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Seit Kurzem sind John und Calum ein Paar und ihr Leben hat sich dadurch grundlegend verändert. Doch noch können sie es nicht recht genießen. Zum Einen verbringen sie eindeutig zu wenig Zeit miteinander, zum Anderen halten sie ihre Beziehung nicht nur vor der Öffentlichkeit, sondern auch vor Calums Familie geheim. Sie ahnen nicht, dass ihnen genau das gefährlich werden kann, denn ausgerechnet die falschen Personen bekommen heraus, dass der wohlhabende und erfolgreiche Schriftsteller John, alias Hiram Becker, eine Affaire mit einem Mann hat. Während John und Calum versuchen ihre neue Beziehung zu definieren, braut sich eine Gefahr zusammen, die alles aufs Spiel setzt.

 

Maennerbuendnis 

Autor: Sylvia Pranga
Verlag: Sieben Verlag
Erschienen: Februar 2016
ISBN: 978-3-864435-90-4
Seitenzahl: 326 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Calum und John sind nun ein Paar, doch ihr Leben als solches ist noch nicht von Harmonie durchzogen. Calums Exfrau versucht zu intregieren und auch ein verschmähter Lover Calums sorgt für Probleme...
Die Geheimhaltung wird für die beiden schnell zu einem großen Problem, da es auch John unsicher und etwas zweifeln lässt.

Nachdem, was die Autorin im ersten Band den beiden Protagonisten beschert hat, könnte es nun so einfach und schön sein. Doch mit einer spannenden Story, die sich leider anfänglich etwas zieht, schafft sie es, die Probleme der beiden gut zu illustrieren.


Stil und Sprache
Wie gewohnt ist der Stil des Buches das Präteritum, es wird stets aus der dritten Person erzählt. Der Einstieg ist ungewohnt und macht neugierig, was passiert ist und was es bedeutet. Ohne hier genau darauf einzugehen sei gesagt, dass das der Anfang eines spannenden Plots ist, der leider stellenweise in etwas langatmige Passagen abdriftet. Dennoch löst sich das nach ca. einem Drittel dann langsam auf, wenngleich man ehrlicherweise sagen muss, dass man dran bleiben muss. Der Fokus liegt zu Beginn nicht direkt auf Calum und John.
Auch sind die kleinen Streitereien und Unsicherheiten zwischen ihnen etwas gewöhnungsbedürftig, gerade, wenn man noch den glücklichen Ausgang des ersten Buches, Männerbande, im Kopf hat.
Da es allerdings als spannungserzeugendes Mittel von der Autorin eingesetzt wird und die Lösung der Ereignisse zwar vielleicht stellenweise etwas überzogen, aber durchaus nachvollziehbar sind, schafft es der Roman, dass man gut unterhalten wird. Zur Mitte hin findet ein rasanter Anstieg des Tempos statt. Es werden Fragen aufgeworfen, auf deren Antworten man hofft und man fiebert mit Calum und John mit. Zudem steht im Fokus ganz deutlich die Interaktion der Familie von Calum und wo John dort seinen Platz hat. Als Patenonkel von Calums Kindern ist er so oder so ein fester Bestandteil der Familie. Auch wird durch Calums Bruder Aidan ein wenig Witz in die Story gebracht, es lockern sich die ersten Szenen auf, zugleich ist er in den ernsten Szenen durchaus ein Fels in der Brandung.

Wie erwähnt entsteht die Spannung durch den Einstieg in das Buch, durch den Plot der dadurch aufgezogen wird. Gestreckt wird es durch die Einführung diverser Nebenfiguren und ihren Handlungen, so z.B. Calums Exfrau Diane. Am Ende fügt es sich zu einem logischen Gesamtbild zusammen, sodass Calum und John endlich ihr Happy End haben.

Ein weiterer Spannungsbogen, der kontinuierlich mitschwingt, ist das Geheimhalten der Beziehung von Calum und John gegenüber Calums Familie. Besonders hier wird auf die Emotionen der Kinder Calums eingegangen, es zeigt sich schön, wie stark die Familie zusammenhält und auch Aidans Unterstützung trägt zu diesem positiven Bild bei.    
Neben den ganzen spannenden Aspekten und dem Handlungsverlauf kommt die Erotik nicht zu kurz, wenngleich sie stellenweise dezent und somit sicherlich auch für Zögerliche etwas ist. Für Anfänger eignet sich die Reihe in meinen Augen sehr.
Die sinnlichen Szenen sind schön ausgearbeitet, es wird stellenweise der Fantasie des Lesers überlassen, was passiert. Dabei wird nichts plump oder ordinär beschrieben. Man merkt die Nähe, die tiefen Gefühle und die Intimität der beiden Figuren und man freut sich mit ihnen, dass sie sich als Paar endlich gefunden haben.


