täter.

Auch die Nebenfiguren sind starke Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten, mit wenigen blassen Ausnahmen bleiben sie schnell haften. Es ist ein gemischtes Ensemble, entweder sympathisch, eher exzentrisch oder teils unsympathisch


Aufmachung des Buches
„Die Akte Harlekin“ ist als Hardcover im Schweizer Verlag Riverfield erschienen. Als Covermotiv wurde ein blutspritzendes Pendel aus Stein gewählt, das an einer roten Schnur hängend schwingt. Über dem Pendel ist in schwarzer, von hellen Flecken durchzogener Schrift der Titel und Autorennahme auf grau-beigen Hintergrund abgedruckt. Die Ränder des Schutzumschlages sind schwarz mit leicht verschmierten Konturen. Auf der Rückseite sind unterhalb der Inhaltsangabe einige verspritze Bluttropfen abgebildet. Der feste Einband ist mattschwarz und lediglich am Buchrücken sind Titel und Autorennamen in weiß zu sehen.


Fazit
Thriller-Freunde mit einem Hang zum Okkulten werden hier ganz bestimmt auf ihre Kosten kommen. Eine starke Handlung mit spannenden Wendungen und eigenwilligen Figuren bieten dem Leser einige Überraschungen. Von mir ganz klar eine Leseempfehlung.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo