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Kategorie: Krimis

In einem kleinen Dorf an der Ostsee verschwindet ein elfjähriges Mädchen. Die groß angelegte Suchaktion bleibt erfolglos; angeheizt durch Gerüchte formiert sich eine Bürgerwehr. Kurz darauf wird im Wald die Leiche eines Mannes gefunden - Mord, wie sich herausstellt. Welche Verbindung besteht zwischen dem Toten und dem verschwundenen Kind? War der Tote Laras Entführer? Kommissarin Pia Korittki, selbst Mutter, weiß, dass jede Sekunde zählt. Und dann ist plötzlich ein zweites Mädchen verschwunden ...

 

Ostseetod 

Autor: Eva Almstädt
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: 03/2016
ISBN: 978-3404173419
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Ganz so, wie im Rückentext angegeben, verhält es sich zwar nicht in Grotenhagen, aber allzu viel mehr will ich an dieser Stelle auch nicht verraten. Pia Korittki muss für ihren elften Fall wieder einmal in die Provinz, kann sich aber nur bedingt auf den Fall konzentrieren, denn neben Ärger mit ihrem Chef hat sie auch Beziehungsstress und dann kommt auch noch ihr Sohn Felix endlich in den Kindergarten, was er zu Anfang gar nicht so toll findet. Man sieht also, es ist alles wie immer: Ein komplizierter Fall und Pias nicht minder kompliziertes Privatleben machen sich gegenseitig Konkurrenz. Eva Almstädt versteht es sehr geschickt, eine spannende Rahmenhandlung aufzubauen, ihre Heldin Pia Korittki hat es nicht leicht, dafür wird es auch nie langweilig. Da weiß man als Leser, was man hat, nicht mehr, aber auch nicht weniger.


Stil und Sprache
Wie immer bei dieser Krimireihe ist man als Leser gleich mittendrin und begleitet Pia Korittki durch ihren Alltag. Zwar gibt es einen kurzen Prolog, dieser ist aber nur eine kurze Seite lang und gerät direkt wieder in Vergessenheit. Erst ganz am Ende erschließt sich der Zusammenhang zum aktuellen Fall. Denn dieser hat weit zurückliegend in der Vergangenheit seinen Ursprung und ist komplexer, als man es auf den ersten Blick erwartet.

Pia Korittki hat zwar den Haupterzählanteil inne, aber es kommen auch andere Beteiligte zu Wort, was aber nicht dazu führt, dass man als Leser einen Vorsprung vor den Ermittlern hat. Vielmehr hat man zwar schnell im Kopf eine Liste möglicher Verdächtiger zusammengestellt, immer wieder aber erweisen sich die eigenen Überlegungen als ungeeignet zur Lösung des Falles.

Der Stil der Autorin ist unaufgeregt und flüssig zu lesen, so dass man diesen elften Band der Reihe gut als Urlaublektüre genießen kann. Er ist auch ohne Kenntnis der übrigen Bände gut lesbar, mehr Spaß macht er allerdings, wenn man Pia Korittkis Werdegang von Anfang an verfolgt hat.


Figuren
Pia Korittki hat sich seit ihrem ersten Fall von der Polizeianfängerin zur geachteten Kriminalhauptkommissarin entwickelt und auch in ihrem Privatleben hat sich einiges getan. Sie ist mittlerweile alleinerziehende Mutter eines kleinen Sohnes und versucht täglich den Spagat zwischen beruflicher Weiterentwicklung und der Mutterrolle. Eine Doppelbelastung, die sie auf Anhieb einem großen Teil der Leserschaft der Reihe sympathisch macht. Immerhin hat sie inzwischen ihren manchmal ungesunden Hang zu Alleingängen etwas abgelegt, der sie in früheren Fällen mehr als einmal in Gefahr gebracht hat.

Auch die Nebenfiguren machen allesamt einen authentischen Eindruck, sie haben ihre kleinen Geschichten und sind offenbar sehr sorgfältig ausgedacht. Alles in allem wieder eine runde Sache!


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch entspricht in seiner Gestaltung in etwa den Vorgängerbänden und zeigt einen Strandzugang und dahinterliegend eine weite Sandfläche unter bedrohlich dunklem Himmel. Innen gibt es nach einem kurzen Prolog 41 nummerierte Kapitel und sonst keine Besonderheiten.


Fazit
Ein solider Krimi, der für sich alleine lesbar ist, aber von der über die bisherigen Bände entwickelten Rahmenhandlung lebt. Die perfekte Urlaublektüre!


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 6: Ostseeblut
Band 7: Düsterbruch
Band 8: Ostseefluch
Band 9: Ostseesühne
Band 10: Ostseefeuer