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Wenn Geister sterben

John Constantine, dem Dämonenjäger mit den vielen schmutzigen Tricks, sind nicht mehr viele Freunde geblieben - und die wenigen, die noch da sind, sind tot! Nun macht eine unheimliche Macht auch noch Jagd auf Constantines Geisterfreunde und vernichtet einen nach dem anderen. Um den mysteriösen Geister-Killer aufzuhalten, muss sich John seiner eigenen, alles andere als glorreichen Vergangenheit stellen!

 

Constantine the hellblazer 1 

Originaltitel: Constantine: The Hellblazer #1-5
Autor: Ming Doyle, James Tynion IV
Übersetzer: Josef Rother
Illustrator: Ming Doyle, Riley Rossmo u. w.
Verlag: Panini Comics
Erschienen: 14. Juni 2016
ISBN: 978-3-95798-756-3
Seitenzahl: 124 Seiten
Altersgruppe: ab 14 Jahre (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung
Eine fremde Macht, macht sich an John Constantines Freunde zu schaffen. Da er nur noch umgeben von Geistern ist, die gewöhnlicherweise nicht sterben können, ist der Fall umso bizarrer. Mit trickreichem Unsinn und seinem charismatischen Charme kann er andere überzeugen, die Drecksarbeit zu erledigen. Bis er schließlich  feststellt, dass das fremde Wesen Teil seiner unangenehmen Vergangenheit ist.

Mit teils unsauberen Linien und vielseitigen Schattierungen schicken Ming Doyle und ihr Team den Dämonenjäger in seine erste Runde. Mit einer Mischung aus schlichten Zeichnungen, gezieltem Einsatz von Tusche und einem Reichtum an Schattierungs- und Zeichentechniken wird der Comic durch witzige Texteinlagen und passable Dialoge abgerundet.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Constantine ist ein Trenchcoat tragender stiller Jäger, der vor allem durch Trickserei und ein unangenehmes Verhalten auffällt. Er trägt eine schwarze Hose,  schwarze Stiefel und wird mit sehr kantigen Gesicht und einer großen Nase gezeichnet. Er hat helles Haar, wobei der untere Teil seiner Frisur abrasiert ist und oben die längeren Haare zurück gestylt werden. Generell wirkt der Comic sehr "dreckig". Das heißt, dass Zeichnungen teils skizzenmäßig wirken und Linien doppelt gezeichnet werden. So haben Figuren durchweg den Beigeschmack eines vorgearbeiteten Beispiels eines Charakters. Dieser Umstand zieht sich vollends durch den Comic und prägt diesen dadurch.

Sehr viel Wert wird auch auf die Schattierung gelegt, die häufig - ebenfalls übermäßig eingesetzt - den Eindruck erweckt, als wurde das Bild mehr oder weniger "hingeklatscht." Dennoch tut es dem Stil des Comics nichts negatives. Man gewöhnt sich schnell daran und kann durchaus Gefallen daran finden. Ein weiterer Aspekt ist die Dunkelheit. Die Story spielt viel in der Nacht, in dunklen Spelunken und Bars oder Seitenstrassen, wo der teils unheimliche Flair konsequent beibehalten wird.

Der spielerische Umgang mit Farben und Tusche deckt den fehlenden Teil der doch sehr dunklen Welt ab. Es wirkt leichtfertig, aber gekonnt, wie die Zeichner die Farben schlicht anpassen. Somit kann man sagen, dass der Comic nicht "überstrahlt" von Farben und Effekten, sondern eher seinen klassischen Charme behält. Es gibt zwar durchaus Techniken wie Speedlines, die jedoch sehr sparsam verwendet werden. Trotz der ein zwei Kämpfe und einer Musikeinlage wirkt der Comic generell als sehr ruhige Geschichte, in dem Johns Anfänge via Rückblenden thematisiert werden.

Es gibt diverse großflächige Bilder, die ebenfalls in der typischen "wischi-waschi" und skizzenhaften Art gezeichnet sind. Teils flüchtige, aber auch gut ausgearbeitete Hintergrundbilder und wenige prägnante Details runden die Zeichnungen in ihrer Gesamtheit ab. Zwischen den Abschnitten gibt es sehr saubere, seitengroße Bilder passend zum Comic.

Großes Lob auch an die Textgestaltung. Mit einer Mischung aus diversen Monologen des Protagonisten und gut gewählten Dialogen kann der Comic, textlich betrachtet, die Story auffangen und schwunghaft begleiten. Gespickt mit Humor und wenigen schwachen sexuellen Anspielungen, bekommt die Textgestaltung den letzten Schliff und findet in ihrer Endfassung ein klares Bild passend zur Geschichte.


Aufmachung des Comics
Das Cover zeigt eine dunkle Seitengasse, in der John im Lichtschein steht und eine Zigarette raucht. Er blickt verschmitzt drein, so als wisse er was ihn erwartet. Tatsächlich lauert hinter der Gasse rechts im Bild ein Dämon, der gierig auf Constantine wartet. Oberhalb steht in gruseliger Geisterschrift der Titel des Comics, rechts daneben Autorin und Zeichner. Unten steht in sehr einfachen Lettern der Untertitel des ersten Bandes.

Die Rückseite enthält neben einem sehr ausführlichen Buchrückentext ein Panel, dass Constantine und das fremde Wesen zeigt, das seine Freunde tötet. In einer eher romantischen Haltung umschmeichelt das Monster den Jäger mit seinen Tentakeln und setzt zum Kuss an.


Fazit
Mit einer eigenen Zeichentechnik und rundherum schlüssigen Story schickt Ming Doyle ihren Constantine in ein gaunerhaftes und trickreiches Abenteuer, in dem viele Zigaretten geraucht und Geister gerettet werden müssen.


3 5 Sterne


Hinweise
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