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Ein unerklärlicher Selbstmord.
Ein vergessener Raum.
Und eine Maschine, die den Wahnsinn bringt …

Enigmatologe Jeremy Logan wird in die Zentrale von „Lux“ gerufen, dem berühmtesten Think Tank der USA. Ein Wissenschaftler ist Amok gelaufen und hat sich auf grausige Weise umgebracht. Aber was hat ihn so verrückt werden lassen? Auf seine Suche nach der Ursache entdeckt Logan in einem abgesperrten Flügel ein vergessenes Zimmer mit rätselhaften Gerätschaften. Doch deren Geheimnis ist wesentlich gefährlicher, als Logan es sich je hätte ausmalen können.

 

Frequenz 

Originaltitel: The forgotten room
Autor: Lincoln Child
Übersetzer: Axel Merz
Verlag: Wunderlich
Erschienen: 22.07.2016
ISBN: 978-3-8052-5095-5
Seitenzahl: 365 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Enigmatologe Jeremy Logan setzt sich mit nicht alltäglichen, oft seltsamen und manchmal unerklärlichen Phänomenen auseinander, allerdings werden seine Forschungen von vielen Wissenschaftlerkollegen nicht immer wirklich ernst genommen. Als jedoch im berühmten Think Tank auf Rhode Island ein Wissenschaftler durchdreht und sich auf sehr unschöne Weise selbst tötet, wird er vom Direktor zu Hilfe gerufen um das „Warum“ zu erklären.

Logan beginnt nachzuforschen, was sich als gefährlicher und komplizierter herausstellt als ursprünglich vermutet. Er entdeckt einen geheimen Raum mit seltsamen Gerätschaften und Schutzanzügen, von dem niemand weiß, wozu er gut war und wozu die Geräte darin dienen und plötzlich passiert der nächste „Unfall“. Der Enigmatologe beginnt langsam zu ahnen, welche große Bedrohung die unbekannten Gerätschaften in dem seltsamen Raum in sich bergen ...


Stil und Sprache
Die Geschichte ist in der dritten Person geschrieben und lenkt gleich zu Beginn die Aufmerksamkeit auf die Hauptperson Jeremy Logan und dessen eher ungewöhnlichen Job. Etwas Seltsames geht vor in der Zentrale von "Lux" und Logan soll der Sache auf den Grund gehen. Durch den unerklärlichen Selbstmord des Wissenschaftlers, der so gar nicht zu seinem Charakter und Gemüt passt und durch die unheimlichen Wahrnehmungen von einigen anderen Wissenschaftlern, kommt bei den ersten Ermittlungen ein leiser Hauch „Mysterium“ ins Spiel, der später aber durch die Realität aufgelöst wird.

Logan, der sich als sehr feinfühlig und empathisch entpuppt, beginnt mit „banaler“, streng logischer Recherchearbeit. Dabei begleitet ihn der Leser quasi Schritt für Schritt und erfährt daher auch nur genau das, was auch die Hauptperson wahrnimmt. Dadurch bleibt die Geschichte bis zum Schluss sehr spannend. Die Darstellungen und Beschreibungen der Handlungsorte lesen sich kurzweilig, lebendig und sehr plastisch, sodass sich der Leser die Szenerie sehr gut vorstellen kann und das Kopfkino voll auf seine Kosten kommt. Vor allem die Beschreibungen des verborgenen Raumes und der geheimnisvollen Maschine ist sehr gut gelungen. Einige falsche Fährten sorgen dafür, dass recht lange rätselhaft bleibt, worum es sich bei der Maschine handeln könnte, wozu sie hergestellt wurde und warum der Raum scheinbar keinen Zugang hat.

