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Der Erbe – in den Händen des Feindes.
Die Hochzeit – eine tödliche Falle.
Der Gegner – ein alter Bekannter.
Beim Winterfest will das Neue Imperium seine ganze Macht und Grausamkeit zeigen, doch Hadrian und Royce haben vor, diese Pläne zu durchkreuzen.

 

Das Fest von Aquesta 

Originaltitel: Heir of Novron/Wintertide
Autor: Michael J. Sullivan
Übersetzer: Wolfram Ströle
Verlag: Hobbit Presse/Klett-Cotta Verlag
Erschienen: 20. Februar 2016
ISBN: 978-3-608-96016-7
Seitenzahl: 379 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der kurze Rückseitentext des Buches fasst in wenigen Worten präzise zusammen, worum es in dem Fortsetzungsband rund um Hadrian und Royce geht.
Regent Saldur ist völlig überzeugt davon, fast am Ziel seiner Bemühungen - seinen absoluten und unangefochtenen Machtanspruch über das Neue Imperium zu zementieren - zu sein. Alles läuft genau so, wie er es geplant hat. Die Hochzeitsvorbereitungen für die Imperatorin, die selbst kaum mehr Anteil an ihrer Umgebung nimmt, stehen kurz vor dem Abschluss, zudem wähnt er sich durch seine beiden Gefangenen - Prinzessin Arista und den Erben Novrons, Degan Gaunt - die in seinem Verlies dahinvegetieren vor unliebsamen Überraschungen sicher. Als Demonstration seiner Macht hat er vor, beim großen Fest von Aquesta ein Exempel an den Beiden zu statuieren und gleichzeitig die Imperatorin durch ihre Heirat endgültig aus dem Spiel zu nehmen.
Doch er hat nicht mit dem beharrlichen Widerstand seiner Gegner gerechnet. Während sich nun Royce auf die Jagd nach seinem alten Gegner Merrick Marius macht, versucht Hadrian die Prinzessin und Degan Gaunt zu retten und ihre Hinrichtung zu verhindern. Das ist allerdings alles andere als einfach, vor allem, weil der Rettungsplan - nun ja - leider nicht ganz nach Plan verläuft ...

Die in den vorhergehenden Bänden eingefädelte Intrige kommt nun in dieser äußerst kurzweiligen und spannenden Geschichte zur vollen Blüte. Mit all ihren Konsequenzen. Toll umgesetzt!


Stil und Sprache
Der Fantasyroman ist in der dritten Person geschrieben und schließt nahtlos an die Handlung des vorhergehenden Bandes an. Der Schreibstil ist gleichgeblieben und das Erzähltempo zieht im Lauf der Geschichte noch weiter an. Die Geschehnisse ziehen den Leser von Beginn bis zum Ende der Story in ihren Bann. Viele Figuren, die in den vorigen Bänden bestimmte Entscheidungen getroffen haben, müssen nun mit den daraus folgenden Konsequenzen umgehen. Begonnene Handlungsstränge finden zusammen und werden miteinander verflochten, sodass nun alles in einen dicken "roten Faden" mündet. Langeweile kommt garantier nicht auf, da das Geschehen zügig voranschreitet und sich die Ereignisse förmlich überschlagen.

In diesem Band liegt das Hauptaugenmerk auf der Intrige, die Saldur gesponnen hat. Daher spielen in dieser Geschichte eher das mittelalterliche Leben, die Umgebung, die Ausrüstung und vor allem die Handlungen der Figuren die Hauptrolle. Der Fantasyeinfluss hält sich in diesem Band aber weitgehend im Hintergrund. Dafür wurde sehr viel Wert auf die Gestaltung der Protagonisten und wichtigen Nebenpersonen gelegt. Ihre Handlungen und ihre Entwicklung in schwierigen und auch oft schmerzhaften Situationen, lassen den Figuren viel Platz um sich im Lauf der Geschichte glaubwürdig weiterzuentwickeln. Zusätzlich warten falsche Fährten, unvermutete Entscheidungen - die im Nachhinein jedoch völlig logisch erscheinen - und einige unvorhergesehene Wendungen auf den Leser.