Figuren
Calum und John sind, wie im Vorgängerband, sympathisch. Wobei ich ehrlicherweise zugeben muss, dass mir stellenweise John aber auch Calum anfänglich auf die Nerven gegangen sind. Es wirkte teilweise etwas erzwungen und von Calum zickig, wie er sich verhalten hat. Die Chemie der beiden stimmt aber trotzdem weiterhin. Es zeigt sich, dass beide neben der Tatsache, dass sie nun ein Paar sind, natürlich noch ein Privatleben haben und mit Dingen beschäftigt sind, mit denen beide gleichermaßen als Paar zurecht kommen müssen. Die Einheit, die man in dem ersten Band spürt, ist auch hier vorhanden, wenngleich diese Zweisamkeit oft auf die Probe gestellt wird.
Es ist allerdings umgekehrt gesehen sehr erfrischend, dass beide Figuren weit davon entfernt sind, perfekt zu sein. Sie heben sich willkommen von makellosen Figuren anderer Bücher ab.

Die Nebenfiguren bekommen hier sehr viel Raum geboten. Wie bereits bemängelt, ist es vielleicht stellenweise dem ein oder anderen Leser zu viel, da man sich etwas durcharbeiten muss, bis es gedanklich klick macht und man den Sinn hinter den ausschweifenden Aktionen der Nebenfiguren blickt. Nichtdestotrotz sind diese Stellen durchaus wichtig und relevant für den weiteren Verlauf der Geschichte und so wird auch ein plastisches Bild der Nebenfiguren gezeigt.
Was besonders angenehm zu lesen war, war der familiäre Umgang der Kinder Calums mit John aber auch ihrem Onkel Aidan. Gerade Aidan ist in dem Buch eine der sympathischsten Nebenfiguren, daher ist es nicht verwunderlich, dass er in Kleeblatt und Kilt sein eigenes Glück findet – oder nicht?
An der Stelle sei gesagt, dass es sich bei diesem Fortsetzungsband nicht um einen homoerotischen Roman handelt. Und die Tatsache, dass der Klappentext von Julie spricht, jener Freundin von Calum und John, die man bereits aus Band eins, Männerbande, kennt, lässt einen freudig aufhorchen. Gerade die beiden Nebenfiguren sind es, die Humor und Witz in die Story bringen und so manche ernste Szene auflockern.
Doch auch die Antagonisten oder eher unangenehmeren Nenenfiguren wie Diana sind hier durchaus mit einer Biographie belegt, sodass man zumindest ansatzweise eine Idee davon bekommt, was sie antreibt. Lediglich der aufgezogene Handlungsstrang im Bezug auf Robin, dem verschmähtem Lover Calums, ist nicht ganz zufriedenstellend gelöst, es sind ein paar Antworten offen und es stellt sich die Frage, ob die Autorin damit noch was vor hat.


Aufmachung des Buches
Ähnlich des Vorgängerromans Männerbande zeigt das Cover ein Männerpaar, das in eine englische Kulisse, deutlich zu erkennen London, eingebettet ist. Eines der Gesichter der Männer ist nur halb zu sehen, das andere Gesicht ist fast vollständig drauf und die Haltung der Figuren zeigt Nähe und Intimität, wenngleich beide Männer angezogen sind. Der Schriftzug ist gleichbleibend zum ersten Band mit der Ausnahme, dass die Schleife um die Schrift blau statt rot ist. Diese Schleife zieht sich über die Buchrückseite und umrahmt dort den Klappentext. Außer der gewohnten Autorenbeschreibung enthält der Roman keine Extras.  Auch besitzt er die gewohnten Maße des Verlags und ist als Softcoverbroschur gedruckt.


Fazit
Der zweite Teil schildert wunderbar Calums und Johns Leben als Paar oder besser gesagt die Probleme, die damit verbunden sind. Leider ist gerade der Anfang etwas zäh, doch kommt schnell Fahrt auf und der Roman überzeugt mit einem spannenden Plot, knisternden Gefühlen, die schön in Szene gesetzt werden. Es ist allerdings ratsam den Vorgängerband zuerst zu lesen, da sonst zu viele Aspekte vorweggenommen werden.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Backlist:
Band 1: Männerbande

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