Dass nicht alle Menschen, die bei "Lux“ arbeiten, es gut finden, das Jeremy Logan vom Direktor hinzugezogen wurde, um zu ermitteln und er die Menschen im Hauptquartier nun fleißig ausfragt, sorgt für Spannungen zwischen den Figuren, was der Geschichte zusätzlich zugute kommt. Einige Wendungen und Entscheidungen, die sich aus der Unwissenheit von Logan und seinen Mitstreitern ergeben, klingen im Nachhinein völlig logisch, manche Szenen – vor allem gegen Ende der Geschichte - sind allerdings doch etwas weit hergeholt. Auch das Erzähltempo zieht gegen Ende der Story sehr an und treibt den Leser auf den Schluss der Geschichte zu. Hier hätte sich der Autor vielleicht ein bisschen mehr Zeit und Raum lassen können, um die einzelnen Szenen bzw. Handlungsabläufe einen Tick besser auszuführen, um so einige Fragen, die dann unweigerlich am Ende bleiben, gleich im Ansatz auszumerzen.

Sprache und Stil passen sehr gut zum Genre, sie sind einfach und angenehm zu lesen. Verwendete Fachwörter halten sich idealerweise im Rahmen bzw. erklären sich im Lauf ihrer Verwendung selbst. Das Erzähltempo ist durchgehend flott, langatmige Passagen wird man in dieser Geschichte nicht finden. Dafür bleibt die Spannung das ganze Buch über hoch und hält den Leser "bei der Stange" bzw. im Buch, da seine Neugier geweckt wird und er natürlich wissen will, wie es nun weitergeht.

Eine spannende, flotte Geschichte, die sich zu Beginn mit einem Hauch Mystery tarnt, sich dann aber als solider Thriller entpuppt, der nicht nur Lincoln Child Fans, sondern allen Bücherfreunden, die Action und Spannung lieben, bestimmt viel Spaß machen wird.     


Figuren
Enigmatologe Jeremy Logan wird von vielen Wissenschaftlern mit schiefen Blicken bedacht, da er sich mit rätselhaften Wesen, Dingen oder Vorgängen beschäftigt, die nicht als „richtige“ Wissenschaft wie Mathematik, Genetik usw. eingestuft werden. Das ist ihm aber ziemlich egal und bremst seinen  Wissensdrang keineswegs. Gregory Olafson, der Direktor des Think Tanks, in dem auch Logan für kurze Zeit tätig war, holt ihn zurück, um den rätselhaften Todesfall eines Kollegen aufzuklären. Kim Mykolos war die Assistenten des Kollegen, der sich selbst getötet hat und soll Logan nun helfen, Licht in die Sache mit dem unbekannten Raum zu bringen. Eine spannende Sache für die ehrgeizige und kluge Frau. Laura Benedikt ist eine unauffällige, sehr intelligente, stille Frau, deren Vergangenheit mehr mit der Gegenwart gemein hat, als man ahnt.

Alle Figuren sind gut charakterisiert und mit nachvollziehbaren Gründen für ihre Handlungen ausgestattet. Sie müssen auch mit den Folgen ihrer Taten zurecht kommen. So wirken die Protagonisten lebendig und glaubwürdig.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist fest gebunden und mit einem Schutzumschlag und einen praktischen Lesebändchen versehen. Die Covergestaltung passt gut zum Thema und der Rückseitentext macht neugierig. Auf der vorderen Innenklappe des Schutzumschlages findet man einen etwas genaueren Einblick in die Geschichte und auf der rückwärtigen Innenklappe ist die bebilderte Kurzvita des Autors zu entdecken. Die Geschichte selbst setzt sich aus 52 recht kurz gehaltenen Kapiteln und einem Epilog auf 365 Seiten zusammen. Auf der letzten Seite findet man noch die Auflistung von Lincoln Childs anderen Büchern bei den Verlagen Wunderlich und rororo vor.


Fazit
Ein empfehlenswerter, kurzweiliger Thriller mit einer sympathischen Hauptperson, dessen Hauch von Mystery bald den „harten Fakten“ weicht und mit einigen überraschenden Wendungen aufwartet. Unterhaltsamer und spannender Urlaubslesestoff!


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Wächter der Tiefe
Band 2: Nullpunkt
Band 3: Hüter des Todes

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