Die Szenerie wurde in bewährter Weise gut vorstellbar und lebhaft beschrieben, ein Highlight für das Kopfkino. Der flotte, spannende Schreibstil zieht den Leser förmlich in die Geschichte hinein. Zudem sind die Handlungen der Figuren gut nachvollziehbar und haben gleichzeitig immer Folgen, die nicht unbedingt jederzeit absehbar sind und daher auch einmal "nach hinten" losgehen können. Damit werden spannende und glaubwürdige Situationen geschaffen, die man sich begeistert erliest.

Ein tolles Buch für alle Lesebegeisterten, die eine gemeine und gut eingefädelte Intrige um Macht und Gier in einer mittelalterlichen Welt zu schätzen wissen.


Figuren
Hadrian und Royce kann nach wie vor nichts dauerhaft auseinander bringen und sie arbeiten sehr gut zusammen und müssen sich immer wieder mit neuen Situationen auseinandersetzen.
Modina wirkt auf die ersten Blicke teilnahmslos und am Ende ihrer Kräfte, überrascht allerdings unverhofft gegen Ende der Geschichte.
Arista und Degan Gaunt sind am Ende ihrer Kräfte und schmachten im Verlies dahin, ihnen wurde in diesem Teil eher eine anspruchsvollere Statistenrolle zugedacht.
Saldur ist absolut machtgeil und sieht sich fast am Ziel seiner Wünsche, an der absoluten Spitze des Neuen Imperiums. Um seiner Intrige zum Erfolg zu verhelfen, geht er – im wahrsten Sinne des Wortes – bedenkenlos über Leichen.
Merrick Marius stellt sich Royce und es kommt zu einem schlimmen Vorfall, der für beide nicht sonderlich gut ausgeht.

Alle Figuren sind mit Wünschen, Bedürfnissen und nachvollziehbaren Gründen für ihr Handeln ausgestattet, müssen auch mit Rüchschlägen umgehen, und genau das macht sie lebendig, dreidimensional und glaubwürdig.


Aufmachung des Buches
Das Coverbild auf dem Buch mit der Klappenbroschur ist genretypisch und passt gut zu den Vorgängerbänden. Der äußerst knappe Rückseitentext gibt einen perfekten Einblick in die Handlung rund um „Das Fest von Aquesta“ und macht neugierig auf das Abenteuer. Eine etwas detailliertere Beschreibung ist auf der vorderen Innenklappe zu entdecken, während auf der rückwärtigen Innenklappen eine sehr minimalistische Kürzestvita des Autors und die Angaben zu den Vorgängerbände zu finden sind. Das Inhaltsverzeichnis zu Beginn der Geschichte ist mit den Schlagwörterüberschriften der 21 Kapitel sehr knapp gehalten. Eine kurze Zusammenfassung der Länder und Götter von Elan, sowie eine Karte der Welt Elan gibt’s am Ende der Story.
Auf den letzten Seiten kann sich der Leser kurz über die Vorgängerbände der Riyria-Reihe und die beiden Werke „Das Lied des Blutes“ von Anthony Ryan und „Das Licht hinter den Wolken“ von Oliver Plaschka aus dem Verlagsprogramm der Hobbit Presse des Klett-Cotta Verlages informieren.


Fazit
Absolute Leseempfehlung! Fantasybegeisterte Bücherfreunde erwartet ein ungemein spannendes und kurzweiliges Lesevergnügen, das natürlich wesentlich größer ist, wenn man auch die Vorgängerbände kennt. Und alle „Riyria“-Fans, die mit Hadrian und Royce bis jetzt mitgefiebert haben, werden auf diesen - meiner Meinung nach bisher besten - Band der Reihe garantiert nicht verzichten wollen.


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Thron von Melengar
Band 2: Der Turm von Avempartha
Band 3: Der Aufstieg Nyphrons
Band 4: An Bord der Smaragdsturm

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