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Eine junge Frau allein in der Wildnis. Eigentlich sollte es nur ein Abenteuer werden. Doch aus diesem Albtraum wird niemand mehr erwachen. In der wilden Gebirgsregion machen sie sich bereit: Zwölf Frauen und Männer wollen die Survival-Herausforderung bestehen. Nur einer kann gewinnen – wenn alle anderen aufgeben. Es ist alles nur eine Fernsehshow, doch dann geschieht was keiner planen konnte: etwas Tödliches.

 

Survive Du bist allein 

Originaltitel: The Last One
Autor: Alexandra Oliva
Übersetzer: Ulrike Wasel, Klaus Timmermann
Verlag: Scherz
Erschienen: 07/2016
ISBN: 978-3-651-02473-1
Seitenzahl: 409 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Sam, besser bekannt als Zoo, will noch einmal ein großes Abenteuer erleben, ehe sie mit ihrem Mann die Familienplanung beginnt. Doch was als aufregendes und spannendes Erlebnis gedacht war, entpuppt sich schnell zum regelrechten Albtraum. Denn die Challenges sind hart und die Produzenten lassen sich eine gefährliche Gemeinheit nach der anderen für sie einfallen. Alles nur um der Quote willen. Doch dann wird Zoo krank. Nur mühsam übersteht sie die Tage, schleppt sich kraftlos und völlig ausgelaugt weiter. Und immer öfter kommt ihr ein Gedanke, der eigentlich nicht da sein dürfte. Denn Zoo bereut ihre Entscheidung, die Survival-Herausforderung angenommen zu haben, zu tiefst.

Eigenartig distanziert und mit einem zwar schönen aber nicht unbedingt abwechslungsreichen Wortschatz, hat die Autorin diesen Roman zu Papier gebracht.


Stil und Sprache
Ein unsichtbarer Erzähler zeigt dem Leser die Backgroundarbeit für die Fernsehshow und wie sich der Cutter seine Arbeit mehr oder minder durch den Produzenten mies machen lässt. Er, der unsichtbare Erzähler, teilt sich die Darstellung der Story mit der Ich-Perspektive von Zoo. Durch sie wird der Leser in die Solo-Challenge mitgenommen, auch wenn eine nicht überbrückbare Distanz zwischen ihr und dem Leser bleibt.

Die Sprache ist klar, schlicht, auch wenn die Handlung selbst stellenweise mit viel zu viel unnötiger Information vollgestopft ist. Auf einigen Seiten steigt man da gedanklich regelrecht aus ob der Flut an erklärenden Details, die im Grunde gar nicht wichtig sind und auch nicht wirklich interessieren.

Die Darstellung des Romans ist ungewöhnlich. Da werden Chats aufgezeigt, wie die Zuschauer die Show sehen, wie da die Reaktionen sind, und es wird deutlich, diese Show findet auf eine Weise statt, wie sie nie geplant war. In einigen Kapiteln wird dem Leser dargeboten, wie die Team-Challenges so ablaufen und wie das alles für die Zuschauer aufgenommen und dargestellt wird. In anderen Kapiteln ist Zoo allein auf ihrer Solo-Challenge unterwegs und wird von der Realität unbemerkt eingeholt.


Figuren
In diesem Roman treffen die unterschiedlichsten Charaktere aufeinander. Da wird vom blonden Dummchen bis hin zum religiös durchgeknallten Möchtegern Macho über den erfahrenen Naturburschen so ziemlich alles geboten, was die Palette der Menschheit hergibt.

Großartige Figurenbeschreibungen gibt die Autorin aber nicht. Da wird viel der Fantasie des Lesers überlassen. Und die vielen Hintergrundinformationen über die Darsteller der Show sind eher verwirrend als hilfreich.

Zoo, die Protagonistin, ist eine junge Frau, die sich und ihrem Leben davon läuft. Sicher, sie liebt ihren Mann heiß und innig, aber auf das Thema Kinder will sie sich eigentlich gar nicht wirklich einlassen. Zu sehr steht ihr das Beispiel ihrer eigenen Mutter abschreckend vor Augen. Sie ist zwar eine Kämpfernatur, aber wenn es darauf ankommt, wirklich hinzuschauen und sich den Tatsachen zu stellen, dann zieht sie sich zurück, dann macht sie sich selbst etwas vor. Auf der einen Seite hab ich sie bewundert, auf der anderen ging mir ihre Weigerung sich der Realität zu stellen und hinzuschauen aber auch irgendwann etwas auf die Nerven.

Brennan ist ein Junge, der zwar erst sehr spät auftaucht, aber eine Stärke in sich hat, die höchst bewundernswert ist. Er wächst an den plötzlichen Veränderungen nach und nach und zeigt einen Lebenswillen, der erstaunt und gleichzeitig beeindruckt.


Aufmachung des Buches
Diese Klappenbroschur ist optisch eine einzige Katastrophe. Ein grelles Gelb, Schwarz und Weiß lenken total vom eigentlichen Covermotiv ab, das eine Figur in einem nebligen Wald zeigt. Auf der Rückseite ist ein blutiger Kompass zu sehen, der eine kurze Inhaltsangabe und ein gelbes Band abgrenzt. Im Vergleich zum Original macht diese Aufmachung absolut nichts her.


Fazit
Für Menschen, die Fans von solchen Survival-Shows sind, ist dieser Roman mit Sicherheit eine spannende und wunderbare Lektüre. Für mich war er das leider nicht. Es war interessant, keine Frage, die Autorin bzw. ihren Schreibstil kennenzulernen und in ihre Welt einzutauchen – soweit sie es zuließ – aber am Ende war es für mich leider nur ein durchschnittlicher Roman mit ein paar Thrillerelementen darin. Schade.


3 Sterne


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